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Kempten: Wieder Anklage gegen Khaled el Masri erhoben

Kempten

Wieder Anklage gegen Khaled el Masri erhoben

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    Khaled el Masri im März 2010. Dem Deutsch-Libanesen ist ein Schmerzensgeld in Höhe von 60 000 Euro zugesprochen worden. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/Archiv dpa
    Khaled el Masri im März 2010. Dem Deutsch-Libanesen ist ein Schmerzensgeld in Höhe von 60 000 Euro zugesprochen worden. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/Archiv dpa

    Gegen den Deutsch-Libanesen Khaled el Masri hat die Staatsanwaltschaft Kempten Anklage wegen Beleidigung, Körperverletzung und Bedrohung erhoben. El Masri sitzt bereits wegen gefährlicher Körperverletzung im Gefängnis in Kempten.

    El Masri wurde 2004 vom US-Geheimdienst verschleppt und gefoltert

    Der Fall El Masri

    Vor knapp zehn Jahren war Khaled El Masri an der mazedonischen Grenze festgenommen und 23 Tage lang festgehalten worden.

    Offensichtlich hatte die Polizei ihn mit einem mutmaßlichen Mitglied des Terrornetzwerkes El Kaida gleichen Namens verwechselt.

    Nach wochenlangen Verhören wurde er dem amerikanischen Auslandsgeheimdienst CIA übergeben, der ihn in ein afghanisches Geheimgefängnis verschleppt und dort monatelang gefoltert haben soll. Ende Mai wurde er mittellos und ohne jegliche Begründung entlassen. Seitdem gilt er als traumatisiert.

    Daraufhin kehrte er zurück in den Landkreis Neu-Ulm und hatte wohl Kontakt zu radikal-islamistischen Religionsfanatikern.

    2007 verprügelte El Masri erst einen Mann und legte dann in einem Supermarkt Feuer. Er wurde zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt.

    Nachdem er am 11. September 2011 den Neu-Ulmer Oberbürgermeister Gerold Noerenberg zusammengeschlagen hatte, wurde die Bewährung widerrufen. Er musste ins Gefängnis nach Kempten.

    Dort verprügelte er einen Vollzugsbeamten. Dafür bekam er weitere vier Monate.

    Im Juli 2013 soll er wieder einen JVA-Beschäftigten geschlagen haben. Dafür wird ihm erneut der Prozess gemacht.

    Im Dezember 2013 verurteilt ihn das Landgericht Kempten wieder zu einer Gefängnisstrafe: Sieben Monate muss El Masri hinter Gitter, weil er einen Vollzugsbeamten mit zwei Fingern ins Gesicht geschlagen hat.

    El Masri war 2004 vom US-Geheimdienst wegen Terrorverdachts verschleppt und gefoltert worden und gilt seitdem als traumatisiert. Wie die Anklagebehörde am Dienstag mitteilte, soll er im Juli den Anstaltsarzt und einen Vollzugsbeamten beleidigt haben. Letzteren habe er auch geschlagen. Außerdem soll er die Leitung des Gefängnisses mit dem Tod bedroht haben.

    Im März 2010 hatte das Landgericht Memmingen El Masri wegen gefährlicher Körperverletzung zu zwei Jahren Haft verurteilt. Er hatte 2009 den Neu-Ulmer Oberbürgermeister Gerold Noerenberg (CSU) angegriffen und verletzt. Im Juli 2010 verpasste er dann im Gefängnis in Kempten einem Bediensteten einen heftigen Schlag ins Gesicht, so dass der Mann fünf Wochen lang dienstunfähig war. (AZ/dpa)

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