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"Rettet die Bienen": Volksbegehren: Schauspieler Florian David Fitz kämpft für die Bienen

"Rettet die Bienen"

Volksbegehren: Schauspieler Florian David Fitz kämpft für die Bienen

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    Florian David Fitz ruft die Wahlberechtigten in Bayern auf, für das "Rettet die Bienen"-Volksbegehren zu unterschreiben.
    Florian David Fitz ruft die Wahlberechtigten in Bayern auf, für das "Rettet die Bienen"-Volksbegehren zu unterschreiben. Foto: Tobias Hase, dpa

    "Ich muss heute diese Plattform mal für etwas Sinnvolles nutzen", beginnt Schauspieler Florian David Fitz ("100 Dinge", "Der Vorname") sein neuestes Instagram-Video. Auf der Plattform macht der 44-jährige Münchner sonst hauptsächlich Werbung für seine Filme. Doch dieses Mal hat er sich ein anderes Thema zu Herzen genommen: das Insektensterben.

    "Wir haben erschreckenderweise 70 Prozent weniger Insekten als noch vor 20 Jahren", erklärt er. "Das ist vielleicht an der Tankstelle cool, wenn man die Insekten nicht mehr von der Scheibe kratzen muss. Für alles andere ist es katastrophal."

    Warum macht sich Florian David Fitz für Bienen stark?

    Das Video wurde mittlerweile schon fast 108.000 Mal angeschaut, hat fast 18.000 Likes (Stand: 22. Januar, 10 Uhr) und sorgt für zahlreiche Reaktionen seiner Fans.

    Doch warum thematisiert Florian David Fitz plötzlich Bienen und Co. in seinem Instagram-Feed?

    Hintergrund ist ein von der ÖDP initiiertes Volksbegehren. Die ÖDP hat es sich zum Ziel gesetzt, das Insektensterben in Bayern zu stoppen. Bisher mit beachtlichem Erfolg. Die erste wichtige Hürde hat die Öko-Partei im vergangenen Herbst genommen, als das Volksbegehren „Artenvielfalt – Rettet die Bienen“, das die Partei gestartet hatte, zugelassen wurde. Fast 100.000 Unterschriften von Unterstützern waren zusammengekommen – etwa viermal so viele wie nötig gewesen wären.

    Ende Januar steht nun die zweite Hürde an. Von 31. Januar bis 13. Februar müssen sich zehn Prozent der Wahlberechtigten in Bayern – etwa eine Million Menschen – in den Rathäusern für das Volksbegehren eintragen. Gelingt das, wäre die bayerische Regierung tatsächlich zu konkreten Maßnahmen gegen das Artensterben verpflichtet.

    Angestrebte Änderungen im Bayerischen Naturschutzgesetz

    Das Volksbegehren „Rettet die Bienen“ soll an mehreren Punkten in das Bayerische Naturschutzgesetz eingreifen. Eine Auswahl der angestrebten Änderungen:

    Ökologischer Landbau Zum Wohl der Artenvielfalt sollen bis 2025 mindestens 20 Prozent und bis 2030 mindestens 30 Prozent im Sinne des ökologischen Landbaus bewirtschaftet werden. Staatliche Flächen müssen schon ab 2020 zu 100 Prozent dieser Auflage folgen.

    Landwirtschaft Bei der landwirtschaftlichen Nutzung von Flächen soll es Einschränkungen geben, etwa dürfen keine Hecken, Feldgehölze oder Baumreihen beeinträchtigt werden.

    Landwirtschaft Auch zur Mahd sind neue Regeln vorgesehen. Flächen ab einem Hektar Größe dürfen nicht mehr von außen nach innen gemäht werden (mit Ausnahme von starker Hanglage). Sinn dahinter ist, dass weniger Tiere den Mähfahrzeugen zum Opfer fallen, indem man ihnen einen Fluchtweg bietet.

    Pestizide Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und Bioziden soll außerhalb intensiv genutzter land- und fischereiwirtschaftlichen Flächen verboten werden. Dieses Verbot gilt insbesondere für Naturschutzgebiete, gesetzlich geschützte Landschaftsbestandteile und gesetzlich geschützte Biotope. Die Naturschutzbehörde kann Ausnahmen zulassen, soweit keine Gefährdung der Natur zu befürchten ist.

    Pestizide Die Naturschutzbehörde kann Ausnahmen zulassen, soweit keine Gefährdung der Natur zu befürchten ist.

    Gewässer Entlang natürlicher Gewässer wird ein fünf Meter breiter Randstreifen festgelegt, der weder garten- noch ackerbaulich genutzt werden darf. Diese sogenannten Gewässerrandstreifen bieten nicht nur einen Lebensraum für Tiere, sondern verhindern auch, dass bei starken Regenfällen schädliche Partikel in Gewässer gespült werden.

    Erziehung Themen wie Naturschutz und Landespflege sollen in den Lehrplan bayerischer Schulen aufgenommen werden. Dazu sind Aus- und Fortbildungen für Lehrkräfte vorgesehen. (cgal)

    Florian David Fitz unterschreibt für "Rettet die Bienen"-Volksbegehren

    Einer, der definitiv ins Rathaus gehen und unterschreiben wird, ist Florian David Fitz. Und in seinem Instagram-Video ruft er dazu auf, dass viele andere es ihm gleich tun: "Also rufe ich Euch zu, werte Mitbewohner dieses schönen Freistaates, teilt wie die Verrückten, packt Omma ein und auf in die Rathäuser! Ich geh auch hin, damit wir dieses Volksbegehren einbringen können und dann kann der Rest von Bayern drüber abstimmen."

    Florian David Fitz' Beliebtheit beschert der Initiative wichtige Aufmerksamkeit. Und es ist nicht das erste Mal, dass sich der Schauspieler auch politisch äußert. In einem Video-Talk mit Katharina Schulze, Fraktionsvorsitzende der Grünen in Bayern, sprach Florian David Fitz vor der Bayern-Wahl 2018 mit der Politikerin über Demokratie und forderte die Zuschauer auf, wählen zu gehen. Zudem ist immer wieder zu lesen, dass Florian David Fitz bewusst konsumiert, seit Jahren nur wenig Fleisch isst und das Fahrrad bevorzugt, um in der Stadt voranzukommen. (sli, mit sast)

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