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Haven: Keep Watch: Edward Snowden: Smartphone-App "Haven" soll Handys schützen

Haven: Keep Watch

Edward Snowden: Smartphone-App "Haven" soll Handys schützen

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    Whistleblower Edward Snowden hatte den Überwachungsskandal der NSA in den USA aufgedeckt. Seine neue App "Haven" soll die eigene Sicherheit garantieren.
    Whistleblower Edward Snowden hatte den Überwachungsskandal der NSA in den USA aufgedeckt. Seine neue App "Haven" soll die eigene Sicherheit garantieren. Foto: Guardian/Glenn Greenwald/Laura Poitras/dpa (Archiv)

    Mit der Android-App "Haven: Keep Watch" befindet sich die BETA-Version einer Applikation im Google Play Store, die einen besonders prominenten Entwickler hat. Giga berichtet, dass Whistleblower Edward Snowden "Haven: Keep Watch" entwickelt hat, damit Android-User ihre Smartphones davor schützen können, abgehört zu werden. Doch die App zur Spionageabwehr kann auch anders verwendet werden.

    App von Edward Snowden: "Haven" soll der Datensicherheit dienen

    Die App von Edward Snowden soll die Sicherheit des Smartphone-Besitzers garantieren, indem die Funktionen und Sensoren des Android-Geräts genutzt werden. Die Daten, die dabei entstehen, sollen gesichert werden, indem sie lokal auf dem Gerät gespeichert werden anstatt in einer Cloud - die wiederum leichter zu überwachen wäre. Dabei gibt es allerdings ein Problem: "Haven: Keep Watch" könnte auch als Abhörgerät missbraucht werden.

    Im März war Edward Snowden der IT-Messe CeBIT in Hannover per Live-Video zugeschaltet gewesen. Dabei hatte er erklärt, dass Internetnutzer sich sehr transparent verhielten - dass es aber immerhin Fortschritte bei Verschlüsselungstechniken gebe. Zuvor hatte Snowden gefordert, dass Menschenrechte nicht beschnitten werden dürften,  auch nicht im Angesicht von Terrorismus. Die Freiheit des Einzelnen müsse gewahrt bleiben, so der Whistleblower.

    Der Fall Snowden - Eine Chronologie

    Der frühere US-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden ist seit Wochen auf der Flucht. Ein Überblick über die wichtigsten Entwicklungen der Affäre:

    5. Juni: Die britische Zeitung «The Guardian» berichtet, dass der Handynetzbetreiber Verizon dem US-Geheimdienst NSA auf der Grundlage eines geheimen Gerichtsurteils täglich Informationen zu allen Telefonanrufen innerhalb der USA sowie zwischen der USA und anderen Ländern übermitteln muss.

    6. Juni: Berichten der «Washington Post» und des «Guardian» zufolge dürfen die NSA und die Bundespolizei FBI auf Serverdaten der Internetkonzerne Google, Microsoft, Yahoo, Facebook, Apple, Youtube, Skype, AOL und PalTalk zugreifen. Das geheime Überwachungsprogramm wurde demnach 2007 eingeführt.

    7. Juni: US-Präsident Barack Obama spricht von einem notwendigen Kompromiss zwischen Privatsphäre und Sicherheit.

    9. Juni: Der ehemalige Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden, der über Hawaii nach Hongkong geflohen war, gibt sich als Quelle der Enthüllungen zu erkennen. Drei Tage später beschuldigt er Washington, weltweit «hunderttausende Computer» zu überwachen.

    21. Juni: Die US-Regierung beschuldigt Snowden der Spionage, des Diebstahls und der illegalen Nutzung von Regierungseigentum. Washington verlangt von Hongkong die Auslieferung des IT-Experten.

    23. Juni: Snowden, gegen den inzwischen ein Haftbefehl vorliegt, reist nach Moskau. Sein Reisepass wurde von den US-Behörden ungültig gemacht. Der ecuadorianischen Regierung liegt nach eigenen Angaben ein Asylantrag Snowdens vor. Washington warnt Moskau und Peking vor diplomatischen Konsequenzen.

    25. Juni: Russlands Präsident Wladimir Putin bestätigt, dass sich der Ex-Geheimdienstmitarbeiter weiterhin im Transitbereich des Moskauer Flughafens Scheremetjewo aufhält.

    30. Juni: Auch die EU ist laut Berichten des Magazins «Der Spiegel» Opfer der NSA-Spionage geworden. Der Geheimdienst habe unter anderem die EU-Vertretung in Washington und New York abgehört. Frankreich und Deutschland verlangen Aufklärung von der US-Regierung. Obama verspricht, alle Informationen vorzulegen.

    1. Juli: Putin bietet Snowden ein Aufenthaltsrecht in Russland an, fordert aber, dass der Informant seine Aktivitäten gegen die USA einstellt. Nach Angaben der Plattform «Wikileaks» hat Snowden in zahlreichen Ländern, darunter Deutschland, um politisches Asyl ersucht.

    2. Juli: Mehrere Staaten lehnen Snowdens Asylantrag ab. Nach Ländern wie Deutschland, Österreich, Brasilien, Spanien und Polen erteilen ihm am Tag darauf auch Frankreich und Italien eine Absage.

    3. Juli: Der Fall Snowden führt zu weiteren diplomatischen Verwicklungen. Der bolivianische Präsident Evo Morales muss während eines Flugs von Moskau in seine Heimat einen 13-stündigen Zwangsstopp in Wien einlegen, nachdem ihm mehrere EU-Länder den Überflug verwehrt hatten. Hintergrund sind offenbar Gerüchte, dass sich Snowden an Bord der Maschine befand.

    5. Juli: Nicaragua, Venezuela und Bolivien erklären sich bereit, Snowden aufzunehmen.

    7. Juli: Snowden beschuldigt den Bundesnachrichtendienst in einem «Spiegel»-Interview, schon seit langem mit der NSA zusammenzuarbeiten.

    12. Juli: Snowden beantragt vorübergehendes Asyl in Russland, um anschließend nach Lateinamerika ausreisen zu können. Der russische Parlamentspräsident Sergej Naryschkin, ein Vertrauter Putins, spricht sich dafür aus, Snowden zumindest zeitlich begrenzt politisches Asyl zu gewähren.

    20. August: Die englische Regierung zwingt Redakteure des "Guardian", Material zur NSA-Affäre zu vernichten. Es seien mehrere Festplatten im Keller der Redaktion zerstört worden, berichtet "Guardian"-Chefredakteur Alan Rusbridger.

    27. Oktober 2013: Durch die Informationen von Edward Snowden kommt ans Licht, dass die USA das Handy der Bundeskanzlerin abgehört haben. Angeblich hat die NSA 35 Staatsführer weltweit belauscht.

    31. Oktober 2013: Der Berliner Bundestagsabgeordnete Hans-Christian Ströbele reist unter größter Geheimhaltung nach Moskau und trifft Edward Snowden.

    Ströbele bringt einen Brief Snowdens mit nach Deutschland: Darin bietet er an, in Deutschland auszusagen - erbittet im Gegenzug aber Asyl in der Bundesrepublik.

    Edward Snowden ist immer noch auf der Flucht vor den US-Behörden. Derzeit hält er sich in Russland auf. Seine Aufenthaltsgenehmigung war Anfang 2017 um drei Jahre verlängert wordern. Er hat jetzt eine Genehmigung bis 2020", sagte sein Anwalt Anatoli Kutscherena der Agentur Tass in Moskau. Der Kreml lehnte eine Stellungnahme dazu ab. (dpa/sh)

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