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Ratgeber: Tablets: Leistung gibt es nicht für lau

Ratgeber

Tablets: Leistung gibt es nicht für lau

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    Für das iPad müssen Nutzer tiefer in die Tasche greifen.
    Für das iPad müssen Nutzer tiefer in die Tasche greifen. Foto: Andrea Warnecke, dpa

    Ebbt das Tablet-Fieber nach den gewaltigen Steigerungsraten vergangener Jahre etwas ab? Oder ist der Markt gerade „satt“? Apple zumindest baut nicht mehr allein auf sein iPad, sondern hat neben der „Mini“-Variante nun auch ein „Pro“-Modell in die Elektronikläden gebracht, das mit einem 12-Zoll-Bildschirm deutlich größer ist als bislang übliche Tablets.

    Auch andere Hersteller suchen ihre Nischen, um die Verkaufszahlen wieder zu steigern. Tatsächlich geht der Absatz für Tablets weltweit zurück. In den ersten drei Quartalen 2015 verkaufte die Branche rund 139 Millionen Geräte. 2014 waren es im gleichen Zeitraum knapp 154 Millionen.

    Apple setzt mit dem iPad auf hochpreisige Geräte

    Während Apple also auf Zuwachs im High-End-Segment setzt und für das iPad Pro mindestens 899 Euro verlangt, versuchen es andere Hersteller mit günstigen Preisen. So sind inzwischen immer mehr Modelle zu Preisen zwischen 80 und 150 Euro im Handel verfügbar. So stellt sich für Einsteiger in die Tablet-Welt die Frage: Muss das Gerät überhaupt teuer sein?

    Gleich vorweg: Der Vergleich zwischen einem 90- und einem 900-Euro-Tablet verbietet sich eigentlich. Gemeinsam ist ihnen lediglich, dass sie mittels Finger oder Stift direkt auf der Bildschirm-Oberfläche bedient werden.

    Die Unterschiede fangen beim Display an

    Das war es aber auch schon. Die Unterschiede beginnen bei der Größe des Bildschirms. Einsteiger-Tablets bieten hier nur eine Diagonale von sieben Zoll, gängige Modelle wie das Standard-iPad (aktuell ist das iPad Air 2) oder Galaxy Tab S von Samsung arbeiten mit neun oder zehn Zoll großen Displays. Für die Darstellung ist ein größerer Bildschirm stets von Vorteil, wenngleich darunter die Mobilität leidet und der Stromverbrauch steigt.

    Neben der Größe ist auch die Anzahl der Bildpunkte entscheidend. Preiswerte Tablets bieten oft nur eine Auflösung von 1024 mal 600 Bildpunkten, während High-End-Modelle schon einmal 2560 mal 1600 Bildpunkte bieten. Die Folge ist ein detailreicheres Bild, das als Ganzes wahrgenommen wird. Eine geringere Auflösung hingegen lässt die einzelnen Bildpunkte erkennen.

    Langsamer Grafikchip lässt das Bild bei Spielen ruckeln

    Fallen Größe und Auflösung des Bildschirms sofort ins Auge, so lässt ein Tablet nicht erkennen, welches Innenleben es besitzt. Drei wichtige Komponenten gibt es dort, die sich auf das tägliche Arbeiten konkret auswirken: der Prozessor, der Grafikchip und der Arbeitsspeicher.

    Hier gilt: Je leistungsstärker die Komponenten, umso teurer das Tablet. Preiswerte Geräte arbeiten oft nur mit einem oder zwei Prozessorkernen und einer geringen Taktfrequenz. Dies und ein langsamer Grafikchip können dazu führen, dass insbesondere bei Spielen das Bild ruckelt. Auch das Öffnen mehrerer Apps kann dann schnell die Arbeitsgeschwindigkeit senken.

    Apple mit längster Akkulaufzeit

    Doch nicht allein die Zahl der Prozessorkerne entscheidet: Samsung und Sony arbeiten in ihren High-End-Geräten inzwischen mit acht Kernen, während Apple noch immer auf drei Kerne setzt. Dennoch arbeitet das iPad schneller als die Konkurrenz. Positiv wirkt sich der Verzicht auf noch mehr Prozessorkerne hinsichtlich des Energieverbrauchs aus: Apples Bestseller bietet noch immer die längsten Akku-Laufzeiten.

    Nicht unterschätzen sollten Käufer die Bedeutung der Speicherkapazität. Das gilt umso mehr, wenn sie, wie beim iPad, nicht erweiterbar ist. Wer viele Apps installieren und dazu Fotos, Musik und Videos speichern will, sollte auf viel internen Speicher oder zumindest auf eine Erweiterbarkeit mittels SD-Karte achten. Die ist insbesondere bei Preisbrechern oft nicht möglich.

    Hochauflösende Fotos nur mit Kamera auf der Rückseite

    Ein weiterer Punkt, in dem sich preiswerte und teure Tablets unterscheiden, sind die Kameras. In Einsteiger-Tablets ist häufig nur eine Kamera an der Frontseite vorhanden und deren Auflösung reicht allenfalls zum Videotelefonat mittels „Skype“. Wer Fotos in akzeptabler Qualität machen will, sollte auf eine hochauflösende Kamera an der Rückseite achten. Dann lässt sich die Aufnahme auch gleich auf dem Bildschirm kontrollieren. Mindestens acht Millionen Bildpunkte sollte die Kamera erfassen können.

    Und ein letzter Punkt, der sich auf den Preis auswirkt: ein Modul für die Nutzung in Mobilfunknetzen. Standard ist bei Tablets nämlich nur ein Wireless-LAN-Modul. Es ermöglicht die Nutzung in privaten und öffentlichen Funknetzwerken. Wo sie fehlen, ist die Nutzung dann schnell eingeschränkt.

    Billige Tablets mit oft mit veralteten Betriebssystemen

    Flexibler – und teurer – sind Tablets mit zusätzlicher Mobilfunk-Technik. Zu bedenken ist allerdings auch, dass dann zusätzliche Kosten entstehen. Denn die Netzbetreiber wollen natürlich Geld dafür sehen, dass sie Kapazitäten zur Verfügung stellen. Das reicht vom preiswerten, aber oft langsamen Prepaid-Angebot bis hin zum Zweijahres-Vertrag für 30 oder 40 Euro monatlich. Der kann sich allerdings rechnen, wenn darin der Kaufpreis des Tablets eingeschlossen ist.

    Bleibt die Frage nach dem Betriebssystem: Wer mit iOS arbeiten will, muss zu einem iPad greifen, denn das Apple-Betriebssystem gibt es nur auf Geräten von Apple. Die meisten Konkurrenten setzen auf Android von Google. Wer sich für ein besonders preiswertes Gerät entscheidet, sollte auf die Versionsnummer achten. Häufig sind veraltete Betriebssysteme installiert – entweder aus Kostengründen oder weil die Hardware im Innern mit der neuesten Version überfordert ist. Die neueste Android-Version 6.0 („Marshmallow“) oder die Vorgänger-Version 5.1.1 („Lollipop“) können Käufer akzeptieren.

    Drittes System ist Windows. Es kommt vor allem auf sogenannten Zwei-in-eins-Geräten zum Einsatz, die sich mittels mitgelieferter oder integrierter Tastatur auch als Laptop nutzen lassen.

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