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Augsburg: Wohl im Drogenwahn Mädchen angegriffen: Täter sah bunte Fische

Augsburg

Wohl im Drogenwahn Mädchen angegriffen: Täter sah bunte Fische

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    Die Polizei hat einen völlig verwirrten 18-Jährigen aufgegriffen, der wohl im Drogenwahn eine Schülerin attackiert hatte.
    Die Polizei hat einen völlig verwirrten 18-Jährigen aufgegriffen, der wohl im Drogenwahn eine Schülerin attackiert hatte. Foto: Manuel Wenzel

    Die Situation war für eine 13-jährige Schülerin schockierend. Das Mädchen ist am Dienstagnachmittag in der Schertlinstraße im Antonsviertel plötzlich von einem ihm fremden Mann angegriffen worden. Der Mann umklammerte die 13-Jährige und packte sie an den Haaren. Passanten eilten der Schülerin zu Hilfe und zogen den Angreifer weg.

    Als Zeugen per Telefon die Polizei alarmierten, dachten die Beamten in der Einsatzzentrale zunächst an einen Raub. Doch vor Ort ergab sich für die Streifenbeamten dann ein anderes Bild – das zunächst schwer einzuordnen war. Die Polizisten trafen auf eine völlig aufgelöste, aber unverletzte Schülerin und auf den verwirrt wirkenden 18-jährigen Angreifer. Das Mädchen berichtete, sie wisse nicht, weshalb sie von dem Mann attackiert wurde.

    Fälle von Angriffen im Drogenrausch nehmen zu

    Der 18-jährige Augsburger sagte den Beamten, er habe sich in einer Art Rauschzustand befunden. In diesem Zustand habe er lauter bunte Fische auf sich zukommen sehen, die ihn verfolgten. Im Wahn griff er deshalb offenbar die Schülerin an, die gerade zufällig in seiner Nähe war.

    Der 18-Jährige hatte nach Informationen unserer Zeitung deutlich geweitete Pupillen, weshalb die Polizei auch dem Verdacht nachgeht, dass er Drogen oder andere Rauschmittel zu sich genommen hatte. Seit sogenannte Kräutermischungen und Badesalze, in der Szene auch „Legal Highs“ genannt, immer beliebter werden, registriert die Polizei eine Zunahme von Fällen, in denen Konsumenten plötzlich durchdrehen.

    Auch eine psychische Erkrankung ist nicht ausgeschlossen

    Experten warnen immer wieder von den unkontrollierbaren Wirkungen der chemischen Substanzen. Zu einem möglichen Drogenkonsum wollte der junge Mann aber nichts sagen, heißt es. Er wurde nach dem Zwischenfall in ein psychiatrisches Krankenhaus eingewiesen. Dort soll nun untersucht werden, ob der Mann unter Drogen stand und ob er an einer psychischen Erkrankung leidet.

    Polizeisprecher Siegfried Hartmann kommentiert scherzhaft: „Die bunten Fische waren am Tatort übrigens nicht mehr auffindbar, sodass sich die Streifenbesatzung auch keine Gedanken über deren artgerechte Unterbringung machen musste.“

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