Lokomotivführer im Franken-Thüringen-Express haben im Winter mit kalten Temperaturen zu kämpfen - auch in den Führerhäuschen. Denn diese werden in den neuen Loks des Typs Talent II unzureichend beheizt.
Probleme waren der Bahn schon seit Herbst bekannt
"Das Problem mit den Führerständen ist seit Herbst bekannt", sagt ein Bahnsprecher auf Nachfrage unserer Redaktion. Lösungen erwarte man sich vom Hersteller der Lokomotiven, Bombardier. Derweil werde versucht, den Lokführern "so gut wie möglich zu helfen".
Die Hilfe kommt in Form langer Unterhosen und warmer Decken, womit sich die Lokomotivführer der winterlichen Kälte erwehren sollen, die auch ins Lokinnere dringt. "Das ist keine Lösung für das Problem“, sagte ein Zugführer am Würzburger Hauptbahnhof dem Bayerischen Rundfunk. Dass der Führerstand bei neuen Fahrzeugen kalt sei, habe man noch nie erlebt.
"Das ist eine Sauerei!"
Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hatte bereits im November 2012 die Qualität des Führerraumes in der Talent II-Lok beanstandet. "Gesundheitliche Beeinträchtigungen sind nicht auszuschließen", hatte die Gewerkschaft verlauten lassen. "Das ist eine Sauerei, das geht gar nicht", so eine Pressesprecherin der Gewerkschaft. Man habe gefordert, die Mängel abzustellen.
Der Zughersteller Bombardier ist optimistisch, bald die Unannehmlichkeiten in den Griff zu bekommen. Anderweitige technische Probleme im Franken-Thüringen-Express, wie Frostschäden an Leitungen des Kühlsystems, hatte die Deutsche Bahn gemeinsam mit Bombardier beheben können.