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Tempo-Bremse: Telekom-Chef hält an Plänen zur Internet-Drosselung fest

Tempo-Bremse

Telekom-Chef hält an Plänen zur Internet-Drosselung fest

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    Telekom-Vorstandschef René Obermann bleibt dabei: Ab 2016 wird es eine Datenvolumengrenze geben.
    Telekom-Vorstandschef René Obermann bleibt dabei: Ab 2016 wird es eine Datenvolumengrenze geben. Foto: Oliver Berg/Archiv (dpa)

    "Wir wollen  das Internet schneller machen und die Preise soweit es geht stabil  halten", sagte Obermann der "Welt am Sonntag". In den kommenden  Jahren müssten zusätzliche Milliarden Euro in das Netz investiert  werden, allein sechs Milliarden Euro in den Festnetzausbau. Für die  allermeisten Kunden werde sich aber nichts ändern. Vielnutzer  würden aus heutiger Sicht für ihre Flatrate 2016 dann "zehn bis 20  Euro mehr zahlen", sagte Obermann. Bisher zahlten die  Intensivnutzer genauso viel wie die Wenignutzer.

    Trotz Tempo-Bremse bietet Telekom weiterhin Flatrates

    Was bedeutet "Netzneutralität"?

    Die beiden Bestandteile des Wortes, "Netz" und Neutralität", verraten den Sinn des Wortes. Das Netz eines Anbieters soll neutral gegenüber den Inhalten sein und alle gleich behandeln - egal, wer diese stellt.

    Ein netzneutraler Internetanbieter schickt alle Datenpakete mit der selben Geschwindigkeit zum Empfänger, unabhängig davon, ob sich in ihnen eine E-Mail oder ein Video befindet.

    Man könnte die Netzneutralität also als eine Art "Gleichberechtigung im Internet" bezeichnen. Ressourcen sollen nicht diskriminiert werden.

    Gefährdet ist die Netzneutralität, wenn ein Anbieter eigene Dienste über die anderer stellt, oder Geld von Internetdiensten verlangt, damit diese sein Netz nutzen dürfen.

    Ein Streit um die Netzneutralität entbrannte 2013. Die Telekom kündigte an, die Geschwindigkeit von Flatrates ab einer erreichten Datenmenge zu drosseln.

    Da hauseigene Dienste wie "Telekom Entertain" von der Drosselung ausgeschlossen sind, monierten Kritiker, die Telekom würde eigene Dienste bevorzugt behandeln.

    Der Konzern hat sich dem Bericht zufolge offenbar aber noch nicht  abschließend festgelegt, wie er in drei Jahren mit Vielsurfern  umgehen will. "Der Wettbewerb ist so hart, dass wir ohnehin nur das  verkaufen können, was sich am Markt durchsetzen lässt", sagte  Obermann. Ziel bleibe es, Kunden zu halten und vor allem neue zu  gewinnen. Flatrates werde es auch weiterhin geben.

    Datenvolumengrenze bei der Telekom ab 2016

    Die Pläne der Telekom zur Einführung einer Datenvolumengrenze fürs schnelle Internet-Surfen über den Festnetzanschluss zu Hause waren  auf Kritik gestoßen. Die Begrenzung soll demnach für neue Verträge  gelten, die sei dem 2. Mai abgeschlossen werden. Altverträge sollen  davon unberührt bleiben. Technisch wird das ganze voraussichtlich  nicht vor 2016 umgesetzt. afp/AZ

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