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Neues Forschungszentrum: Mehr Anstrengungen im Kampf gegen Cyberangriffe gefordert

Neues Forschungszentrum

Mehr Anstrengungen im Kampf gegen Cyberangriffe gefordert

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    Nach Ansicht von Experten geht die Gesellschaft zu achtlos mit den Gefahren durch Cyber-Angriffe um.
    Nach Ansicht von Experten geht die Gesellschaft zu achtlos mit den Gefahren durch Cyber-Angriffe um. Foto: Karl-Josef Hildenbrand (dpa)

    Im Kampf gegen Terror und Cyber-Angriffe fordert der Chef der Fraunhofer-Gesellschaft, Reimund Neugebauer, von der Politik eine halbe bis eine Milliarde Euro jährlich für ein neues nationales Forschungszentrum. Ein Verbund von Instituten solle dabei Innovationen zum Schutz der klassischen Infrastruktur - etwa Verkehr und Trinkwasser - verbinden mit Vorsorge gegen Angriffe über das Internet, sagte der Wissenschaftsmanager der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. "Wenn es nach mir geht, können wir am 1. Juli anfangen. Wir sind handlungsfähig. Jetzt kommt es darauf an, wie schnell die Politik entscheidet."

    Ein Cyberangriff als digitale Waffe

    Es brauche dafür keinen großen Neubau. Die Fraunhofer-Gesellschaft sei mit mehreren Ministerien in Berlin - darunter dem Innen- und dem Forschungsressort - im Gespräch über ein solches Zentrum. Universitäten und andere Forschungsorganisationen sollten in den Verbund einbezogen werden. 

    Der Stuttgarter Innenminister Thomas Strobl (CDU) regt eine Übung von Bund und Ländern zusammen mit der Bundeswehr zur Abwehr von Cyberangriffen an. "Wir müssen das Zusammenspiel im Bereich der Cyberabwehr möglichst rasch üben", sagte Strobl der dpa. Der CDU-Bundesvize verwies auf den Erpressungstrojaner "WannaCry", der kürzlich weltweit Unternehmen lahmgelegt hatte. 

    Im Kampf gegen Terror und Cyber-Angriffe fordert Neugebauer von der Politik eine halbe bis eine Milliarde Euro jährlich für ein neues nationales Forschungszentrum.
    Im Kampf gegen Terror und Cyber-Angriffe fordert Neugebauer von der Politik eine halbe bis eine Milliarde Euro jährlich für ein neues nationales Forschungszentrum. Foto: Bernd von Jutrczenka, dpa

    "Es war ein beispielloser Fall, der gezeigt hat, wie wichtig Cybersicherheit heute ist", sagte Strobl. Ein Cyberangriff sei eine digitale Waffe, die gerade auch kritische Infrastrukturen wie die Strom- und Wasserversorgung treffen und damit ganze Bereiche des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens lahm legen könne.

    Bundeswahlleiter Dieter Sarreither hat bereits eine verstärkte Überwachung angeordnet, um mögliche Angriffe auf die Datennetze der Wahlleitungen zu verhindern. "Die Experten des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) überprüfen unsere Datennetze und suchen nach Schwachstellen", sagte er der "Welt am Sonntag". "Gleichzeitig führen sie Angriffstests durch, versuchen beispielsweise mit Massenangriffen unsere Internetseite lahmzulegen - und sie versuchen einzubrechen." So sollen Cyberattacken auf den Ablauf der Wahlen erkundet und notfalls abgewehrt werden.

    Themen der digitalen Innovation werden Anfang der Woche auch auf dem Digital-Gipfel der Bundesregierung in Rheinland-Pfalz diskutiert. Am Dienstag soll Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in Ludwigshafen dabei sein. dpa

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