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Gesundheit: Wie giftig sind ausgestopfte Tiere in Schulen?

Gesundheit

Wie giftig sind ausgestopfte Tiere in Schulen?

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    Präparierte Tiere sind an vielen Schulen – allerdings hinter Glas.
    Präparierte Tiere sind an vielen Schulen – allerdings hinter Glas. Foto: dpa

    Nicht alle ausgestopften Tiere in bayerischen Schulen sind auf das giftige Arsen hin untersucht worden. Das ergab eine Umfrage. „Nein, es sind nicht alle Präparate untersucht worden“, räumt Michael Klarner ein, Sprecher der Stadt Ingolstadt. Dabei kann Arsen Krebs auslösen – und es wurde bis weit in die siebziger Jahre als Konservierungsmittel für Tierpräparate zum Schutz vor Insekten eingesetzt.

    Eine Studie des Instituts für Angewandte Umweltforschung (IfAU) kam vor einigen Jahren zu dem Ergebnis, dass ein Großteil der alten Fell- und Federtierpräparate aus Schulen stark belastet waren. Trotzdem rät das Institut bis heute nicht dazu, die ausgestopften Tiere zu entsorgen. Wenn die Präparate nicht berührt würden, bestünde kein Grund zur Sorge.

    Die Kultusministerkonferenz hat deshalb in der sogenannten „Richtlinie zur Sicherheit im Unterricht“ (RiSU) festgehalten, dass ausgestopfte Tiere „gegen das Berühren durch Schülerinnen und Schüler zu sichern“ seien. Dafür reiche demnach schon eine Klarsichtfolie. Eine solche Folie könne aber nur ein provisorischer Schutz sein, warnen die Forscher des IfAU. Die ausgestopften Tiere müssten in verschlossenen Glasvitrinen aufbewahrt und dürften nicht im Unterricht herumgereicht werden. „Wenn die Tiere zu Unterrichtszwecken gezeigt werden, weist die Lehrkraft die Schülerinnen und Schüler an, diese nicht zu berühren“, sagt Ulrich Lobinger vom Referat für Bildung und Sport der Stadt München. Anschließend würden die Präparate wieder in Fachräumen gelagert, die für Schüler nicht zugänglich seien. Es bestehe also keine Gesundheitsgefahr, so der Sprecher.

    Die Stadt Ingolstadt überlegt nun, die ausgestopften Tiere auf Arsen hin überprüfen zu lassen. An 29 von 35 Schulen werden Tierpräparate noch eingesetzt – welche Gefahr von ihnen ausgeht, ist unklar. „Das weitere Vorgehen wird derzeit mit der Fachkraft für Arbeitssicherheit und dem Umweltamt abgestimmt“, sagt Stadtsprecher Michael Klarner. (dpa)

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