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Asyl
02.06.2017

Was steckt hinter Tumult an Schule?

Polizisten holten einen jungen Afghanen direkt aus dem Klassenzimmer. Hunderte Demonstranten stellten sich ihnen in den Weg. Im Gerangel drohte der Asylbewerber mit Rache

Der junge Asylbewerber, den die Nürnberger Polizei am Mittwoch direkt aus seinem Klassenzimmer in einer Berufsschule heraus in Abschiebegewahrsam genommen hat, bleibt zunächst weiter in Deutschland. Die Bundesregierung hat Abschiebungen in seine Heimat Afghanistan nach dem schweren Anschlag auf die deutsche Botschaft in Kabul vorübergehend ausgesetzt. Bis sich das wieder ändert, bleibt der 20-jährige Asef N. auf freiem Fuß.

Das Gericht habe keine Gründe für die Abschiebehaft gesehen, die von der Zentralen Ausländerbehörde der Regierung von Mittelfranken beantragt worden sei, sagt sein Anwalt Michael Brenner.

Der Einsatz, bei dem die Polizei Asef N. an seiner Schule abholen wollte, war am Vortag aus dem Ruder gelaufen. Kurz nach Schulbeginn waren Polizeibeamte in die Nürnberger Berufsschule gekommen. Der Schulleiter bat den 20-Jährigen, aus dem Klassenzimmer zu kommen; in einem Nebenraum hätten ihn zwei Streifenbeamte bereits erwartet, berichtete der Nürnberger Polizeidirektor Hermann Guth gestern. Er sollte noch am Abend mit dem Flugzeug in seine Heimat abgeschoben werden. Wenig später standen zeitweise bis zu 300 Demonstranten vor der Schule einer Schar Polizisten gegenüber. Es kam zu tumultartigen Szenen. Die Polizei setzte Pfefferspray, Hunde und Schlagstöcke ein. Neun Beamte wurden verletzt, fünf Menschen festgenommen.

Bei dem Gerangel fielen auch jene Worte, die dem Afghanen möglicherweise noch zum Verhängnis werden könnten. Als Polizisten ihn in ein Polizeifahrzeug bringen wollten, habe er wütend gerufen: „Ich bin in einem Monat wieder da. Und dann bringe ich Deutsche um.“ Dies werde von mehreren Polizisten bezeugt, sagte Polizeidirektor Guth. Entsetzt zeigte sich darüber Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU). Wer sich so äußere, dürfe keine Perspektive in Deutschland haben und habe jegliche Aussicht auf Duldung selbst verspielt. Asef N. war gestern nach Angaben seines Anwalts noch zu aufgeregt, um selbst etwas zu sagen.

Das Damoklesschwert der Abschiebung schwebt weiterhin über ihm, wie Regierungspräsident Thomas Bauer gestern verdeutlichte. N. müsse damit rechnen, beim nächsten Abschiebeflug dabei zu sein.

Der junge Flüchtling, der Anfang 2012 nach Deutschland kam, sei gut integriert gewesen, berichtet Dagmar Gerhard von der Nürnberger Flüchtlingsinitiative Mimikri. „Er ist ein netter Typ, kein Macker, total sympathisch“, beschreibt ihn ein Mitschüler.

Regierungspräsident Bauer, Chef der Zentralen Ausländerbehörde in Ansbach, sieht das freilich anders. N. habe die Ausländerbehörden an der Nase herumgeführt. Acht Mal sei er aufgefordert worden, sich für die Rückführung in sein Heimatland einen afghanischen Pass zu beschaffen. Das habe er jedes Mal abgelehnt. Seine Abschiebung verzögere er dadurch seit Jahren.

Auch der Wunsch des 20-Jährigen, Schreiner zu werden, war spätestens seit März geplatzt: Zu diesem Zeitpunkt hatte die Ausländerbehörde N. die Arbeitserlaubnis entzogen. Dabei hatte er nach Mimikri-Angaben bereits drei Angebote von Ausbildungsbetrieben. An diesem Freitag sollte er dafür eine Art Aufnahmeprüfung bei einem Ausbildungsbetrieb absolvieren. „Trotz der Ereignisse will er die Prüfung auch machen“, sagt sein Anwalt.

Was die Täuschungsvorwürfe in dem Fall angeht, so sieht das die Flüchtlingshilfsorganisation Mimikri naturgemäß anders. Man habe ihm dabei geholfen, die für eine Aufenthaltsgenehmigung notwendigen Ausweisdokumente zu beschaffen. Das könnte letztlich nach Meinung des Vereins sogar der Grund für die Abschiebung gewesen sein. Denn: Nur Flüchtlinge, deren Identität geklärt ist, können abgeschoben werden.

Makaber findet Anwalt Michael Brenner die Umstände, die letztlich dazu geführt haben, dass Asef N. nicht am Abend in einem Flugzeug Richtung Afghanistan saß. Letztlich habe sein Mandant nur wegen des Anschlags in Kabul noch einem Ermittlungsrichter vorgeführt werden können, sagt Brenner. „Sonst wäre er weg gewesen.“ (dpa)

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