Zuerst glaubte die Frau von Armin Hartleitner, sie halte einen Werbebrief in der Hand, und war kurz davor, ihn wegzuwerfen. Bundesrepublik Deutschland – Bundeskanzlerin stand darauf. Doch dann sah sie, dass er an das Wittislinger Netzwerk Asyl adressiert war. Und so wanderte die Post Mitte Januar doch nicht gleich ins Altpapier, wie ihr Mann schmunzelnd erzählt. Und das war auch gut so. Denn der Brief, der da so unvermittelt ins Haus schneite, war tatsächlich von keiner Geringeren als Angela Merkel persönlich. Sie lud einen Vertreter des Wittislinger Netzwerks Asyl darin nach Berlin, ins Bundeskanzleramt ein. Man solle einen Delegierten benennen, der für eine Podiumsdiskussion zum Thema Asyl zur Verfügung stehe, hieß es in dem Schreiben, das von Merkel unterzeichnet ist. Wie es dazu kam, dass ausgerechnet das Wittislinger Netzwerk Asyl ausgewählt und angeschrieben wurde, das weiß dessen Vorsitzender Armin Hartleitner nicht. In der Einladung heiße es lediglich, dass es maßgeblich der Initiative der vielen Ehrenamtlichen im Lande zu verdanken sei, dass die vielfältigen Aufgaben und Herausforderungen in der Asylarbeit überhaupt bewältigt werden konnten.
Wittislingen