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Apple: "Error 53" beim iPhone: Das sagen Verbraucherschützer

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"Error 53" beim iPhone: Das sagen Verbraucherschützer

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    Der "Error 53" ist offensichtlich gar kein Fehler, sondern von Apple absichtlich in das Betriebssystem iOS 9 eingebaut, um die Daten der Nutzer bei Diebstahl zu schützen.
    Der "Error 53" ist offensichtlich gar kein Fehler, sondern von Apple absichtlich in das Betriebssystem iOS 9 eingebaut, um die Daten der Nutzer bei Diebstahl zu schützen. Foto: Alex Heinl (dpa)

    Der "Error 53" bei iPhones von Apple sorgte in den vergangenen Tagen für Diskussionen. Dahinter verbirgt sich eine Sicherheitsschranke des Betriebssystems iOS 9, die das iPhone des Nutzers dauerhaft blockiert, wenn er den Home-Button seines iPhones von einer freien Werkstatt und nicht von Apple selbst reparieren lässt - angeblich um den Apple-Kunden vor Daten-Klau zu schützen. Doch Apple-Kunden fanden das nicht nachvollziehbar und ärgerten sich darüber auch in den sozialen Netzwerken. Apple zwinge sie, die teure Apple-Reparatur machen zu lassen, so ihr Argument.

    "Error 53" soll beim iPhone Datenklau verhindern

    Julia Rehberg, Juristin bei der Verbraucherzentrale in Hamburg, findet den Gedanken der Sicherheit, der hinter dem "Error 53" steckt, gut. "Es müsste allerdings die Möglichkeit geben, dass die Sperre wieder aufgehoben wird und das Handy freigeschaltet werden kann, wenn man nachweist, der Besitzer des iPhones zu sein", sagt sie aus Sicht des Verbraucherschutzes. Dies könne zum Beispiel mit dem Kaufbeleg bewiesen werden. So könnten die Nutzer dann ihre iPhones auch in einer freien Werkstatt reparieren lassen, ohne um ihr Telefon fürchten zu müssen.

    Eine solche Aufhebung der Blockierung ist aber anscheinend nicht möglich, berichtet der Guardian. Die Nutzer sind gezwungen, sich ein neues iPhone zu kaufen.

    Der Home-Button des iPhones, um den es hier geht, ist ein sehr sensibles Teil und geht des Öfteren kaputt. Dann ist das Telefon kaum mehr zu gebrauchen und muss zur Reparatur. Gerade beim iPhone 6 ist das ärgerlich, denn es lässt sich dank eines im Home-Button integrierten Fingerabdrucksensors mit dem Fingerabdruck entsperren.

    Doch eine Reparatur des Home-Buttons kostet bei Apple selbst pauschal 350 Euro, während freie Werkstätten oft schon eine Reparatur ab 30 - 50 Euro anbieten. Deswegen nutzt mancher Apple-Kunde lieber den Service der freien Werkstätten.

    Doch gerade das kann zu erheblichen Problemen führen, wie in den letzten Tagen bekannt wurde: Wie der Guardian berichtete, ploppte bei Nutzern nach der Reparatur ihres iPhones in einer freien Werkstatt und dem Update auf das Betriebssystem iOS 9 der "Error 53" auf. Und der hat es in sich: Zeigt das iPhone die Fehlermeldung, ist das Telefon fortan unbrauchbar. Zudem wird der Nutzer automatisch beim Musikdienst iTunes oder bei Apple Pay gesperrt, im schlimmsten Fall droht offenbar ein kompletter Datenverlust.

    "Error 53" offenbar absichtlich in iOS 9 eingebaut

    Doch der "Error 53" ist offensichtlich gar kein Fehler, sondern von Apple absichtlich in das Betriebssystem iOS 9 eingebaut, wie eine Pressesprecherin von Apple gegenüber dem Guardian erklärte. Die Sperre würde gewährleisten, dass die Daten im Falle eines Diebstahls geschützt werden. Denn wenn ein Krimineller einen anderen Fingerabdruckssensor einbauen will, um an die Daten zu gelangen, wird ihm so das Handwerk gelegt.

    Das Betriebssystem überprüft automatisch, ob der eingebaute Fingerabdruckssensor noch genau der ist, der von Apple eingebaut wurde. Ist das nicht der Fall - wie bei einer Reparatur durch eine freie Werkstatt der Fall - blockiert die Software das Gerät dauerhaft. In diesem Falle könne sich der Kunde an Apple Support wenden, so die Pressesprecherin.

    In den sozialen Medien regen sich viele Nutzer des iPhones über den "Error 53" auf - denn sie sehen sich gezwungen, den teureren Apple-Dienst in Anspruch zu nehmen. Mit dem Lösungsvorschlag von Julia Rehberg von der Verbraucherzentrale wäre für beide Seiten ein Kompromiss gefunden: Apple kann die Sicherheit seiner Kunden schützen und der Kunde hat weiterhin die Freiheit, sein iPhone reparieren zu lassen, wo er will. piar

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