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150Jahre TSV Friedberg– Serie (2): Am „Zwiebel“ kommt keiner vorbei

150Jahre TSV Friedberg– Serie (2)

Am „Zwiebel“ kommt keiner vorbei

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    Der TSV 1862 Friedberg feiert in diesem Jahr seinen 150. Geburtstag. Zu diesem Jubiläum wollen wir in lockerer Folge die ehemaligen Vorsitzenden und „besondere“ Mitglieder der einzelnen Abteilungen vorstellen. Hier nun der zweite Teil der Serie.

    Friedberg Er ist ein Urgestein der Fußballabteilung und eigentlich ist ein Spiel seines TSV 1862 ohne ihn undenkbar. Willi Wintermair, den meisten wesentlich besser bekannt als „Zwiebel“, wacht seit 25 Jahren darüber, dass keiner, aber auch wirklich keiner unbefugt und ohne Eintritt zu bezahlen einen Fuß auf die Tribüne des Friedberger Stadions setzt. Unerbittlich und dabei immer höflich sammelt er von jedem den fälligen Obolus ein – egal ob Punktspiel, Pokalpartie oder Entscheidungsspiel auf neutralem Platz. Gerade von letzteren könnte Willi Wintermair viel erzählen – oft genug war er als einziger Friedberger an der Kasse, um von 800 bis 1000 Zuschauern den Eintritt zu verlangen. „Da habe ich mich manchmal schon geärgert, wenn ich gar keine Unterstützung erhalten habe“, erzählt er heute rückblickend.

    Willi Wintermair, der heuer 63 Jahre alt wird, ist ein Fußballer durch und durch – und er war in seiner aktiven Zeit in den späten 1960er- und den 1970er-Jahren ein gefürchteter Torjäger im schwarz-weißen Dress. So manche Anekdote rankt sich um manches Friedberger Bezirksligaspiel. Absolut „torgeil“ sei der Zwiebel gewesen, erinnern sich Mitspieler und ältere Fans, so manchen Ball hat er fast noch dem Mitspieler abgejagt, um sich selber in die Torjägerliste einzutragen. Und das auch mit Erfolg, denn über 90 Treffer stehen in Punktspielen auf seinem Konto.

    Zweimal verließ er den TSV. Im zweiten Jahr als B-Jugendlicher wechselte er zum BC Augsburg (dem jetzigen FCA), spielte dort noch ein Jahr in der B- und dann zwei Jahre in der A-Jugend, ehe er wieder nach Friedberg zurückkehrte. „Friedberg hatte einen guten Ruf, und es war ja mein Heimatverein – außerdem wohnte ich ja in Paar“, erklärt er rückblickend.

    Als Aktiver absolvierte er noch ein Gastspiel beim SV Ottmaring, doch nach nur einem halben Jahr spielte er wieder im schwarz-weißen TSV-Dress. Sein größter sportlicher Erfolg war der Aufstieg mit dem TSV Friedberg in die Bezirksliga – 1970 unter Trainer Helmut Schmid. Bis zur Saison 1977/78 spielte Willi Wintermair in der „Ersten“, dann zwangen ihn Probleme an der Achillessehne zum Kürzertreten. Es folgten noch einige Jahre in der TSV-Reserve, dann das Karrierende – doch er ging noch lange bei den Alten Herren auf Torejagd – hier standen dann über 150 Treffer auf seinem Konto. Willi Wintermair ist aus dem TSV nicht wegzudenken, ein Heimspiel ohne ihn an der Kasse kaum vorstellbar.

    Doch woher kommt der Spitzname „Zwiebel?“. Auch diese Erklärung ist ganz einfach. „Wenn ich im TSV-Sportheim einen Wurstsalat bestellt habe, habe ich immer gesagt, aber mit viel Zwiebel – und irgendwann ist mir das halt geblieben“, meint er lachend.

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