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Mysteriöser Fall: Toter Mann aus Dillingen - die Entführung war inszeniert

Mysteriöser Fall

Toter Mann aus Dillingen - die Entführung war inszeniert

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    Der bei Dillingen tot aufgefundene Mann ist keiner Entführung zum Opfer gefallen.
    Der bei Dillingen tot aufgefundene Mann ist keiner Entführung zum Opfer gefallen.

    Reistingen (ziss, vN) - Die Obduktion am Dienstag bestätigte die Vermutung: Der am Montag tot aufgefundene Mann im Landkreis Dillingen hat sich nach Angaben der Polizei selbst gerichtet. Der 48-jährige hatte am Sonntagabend einen Großeinsatz der Polizei ausgelöst.

    Bei einem Anruf bei dem Augsburger Polizeipräsidium Schwaben-Nord meldete er, dass er entführt worden sei. "Einen Mann hätte er als Anhalter mitgenommen, ein weiterer sei dazugekommen. Beide hätten ihn mit einem Messer bedroht und gezwungen, sich in seinen Kofferraum zu legen", berichtete Polizeisprecher

    Sofort wurde eine Großfahndung ausgerufen, die aufgrund des dicken Nebels an diesem Abend erfolglos bleibt. Dank der Handy-Ortung wurde die Leiche des 48-Jährigen dann am Montag gegen 12.15 Uhr in einem abgelegenen Waldstück an der Grenze zu Baden-Württemberg gefunden. Die Todesursache war eine Schussverletzung im Oberkörper. Die Tatwaffe, ein Gewehr, lag neben ihm und wurde später von der Polizei als seine eigene identifiziert. Beck: "Der 48-Jährige war Sportschütze und kam von einem Schießabend in Amerdingen."

    Die Polizei ging zu diesem Zeitpunkt bereits nicht mehr von einem Entführungsfall aus. Dillingens Kripochef Konrad Faber sagte am Tatort gegenüber der Donau-Zeitung: "Wir gehen zu 99,9 Prozent von einem perfekt inszenierten Selbstmord aus."

    Gegen die Behauptung der Entführung sprächen, dass bislang überhaupt keine Spuren außer denen des Toten gefunden worden seien. Die behaupteten Täter hätten sich schließlich zu Fuß vom Tatort entfernen müssen. Auch seien keine Wertgegenstände abhandengekommen. Im Übrigen sei Zeugen in den vergangenen Tagen ein stark verändertes Verhalten des 48-Jährigen aufgefallen, so Faber.

    Den Ermittlungen zufolge, insbesondere der ballistischen Untersuchungen und nach der durchgeführten Obduktion, bestehen laut Polizei keine Zweifel mehr an einem Suizid des Mannes.

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