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Brauchtum: Der Blunzen über der Donau

Brauchtum

Der Blunzen über der Donau

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    Die „Faiminger“ klauen den Riesenblunzen der Lauinger. Am Samstag wurde die Sage nachgespielt.
    Die „Faiminger“ klauen den Riesenblunzen der Lauinger. Am Samstag wurde die Sage nachgespielt.

    Die Lauinger Metzger waren im ganzen Land bekannt. Doch sie wollten noch berühmter werden. Schnell war die Idee geboren, eine Riesenwurst zu fabrizieren. Die Blutwurst wurde allerdings so groß, dass sie in keinen Topf und keinen Ofen passen wollte. Es gab keinen geeigneten Siedekessel. Was jetzt? Der Ratsherr hatte die Lösung: die Donau. Ihre Fluten, so seine Begründung, schäumen, zischen und sieden. Besonders gut unterhalb des linken Brückenpfeilers. Gesagt, getan, und die Riesenwurst hing über der Donau. Davon bekamen auch die Faiminger Wind. Sie wollten das besondere Exemplar und klauten es klammheimlich – mit filzumwickelten Rädern. Seither haben die Lauinger ihren Spitznamen: die Blunzen. Dieses denkwürdige Ereignis, wie es Bürgermeister Wolfgang Schenk betonte, wird nun schon seit vielen Jahren nachgespielt. Von den Lauingern – in Kooperation mit dem historischen Bürgerverein Staufen – für die Lauinger. Und ein wenig auch für die Faiminger. Zum elften Mal konnten so zahlreiche Zuschauer am Wochenende beobachten, wie die Riesenwurst entstand und wie über der Donau wieder gesotten wurde. Bestens begleitet wurde das Spektakel von der Lauinger Fanfare Brass Band. Vorsitzender Norbert Ruchti und Bürgermeister Schenk erzählten die Geschichte der Blunzensieder auf der Seebühne bei strahlendem Sonnenschein nach – mit vollem Engagement. So grunzte Lauingens Rathauschef zur passenden Stelle wie ein kleines Schweinchen. Den Zuschauern gefiel’s.

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