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Prozess: Urteil gesprochen: Epileptiker überfuhr während Anfall Rentnerin

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Urteil gesprochen: Epileptiker überfuhr während Anfall Rentnerin

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    Der epileptische Anfall eines Autofahrers hat einer Frau das Leben gekostet. Der Epileptiker gesteht die Schuld an dem tödlichen Unfall in München ein.
    Der epileptische Anfall eines Autofahrers hat einer Frau das Leben gekostet. Der Epileptiker gesteht die Schuld an dem tödlichen Unfall in München ein. Foto: Frank Rumpenhorst (dpa)

    Der epileptische Anfall eines Autofahrers hatte im April 2015 in München zu dem tödlichen Unfall geführt, bei dem eine Frau starb. Am heutigem Donnerstag wurde der Epileptiker dafür zu einer Bewährungsstrafe von 22 Monaten und 400 Stunden gemeinnützige Arbeit verurteilt.

    Der 25-Jährige sei der fahrlässigen Tötung und Körperverletzung schuldig sowie der vorsätzlichen Gefährdung des Straßenverkehrs, da er bei einem epileptischen Anfall den tödlichen Unfall in München auslöste. Den Führerschein muss der Mann mit  Epilepsie für drei Jahre abgeben.

    Unfall: Epileptiker fuhr trotz Epilepsie-Vorwarnung durch München

    Der Epileptiker, bei dem die Krankheit mit 17 erstmals auftrat, hatte sich Ende April 2015 trotz eindringlicher Vorwarnung ans Steuer gesetzt. Er hatte am Morgen schon einmal im Auto einen Anfall erlitten. Im Krankenhaus wurde er wegen der Epilepsie behandelt und schriftlich ermahnt, sich nicht wieder ans Steuer zu setzen. Er tat es trotzdem - nur so konnte der tödliche Unfall in München passieren.

    Am Nachmittag krampfte er erneut und verlor durch den epileptischen Anfall die Kontrolle über den Wagen. Der rammte mit fast 70 Stundenkilometern ein anderes Fahrzeug von hinten und rutschte ungebremst auf den Gehweg. Eine Rentnerin erlitt tödliche Verletzung, ein Fußgänger schwere.

    Epileptiker gesteht Schuld an Unfall ein: Epileptischer Anfall war vorhersehbar

    Zum Auftakt der Verhandlung am Donnerstag gab der Angeklagte mit Epilepsie über seinen Anwalt die Schuld an dem tödlichen Unfall in München zu. Der hatte sich fürs Autofahren entschieden, obwohl er wusste, dass ein epileptischer Anfall drohte.

    Der Epileptiker sprach den Betroffenen seine tiefe Anteilnahme aus. Er habe an dem Nachmittag heim ins Elternhaus gewollt. Der 25-Jährige leidet sehr unter den Folgen des tödlichen Unfalls in München durch seine Epilepsie und ist seither in psychotherapeutischer Behandlung. Dass ein epileptischer Anfall sich innerhalb von 24 Stunden wiederhole, sei äußerst unwahrscheinlich, plädierte die Verteidigung. 

    Die Staatsanwaltschaft sprach hingegen von "besonderer Verantwortungslosigkeit". Es sei nur einem Zufall zu danken, dass nicht noch mehr Menschen von dem tödlichen Unfall durch Epilepsie in München betroffen wurden. Das Gericht entsprach im Strafmaß dem Antrag der Staatsanwaltschaft, blieb bei der Anzahl der Sozialstunden und der Dauer der Führerscheinsperre aber knapp darunter. Das Urteil wurde sofort rechtskräftig. dpa

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