Vermutlich wird im Finanzministerium noch im Sommer entschieden, ob es prinzipiell einen Zusammenschluss der Oberallgäuer Skigebiete Grasgehren und Balderschwang unterhalb des Gipfelbereichs vom Riedberger Horn geben kann. Genauer gesagt: Das Ministerium, das auch für „Landesentwicklung und Heimat“ zuständig ist, muss über ein sogenanntes „Zielabweichungsverfahren“ entscheiden.
Die geplante Trasse des neuen Lifts – einer Zehner-Kabinenbahn – berührt die Zone C des Alpenplans. Zum Schutz von Flora und Fauna, beispielsweise der gefährdeten Birkhühner, ist in der strengsten Schutzkategorie C eine Erschließung prinzipiell eigentlich nicht möglich.
Naturschützer, Grüne und Alpenverein gegen das Projekt
Doch keine Regel ohne Ausnahme: Es wäre möglich, über ein „Zielabweichungsverfahren“ trotz Zone C den für den Skiverbund benötigten Lift zu bauen. Die Gemeinden Obermaiselstein und Balderschwang hätten die „Zielabweichung formell beantragt“, sagt Bernward Lingemann von der Verwaltungsgemeinschaft Hörnergruppe. Jetzt müsse das Finanzministerium entscheiden – „in Abstimmung mit dem Umweltministerium“. Wird aus München prinzipiell grünes Licht gegeben, müsste im Rahmen des Baugenehmigungsverfahrens festgezurrt werden, wie ein Ausgleich aussehen könnte.
Die Front der Kritiker des Vorhabens ist breit aufgestellt: Bund Naturschutz, Alpenverein, Landesbund für Vogelschutz, der Verein zum Schutz der Bergwelt und die Grünen machen seit Jahren mobil gegen das Projekt. Heute lädt die Alpenschutzkommission CIPRA nach München ein. Zentraler Kritikpunkt: Sollte mit dem Projekt vom Alpenplan abgewichen werden, sei dies ein Präzedenzfall. Anderen Erschließungsprojekten werde Tür und Tor geöffnet. mun