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Traunreut: Zwei Tote nach Schüssen in einer Kneipe - Verdächtiger festgenommen

Traunreut

Zwei Tote nach Schüssen in einer Kneipe - Verdächtiger festgenommen

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    Zwei Menschen starben bei einer Schießerei in Traunreut (Oberbayern).
    Zwei Menschen starben bei einer Schießerei in Traunreut (Oberbayern). Foto: Tobias Hase/dpa

    Wenige Stunden nach tödlichen Schüssen auf Gäste in einer Kneipe im oberbayerischen Traunreut hat die Polizei den mutmaßlichen Täter gefasst. Er stehe unter dringendem Verdacht, zwei Männer getötet und zwei Frauen schwer verletzt zu haben, teilte die Polizei am Sonntagvormittag mit. Demnach wurde der mutmaßliche Täter etwa eine Stunde nach dem Verbrechen in Tatort-Nähe festgenommen. Die Hintergründe der Bluttat waren offen: "Wir stehen am Anfang der Ermittlungen", sagte Polizeisprecher Jürgen Thalmeier. 

    Der Täter hatte die Kneipe "Hex - Hex" am Samstag gegen 22.30 Uhr betreten. Nach den bisherigen Ermittlungen hielten sich dort als Gäste nur noch die zwei Männer und die beiden Frauen auf. Der mutmaßliche Täter - er soll Anfang 60 sein - schoss dann mit einer sogenannten Repetierbüchse auf seine Opfer. Die beiden Männer starben, die Frauen kamen mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus. Sie sind nach Polizeiangaben außer Lebensgefahr.

    Verdächtiger 62-Jähriger eine Stunde nach der Tat festgenommen

    Ein Anwohner hatte die Schüsse gehört und die Polizei alarmiert. Bald standen zahlreiche Einsatzwagen mit Blaulicht vor dem Tatort. Der Schütze war zu dem Zeitpunkt auf der Flucht - die Polizei leitete sofort eine Großfahndung ein. Daran war auch ein Hubschrauber beteiligt. Der Mann sei etwa eine Stunde nach den Schüssen in der Nähe der Kneipe angetroffen worden.

    Polizeibeamte der Spurensicherung sind in der Nacht in Traunreut im Einsatz.
    Polizeibeamte der Spurensicherung sind in der Nacht in Traunreut im Einsatz. Foto: Tobias Hase/dpa

    Bei einer Befragung geriet er in dringenden Tatverdacht und wurde festgenommen. Die Tatwaffe hatte er zu dem Zeitpunkt nicht bei sich. Das Gewehr sei wenig später in der Wohnung des Mannes sichergestellt worden, sagte Polizeisprecher Thalmeier.

    Die Gerüchteküche in Traunreut brodelt bereits. „Der Täter wohnt gleich hier“, glaubt eine Nachbarin zu wissen und deutet auf einen dreistöckigen Wohnblock am St.-Georgs-Platz – ihren vollen Namen will die Frau nicht nennen. „Es war schon lange die Rede davon, dass hier jemand eine Waffe hat“, ergänzt die 52-Jährige, die selbst keine 200 Meter vom Tatort entfernt wohnt. Es sei zwar eine schwierige Gegend, meint sie, „aber bei mir hat noch nie jemand eingebrochen“. Als sie schon am Gehen ist, sagt sie fast beiläufig, dass im Haus nebenan vor zwei Jahren ein Mord geschehen sei.

    In Traunreut laufen die Ermittlungen bereits auf Hochtouren

    Das Tatmotiv gibt den Ermittlern Rätsel auf. Eine Beziehungstat kommt nicht in Frage, wie es hieß. Der in die geschlossene Abteilung einer psychiatrischen Klinik eingewiesene 62-Jährige hat sich nach den Polizeiangaben bisher nicht zur Tat geäußert. Er wohnt in unmittelbarer Nähe des Tatorts. Die Kripo ist zuversichtlich, die Wirtin des "Hex-Hex" bald zum Tathergang befragen zu können.

    Die Ermittler sperrten den Tatort mit Flatterbändern ab. Beamte der Spurensicherung in weißen Schutzanzügen nahmen in dem Lokal die Arbeit auf. Im Laufe des Tages wurden auch Spezialisten des Landeskriminalamtes aus München erwartet. Am Tatort sollte ein 3D-Scanner eingesetzt werden.

    Die Staatsanwaltschaft Traunstein leitet die Ermittlungen. Sie dürfte noch im Laufe des Sonntags beim Ermittlungsrichter Antrag auf Haftbefehl wegen Doppelmordes und zweifachen Mordversuchs stellen.

    Ein Anwohner hatte die Schüsse im Bereich des Lokals gehört und die Polizei alarmiert. Die Staatsanwaltschaft Traunstein und die Kripo übernahmen die Ermittlungen. dpa

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