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Kriminalität im Nahverkehr: Statistik belegt: Videoüberwachung schreckt Gewalttäter ab

Kriminalität im Nahverkehr

Statistik belegt: Videoüberwachung schreckt Gewalttäter ab

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    Videoüberwachung bringt doch etwas. Nach langen Diskussionen hat Bayern jetzt Zahlen vorgelegt und Erfolge vermeldet.
    Videoüberwachung bringt doch etwas. Nach langen Diskussionen hat Bayern jetzt Zahlen vorgelegt und Erfolge vermeldet. Foto: Marc Tirl, dpa

    Nach erkennbaren Erfolgen für die Sicherheit der Fahrgäste in München und Nürnberg will Innenminister Joachim Herrmann (CSU) die Videoüberwachung im öffentlichen Nahverkehr in weiteren Großstädten Bayerns ausbauen. In Augsburg, Ingolstadt und Regensburg sowie in Würzburg, Fürth und Erlangen gebe es zum Teil dringenden Nachholbedarf, sagte Herrmann bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Vertretern der Bahn, der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) und der Bundespolizei.

    Insbesondere die Zahl der Sachbeschädigungen ist rückläufig

    Dass Videoüberwachungen und eine enge Zusammenarbeit von Sicherheitsdiensten und Polizei Erfolge bringen, zeigt sich nach Aussage des Ministers an der Entwicklung der Straftaten in öffentlichen Verkehrsmitteln. Im Vergleich zum Jahr 2012 seien vergangenes Jahr in Bayern sowohl die Rohheitsdelikte (um 1,9 Prozent) als auch die Sachbeschädigungen (um 8,7 Prozent) zurückgegangen. Dieser Trend setze sich auch dieses Jahr fort.

    MVG-Chef König: "Massiv abschreckende Wirkung"

    Auch bei der Münchner Verkehrsgesellschaft wird ein unmittelbarer Zusammenhang zwischen Ausbau der Videoüberwachung und Rückgang von Straftaten festgestellt. MVG-Chef Herbert König nannte als Beispiel seine Busflotte. Seit vor zehn Jahren damit begonnen wurde, Videokameras in Bussen zu installieren, hätten sich Fälle von Vandalismus um 67 Prozent reduziert. Videoüberwachung, so König, habe ein „massiv abschreckende Wirkung“ und leiste zudem einen wirkungsvollen Beitrag bei der Aufklärung von Straftaten.

    In Nürnberg zum Beispiel konnte nach Angaben des Ministeriums ein gewalttätiger Fußballfan überführt werden, der aus einem demolierten U-Bahn-Fenster einen Feuerlöscher in die entgegenkommende U-Bahn geworfen hatte. Zwar hatten die Hooligans die Videokameras im Zug selbst zuvor abgeklebt, der Täter aber konnte dank Videoaufzeichnungen vom Bahnsteig aus identifiziert werden. In München konnten vier englische Fußballfans, die zuvor an einem S-Bahnhof randaliert hatten, noch vor ihrem Rückflug am Flughafen festgenommen werden. Und sogar Straftaten außerhalb des öffentlichen Nahverkehrs konnten schon geklärt werden. Ein gefährlicher Sexualstraftäter wurde in München mithilfe der Videoaufzeichnungen in einem Nachtbus identifiziert und dingfest gemacht.

    Am Augsburger Hauptbahnhof gibt es bislang keine Kameras

    Nun sollen in Großstädten weitere Kameras installiert werden. In Augsburg gibt es am Hauptbahnhof – ebenso wie in Ingolstadt und Regensburg – noch gar keine Kameras. Sie sollen nach dem Bahnhofsumbau frühestens ab 2018 angebracht werden. Relativ weit ist Augsburg bei Bus- und Straßenbahnhaltestellen: 104 von 293 werden überwacht.

    In Würzburg zum Beispiel ist es umgekehrt. Am dortigen Hauptbahnhof sind bereits 30 Kameras installiert. Es werden aber laut Polizei nur neun von 251 Bus- und Straßenbahnhaltestellen überwacht.

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