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Soziale Netzwerke: Neue AGB bei Facebook in Kraft getreten: So können Sie sich schützen

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Neue AGB bei Facebook in Kraft getreten: So können Sie sich schützen

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    Ab jetzt gelten bei Facebook neue Geschäftsbedingungen. Sie bringen unter anderem eine technisch fortgeschrittene Verfolgung des Nutzerverhaltens mit sich.
    Ab jetzt gelten bei Facebook neue Geschäftsbedingungen. Sie bringen unter anderem eine technisch fortgeschrittene Verfolgung des Nutzerverhaltens mit sich. Foto: Maximilian Schönherr (dpa)

    Es ist soweit: Seit Freitag gelten die umstrittenen neuen Nutzungsbedingungen für alle Facebook-Nutzer. Wer sich nun im weltgrößten Netzwerk einloggt, akzeptiert damit formal die neuen Allgemeinen Geschäftsbedingen. Bei Datenschützern waren die neuen Regeln auf heftige Kritik gestoßen. Sie werfen Facebook unter anderem mangelnde Transparenz vor. Was viele Nutzer nicht wissen: Auch der Nachrichtendienst WhatsApp und Instagram gehören zu Facebook.

    Neue AGB bei Facebook: Nutzer haben kein Widerspruchsrecht

    Nutzer von Facebook haben kein Widerspruchsrecht gegen die neuen AGB. Wollten sie die Datennutzung von Facebook verhindern, müssen sie sich komplett abmelden. Diesen radikalen Schnitt zog am Freitag der ehemalige Bundesdatenschutzbeauftragte Peter Schaar. Er warf in einem Blogeintrag dem Unternehmen vor, sich nicht um deutsches oder europäisches Recht zu kümmern und kündigte an, sein Konto zu löschen.

    Anwender, die bei Facebook bleiben wollen, können allerdings Schritte unternehmen, damit ihre Aktivitäten im Web nicht für eine "nutzungsbasierte Online-Werbung" ausgewertet werden. Unter der Adresse http://www.youronlinechoices.com/de/praferenzmanagement/ kann dem "Online Behavioural Advertising" widersprechen. 

    Facebook: Auf diese Dateneinstellungen sollten Nutzer achten

    Wer Mitglied bei Facebook ist, sollte seine Datenschutz-Einstellungen genau im Griff haben. Das müssen Sie wissen:

    PUBLIKUM: Teilt man im sozialen Netzwerk einen Beitrag, ohne die Datenschutzeinstellungen anzupassen, so ist er in der Regel für jeden sichtbar. Wer das nicht möchte, kann mit einem Klick auf das kleine Schloss-Symbol in der Menüleiste den Menüpunkt "Wer kann meine Inhalte sehen" aufrufen. Hier lässt sich einstellen, ob alle, Freunde oder nur in bestimmten Listen geführte Freunde die Mitteilung sehen soll.

    LISTEN:Mit wenigen Klicks lassen sich Freunde in bestimmte Listen sortieren. So lässt sich beim Veröffentlichen eines Beitrags festlegen, ob ihn nur die engen Freunde, Bekannte oder Arbeitskollegen sehen sollen. Kontakte lassen sich auch mehreren Listen zuordnen.

    FOTOS: Wer nicht auf Fotos erkennbar markiert werden möchte, kann dies bei "Chronik und Markierungseinstellungen" festlegen. Ganz verhindern kann man es nicht, es lässt sich aber einstellen, dass man über Markierungen informiert wird und sie genehmigen muss - bevor sie für andere sichtbar werden.

    WERBUNG: Facebook finanziert sich über Werbung. Je genauer sie an die Vorlieben eines Nutzers angepasst ist, desto wertvoller. Liked man etwa eine Marke oder ein Produkt, kann es vorkommen, dass Freunde Empfehlungen für dieses Produkt sehen - verziert mit dem Profilfoto des Empfehlenden. Wer das nicht möchte, sollte das in den Einstellungen unter "Werbeanzeigen/Werbeanzeigen und Freunde" anpassen.

    APPS: Facebook bietet über sein App-Center zahlreiche Programme und Spiele von Drittanbietern an. Diese erhalten weitreichenden Zugriff auf persönliche Daten und das eigene Profil. Daher sollten in den Einstellungen unter "Apps" die aktuellen Einstellungen geprüft werden. Ratsam ist auch, nicht mehr verwendete Apps zu löschen, damit diese nicht weiter Daten sammeln. (drs/dpa)

    Mit der Neuregelung seiner AGB will Facebook unter anderem die Werbung stärker auf einzelne Nutzer zuschneiden. Dafür sollen zum Beispiel auch Informationen über besuchte Seiten und genutzte Apps außerhalb des Netzwerks ausgewertet werden. Wer dies nicht möchte, kann die personalisierte Werbung deaktivieren, erklärt Facebook.

    Facebook will Daten- und Nutzungsbestimmungen verständlicher gestalten

    Facebook verspricht zugleich, mit den Änderungen seine Daten- und Nutzungsbestimmungen übersichtlicher und verständlicher für die Nutzer zu gestalten. Mitglieder können künftig genauer festlegen, wer ihre Einträge ansehen kann. Außerdem können sie herausfinden, warum ihnen bestimmte Werbung angezeigt wird. 

    Das ist Facebook

    Facebook ist nach wie vor das wichtigste soziale Netzwerk der Welt. Zahlen und Fakten:

    Facebook gibt es seit Februar 2004.

    Das weltweit beliebteste soziale Netzwerk zählt mehr als 2 Milliarden Mitglieder (Stand Ende 2017).

    Gegründet wurde das Unternehmen vom Amerikaner Mark Zuckerberg. Über ihn und seine Idee erschien 2010 der Film "The Social Network".

    Auf ihren persönlichen Profilseiten können die Facebook-Nutzer Nachrichten, Bilder oder Links verbreiten.

    Die Nutzung ist kostenlos. Einnahmen werden nur über das (personalisierte) Werbegeschäft erwirtschaftet.

    Seit Februar 2014 gehört auch der beliebte Messenger Whatsapp zu Facebook.

    Datenschützer sehen Facebook wegen seiner gewaltigen Datensammlung kritisch.

    Der Hamburger Datenschutzbeauftragte Johannes Caspar hatte zuletzt bemängelt, dass nicht klar sei, ob Facebook bei der Datenauswertung auch genaue Nutzerprofile erstelle. Caspar fordert, dass Facebook sich beim Datenschutz an deutsches Recht hält. Facebook sei dagegen weiter der Meinung, dass das deutsche Datenschutzrecht nicht für das Unternehmen gelte, da seine Europazentrale in Dublin angesiedelt ist.

    Datenschützer bemängeln außerdem, dass nicht ausdrücklich festgeschrieben ist, dass keine Daten des Kurzmitteilungsdienstes WhatsApp mit Facebook geteilt werden. Facebook und WhatsApp versichern stets, dass die Daten getrennt bleiben sollen. Der Hamburger Datenschutzbeauftragte befürchtet dennoch, dass Daten künftig "in großem Maßstab" zwischen den Unternehmen ausgetauscht werden. "Durch kleinere textliche Veränderungen (...) könnte Facebook dem entgegentreten". dpa

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