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Amazon: Neuer Amazon Fire TV Stick bringt Alexa auf den Fernseher

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Neuer Amazon Fire TV Stick bringt Alexa auf den Fernseher

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    Die Alexa-Assistentin im Fire TV kann man bisher nur über die Fernbedienung ansprechen.
    Die Alexa-Assistentin im Fire TV kann man bisher nur über die Fernbedienung ansprechen. Foto:  Amazon, dpa

    Amazon will seine Sprachassistentin Alexa verstärkt auf den Fernseher bringen. Bei einigen Fragen an Alexa werden künftig neben der gesprochenen Antwort auch zusätzliche Informationen auf dem TV-Bildschirm angezeigt.

    Das sind zum Beispiel die Prognose für die nächsten Tage beim Wetter oder das nächste Spiel des Teams bei Fragen nach einem Fußball-Ergebnis. Eine aktualisierte Software für Amazons Streaming-Geräte unter der Marke Fire TV soll zudem stärker als bisher andere Dienste einbinden.

    Die Kombination aus Alexa und der neuen Bedienung könnte Amazon eine führende Position im Wettstreit der Anbieter um die Kontrolle der künftigen TV-Nutzung sichern. Damit die Nutzer häufiger auf Alexa auf dem TV-Gerät zurückgreifen, ist bei der am Dienstag vorgestellten neuen Version des kleinen Streaming-Geräts Fire TV Stick die Fernbedienung mit Mikrofon im Gegensatz zu früher bei unverändertem Preis gleich im Lieferumfang enthalten.

    Amazons Fire TV Stick kommt mit Mikrofon-Fernbedienung

    "Das ist eine sehr wichtiger strategischer Schritt", sagte Fire-TV-Produktmanager Jason Wong. Damit kann man mit der Fernbedienung zum Beispiel auch an Alexa angeschlossene Lampen oder andere Haustechnik bedienen.

    Bisher sind die zusätzlichen visuellen Informationen auf dem TV-Bildschirm bei Alexa-Anfragen nur auf Antworten beschränkt, die direkt von Amazon geliefert werden, sagte Produktmanager Jason Wong. Sie werden aber auch für Partner offenstehen.

    Amazon gewährt anderen Diensten vom Taxi-Vermittler bis zum Blumen-Versand über sogenannte "Skills" Zugriff auf die Alexa-Funktionalität. So wäre es technisch ohne weiteres machbar, dass man sich zum Beispiel per Sprachbefehl eine Pizza bestellt und die Informationen zur Lieferzeit kurz vor der Ankunft in einem kleinen Fenster auf dem TV-Display eingeblendet werden.

    Die Alexa-Assistentin im Fire TV kann man bisher nur über die Fernbedienung ansprechen - mit ihrer Schwester-Software in Amazons Lautsprecher Echo ist sie bisher nicht verbunden. Amazon prüfe aber eine Verknüpfung der Geräte, sagte Wong.

    Das ist Amazon

    Gegründet wurde Amazon 1994 von Jeff Bezos.

    Sitz der Konzern-Zentrale ist Seattle, die europäische Firmenzentrale ist in Luxemburg.

    Deutsche Zentrale von Amazon ist in München. Logistikzentren gibt es in Graben, Bad Hersfeld, Leipzig, Rheinberg, Werne, Pforzheim, Koblenz und Brieselang. Kundenserviezentren betreibt Amazon in Berlin und Regensburg.

    Der weltweite Netto-Umsatz von Amazon betrug 2015 rund 107 Milliarden US-Dollar.

    Bei Amazon sollen weltweit über 300.000 Menschen beschäftigt sein. Die Zahlen schwanken aber stark. Gerade im Vorweihnachtsgeschäft beschäftigt der Konzern Massen von Leih- und Saisonarbeitern.

    Wegen seiner Arbeitsbedingungen steht Amazon regelmäßig in der Kritik.

    Gewerkschaften kritisieren, dass Amazon Leiharbeiter schlecht behandle. Zudem ist von Lohndrückerei und hohem Kontrolldruck die Rede.

    Amazon hat nach eigenen Angaben die weltweit größte Auswahl für Bücher, CDs und Videos im Internet.

    Amazon zählt neben Apple, Google, Facebook und Ebay zu den wichtigsten und einflussreichsten Online-Unternehmen der Welt.

    2014 brachte Amazon sein eigenes Smartphone mit dem Namen "Firephone" auf den Markt - was allerdings kein rechter Erfolg wurde.

    Die neue Software für den TV-Stick und die Box Fire TV behält das typische Aussehen mit den waagerecht scrollbaren Bändern aus anklickbaren Kacheln mit Video-Inhalten oder Apps. Im Grunde arbeitet Amazon aber an einer Bedienoberfläche für den Fernseher, die man kaum noch verlassen muss.

    Umfassende Amazon-Bedienoberfläche für den Fernseher

    Andere Dienste wie zum Beispiel Amazons Streaming-Konkurrent Netflix sollen künftig Platz im Hauptmenü bekommen, den sie selbst mit ihren Inhalten befüllen können. Das könnten auch Online-Anbieter klassischer TV-Programme wie Zattoo sein. Die Anzeige soll sich dabei automatisch an die Nutzung anpassen: "Wenn sie zum Beispiel ein aktiver Netflix-Nutzer sind und nur selten auf Amazon Video zugreifen, wird mit der Zeit Netflix oben angezeigt und die Amazon-Videos tiefer."

    Dabei verspricht Amazon, dass bei der Suche nach bestimmten Inhalten immer die günstigste Variante für den Nutzer ausgesucht wird: Wenn man Netflix-Kunde ist und sich etwas anschauen will, was dort im Abo enthalten ist und es bei Amazon nicht ohne zusätzliche Kosten zu sehen gibt, wird das Video beim Konkurrenzdienst abgerufen.

    Amazon tritt mit seinen Streaming-Geräten unter anderem gegen die Box Apple TV sowie Googles Chromecast und Modelle anderer Anbieter wie Roku an. Google lässt die Anzeige von Inhalten auf dem Fernseher zum Teil über sein Konkurrenzgerät zu Amazons Echo-Lautsprecher - "Google Home" - steuern. Auch Apple zeigt Ambitionen, die TV-Nutzung über den Einsatz von Apps neu zu gestalten und setzt dabei auch auf die Alexa-Rivalin Siri. Aber Angebote des iPhone-Konzerns wie die neue TV-App für Live-Fernsehen sind bisher zum Teil nur auf dem US-Markt verfügbar. Amazons Sprachassistenten Echo und Dot sind hingegen vor Kurzem in Deutschland erschienen. dpa

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