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Wetter: Zehn Gründe, warum Sie den Winter genießen sollten

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Zehn Gründe, warum Sie den Winter genießen sollten

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    Es gibt genug Gründe, wieso Sie den Winter genießen können.
    Es gibt genug Gründe, wieso Sie den Winter genießen können. Foto: Armin Weigel (dpa)

    Ach, das Leben. So reich an Facetten. Und die wenigsten kennt man. Den Pinguin-Watschel-Gang für Winter-Geplagte etwa. Einfach den Körperschwerpunkt auf das vordere, auftretende Bein verlagern. Der Fuß setzt mit ganzer Sohle auf und zeigt leicht nach außen. Dann den anderen Fuß nachziehen, langsam, kleine Schritte, Watscheln halt. Ideal bei Glatteis, sagen Unfallchirurgen. Schon bleibt etwas Positives hängen. Womit wir beim eigentlichen Thema wären.

    Kaum ist Winter im Winter („Damit rechnet doch kein Mensch“), poltert eine Lawine der Betrüblichkeit auf uns herab. Die Kälte – brrrrrrr! Die Dunkelheit – finstere Zeiten! Eis auf der Windschutzscheibe – warum tut Merkel nichts? Und alles ist Chaos: Schneechaos, Straßenchaos, Matschspritzer-auf-hellen-Hosen-Chaos, Salz-auf-Minivan-Lackierungen-Chaos.

    Schluss mit Frostration

    Betrachten wir das Leben, ach, das Leben, doch mal von der anderen Seite. Von der schönen. Der Winter hat doch schöne Seiten. Mal ganz offensichtlich, mal um ein paar Ecken gedacht, mal ist vielleicht auch ein zwinkerndes Auge nötig. Also: Schluss mit der Frostration. Gibt es einen Grund? Oh ja: Am Wochenende hat es wieder geschneit, hier mehr, da weniger, aber alle haben was davon. Jetzt soll es weiter rieseln und die Grade sollen so richtig purzeln. Die ganze Region eine einzige Winter-Bilderbuchlandschaft. Zehn Gründe, sich darin auszuleben:

    Nummer eins Zurück in die Kinderzeit. Ja, das ist naiv, herrlich naiv, weil unbeschwert, leicht, sorgenfrei. Schlittenfahren, Schneeballschlacht (Gibt es das Wort „Einseifen“ noch?), am Ende ein nasser Hosenboden. Und keiner schimpft.

    Nummer zwei Danach: Hosen wechseln, wieder raus, Stille genießen. Alles dämpft. Das Knirschen des Schnees unter den Sohlen ist der Sound des Januars. Für Fortgeschrittene: Stille genießen und Eiszapfen beobachten. Biathlon für Romantiker.

    Nummer drei Wieder was für draußen. Für Frauen und (wiederhole: und) Männer. Selbst bei eisigen Temperaturen lässt sich Wäsche im Freien trocknen. „Bei trockener, klirrender Kälte trocknet Wäsche sogar viel besser als bei wärmeren Temperaturen und gleichzeitig feuchter, nebliger Luft“, sagt Angelika Paulus vom – den gibt es wirklich – Berufsverband der Haushaltsführenden. Weil: Richtig kalte Luft hat eine niedrige Luftfeuchtigkeit, sie kann daher die Feuchtigkeit aus der Wäsche gut aufnehmen.

    Winterkälte schont die Nerven

    Nummer vier Apropos Wäsche. Jetzt alle Pullover tragen! Pullover, von denen Sie gar nicht wussten, dass Sie sie besitzen. Tagesausflug zum Kleiderschrank also. Wobei Sie dann natürlich feststellen, dass Sie gar nichts zum Anziehen haben, auch keine Pullover. Demzufolge zerren Sie ihren Partner in 27 Modegeschäfte. Das rettet nicht nur Ihre Ehe, sondern auch den Einzelhandel und damit die Wirtschaft und damit Deutschland und die ganze Welt. Nur, weil Winter im Winter ist.

    Nummer fünf Als Belohnung: Kuscheln am Kamin. Nichts wärmt schöner. Klarer Punktsieg für die Kältemonate.

    Nummer sechs Der Winter ist die Zeit der inneren Reinigung. Ran an die Heizkörper – Rille für Rille, Rippe für Rippe. Rein in den Keller – alle Kartons einmal von links nach rechts; man kann sich doch so schlecht trennen. Oder wenigstens die Stecknadeln im Nähkästchen entstauben. 17 Stunden Monotonie können befreiend wirken.

    Nummer sieben Und ist die Gesundheit nicht das Totschlagargument? Winterkälte schont Nerven. Keine Zecken, Wespen, Schnaken, kein Grillqualm. Vor allem: kein Ärger über Regen im Juli oder Hitze-Chaos im August. Das senkt den Blutdruck. Rettet die Krankenkasse, damit die Wirtschaft und damit Deutschland und die ganze Welt (siehe Punkt 4).

    Nummer acht Winterzeit ist Suppenzeit. Alles rein in den Topf, was das Gemüsefach hergibt. Stundenlanges Schnippeln zu zweit. Belebt die Ehe (siehe 4), ist gesund (7) und rettet wahrscheinlich auch noch die Welt (4 und 7).

    Nummer neun Schlafen, viel schlafen. Soll schön machen. Trotzdem daran denken: Ein Winter macht noch keinen Clooney. Und unter uns: Fledermäuse sind Winterschläfer. So schön – bei allem Respekt – sind sie auch wieder nicht.

    Nummer zehn Und sollten die Punkte 1 bis 9 nicht funktionieren: Zurücklehnen, entspannen und auf die Wärme freuen. Nur wenn es jetzt richtig kalt ist, klappt das mit der Vorfreude. Und ist Vorfreude nicht die schönste Freude?

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