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Adalbert Czerny: Google-Doodle würdigt einen großen Mediziner

Adalbert Czerny

Google-Doodle würdigt einen großen Mediziner

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    Das Google-Doodle zum 150.Geburtstag von Adalbert Czerny
    Das Google-Doodle zum 150.Geburtstag von Adalbert Czerny Foto: Screenshot/google

    Adalbert Czerny? Zugegeben, es gab bereits bekanntere Namen, denen ein Google-Doodle zuteil wurde. Verdient hat es der 1941 gestorbene Czerny aber mindestens genauso wie manch anderer. Auf dem Doodle ist dargestellt, wie Czerny mit einem Stethoskop ein Kind untersucht. Das passt, schließlich war er einer der führenden Forscher auf dem Gebiet der modernen Kinderheilkunde.

    So lebte und wirkte Adalbert Czerny

    Adalbert Czerny wurde am 25. März 1863 in Jaworzno (heutiges Polen) geboren. Sein Vater war Eisenbahningenieur. Czerny wuchs in Wien und Pilsen auf, schloss die Schule 1882 mit dem Abitur ab und studierte danach an der deutschen Karl-Ferdinands-Universität in Prag Medizin.

    Nachdem er 1888 promoviert hatte, betätigte er sich an der zur Prager Universitätskinderklinik gehörenden Findelanstalt, als Assistent von Alois Epstein. Er habilitierte sich 1893 mit der Arbeit „Zur Kenntnis der glykogenen und amyloiden Entartung“, durch die die Medizinwelt auf ihn aufmerksam wurde. 1895 heiratete er in Breslau seine Frau, Martha Retter, mit der er ein Jahr später einen Sohn bekam.

    Czernys Werk: eine Grundlage der Kinderheilkunde

    Ein Google Doodle für Googles 13. Geburtstag.
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    33 Bilder
    Immer wieder überrascht Google mit sogenannten Google-Doodles.

    An der Universität Breslau arbeitete er zunächst als außerordentlicher Professor, dann als persönlicher Ordinarius. In Breslau veröffentlichte er sein zweibändiges Werk: „Des Kindes Ernährung, Ernährungsstörungen und Ernährungstherapie“. Das Werk wird heutzutage als Grundlage für die Ernährungslehre der Kinderheilkunde gesehen und damit als richtungsweisende Arbeit, deren Auswirkungen bis in die heutige Zeit reichen.

    Im Jahre 1910 wurde er Ordinarius für Kinderheilkunde in der neu erbauten Kinderklinik in Straßburg. Drei Jahre später wechselte er an die Universitätskinderklinik der Berliner Charié, wo er bis zu seiner Emeritierung 1932 arbeitete. Dort gründete Czerny die Pädiatrieschule, an der zur Säuglingssterblichkeit geforscht wurde.

    Adalbert Czernys Beitrag zur Ernährungslehre

    Das Thema Säuglingssterblichkeit stand damals hoch im Kurs, da die Kindersterblichkeit viel höher war als heutzutage. Czerny stellte als erster Arzt fest, dass Säuglinge krank werden, dass Säuglinge auch wegen falscher Ernährung krank werden können. Nach den Kategorien, die Czerny aufstellte, werden Säuglingskrankheiten noch heute unterschieden.

    Nach seiner Emeritierung übernahm er einen Lehrstuhl an der Medizinischen Akademie in Düsseldorf und leitete dort bis 1936 die Kinderklinik. Adalbert Czerny starb am 3. Oktober 1941 in Berlin. Er wurde in Pilsen beerdigt.

    Nach Adalbert Czerny wurden mehrere Kinderkrankheiten benannt, beispielsweise die alimentäre Säuglingsanämie (Czerny-Anämie) oder die paradoxe Atmung (Czerny-Phänomen). Die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin verleiht seit 1963  jedes Jahr den Adalbert-Czerny-Preis für besondere wissenschaftliche Leistungen in der Kinderheilkunde.

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