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Haushalt: Defekte Haushaltsgeräte entsorgen oder reparieren?

Haushalt

Defekte Haushaltsgeräte entsorgen oder reparieren?

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    Nur bei hochpreisigen Staubsauger lohnt in der Regel eine Reperatur.
    Nur bei hochpreisigen Staubsauger lohnt in der Regel eine Reperatur. Foto: Christin Klose/dpa

    Die Stiftung Warentest hat am Beispiel von Staubsaugern, Kaffeevollautomaten und Waschmaschinen untersucht, wie sinnvoll Reparaturen der Geräte nach Jahren noch sind. Für den Test hat die Verbraucher-Organisation bei mehr als 600 Werkstätten und Reparaturinitiativen in ganz Deutschland nachgefragt sowie über 2500 Leser des Test-Hefts befragt.

    Um eine Kostenanalyse zu erstellen, wurde erforscht, wann Geräte kaputtgehen, wie hoch durchschnittliche Kaufpreise sind und welche Reparaturkosten für welche Defekte anfallen. In einer Ökobilanz ermittelten die Warentester zudem, wie stark die Geräte und die darin enthaltenen Materialien in Herstellung und Entsorgung Gesundheit, Umwelt, Ressourcen und Klima belasten.

    Den Ergebnissen der Untersuchung nach funktionieren Staubsauger bis zum ersten Defekt im Schnitt drei Jahre lang. Sehr oft sind Kabelwickler oder Schläuche beschädigt. Auch mit einem kaputten Motor wird das Gerät oft zur Reparatur gebracht. Für den Einbau des Kabelwicklers verlangen Reparateure im Schnitt 70 Euro, den Schlauch erneuern sie für 45 Euro und für eine Motorreparatur sind etwa 120 Euro fällig.

    Nur bei hochpreisigen Staubsaugern lohnt sich eine Reparatur

    Claudia Till, die für die Stiftung Warentest an der Studie beteiligt war, rät Verbrauchern nur bei hochpreisigen Geräten zur Reparatur. Sie sagt: „Bei günstigen Geräten mit einem Anschaffungswert von bis zu 200 Euro lohnt es sich kaum, sie vom Fachmann reparieren zu lassen.“ Rentabel retten ließen sich Geräte bei kleinen Defekten eher selbst oder in einer Reparaturinitiative wie einem Repaircafé. In keinem Fall aber sollten die Kosten für eine Reparatur den Wert der Hälfte des Kaufpreises übersteigen.

    Auch der Umwelt schadet ein Neukauf kaum mehr als eine Reparatur. Ersetzen sollten Verbraucher aber unbedingt alte Geräte, die mehr als 2000 Watt verbrauchen.

    In der Anschaffung sind sie teurer als Staubsauger. Bis Waschmaschinen kaputtgehen, halten sie im Schnitt aber acht Jahre. In Werkstätten wechseln Fachleute sehr oft defekte Heizstäbe, was 125 Euro kostet. Ähnlich viel geben Verbraucher aus, um in der Werkstatt eine kaputte Pumpe reparieren zu lassen. Auch die Elektronik ist oft eine Schwachstelle: Für die Reparatur der Steuerung verlangen Experten im Schnitt 250 Euro.

    Bei Kaffeevollautomaten lohnen sich Reparaturen in vielen Fällen

    Anders als bei Staubsaugern lohnt sich eine Instandsetzung besonders für die Umweltbilanz. Finanziell wäre es lohnender, Ersatzteile zu kaufen und selbst zu reparieren oder sich an eine Reparaturinitiative zu wenden. Dabei rät Expertin Claudia Till aber zur Vorsicht: „In einer Waschmaschine sind viele stromführende Teile. Alles, was mit Elektronik zu tun hat, überlassen Laien lieber dem Fachmann.“ Wer beim Kauf seiner Waschmaschine auf lange Garantiezeiten achte, bleibe bei Reparaturen im besten Fall noch von Kosten verschont.

    Kein Haushaltsgerät landet so oft in der Werkstatt wie der Kaffeevollautomat. Obwohl die Geräte oft teurer sind als Waschmaschinen, gehen sie laut Stiftung Warentest im Schnitt nach nur fünf Jahren bereits kaputt. Die Reparatur ist in vielen Fällen aber lohnenswert. Weil die Vollautomaten in der Herstellung sehr ressourcenaufwendig sind, ist ein Neukauf umweltschädlich. Doch auch für den Geldbeutel ist es besser, die Geräte wieder instand zu setzen, denn enorm hohe Kaufpreise rechtfertigen Reparaturen wirtschaftlich.

    Am häufigsten muss bei Kaffeevollautomaten die Heizung auf Vordermann gebracht werden. Dafür werden etwa 145 Euro fällig. Auch Ventile sind oft defekt, sie kosten im Einbau im Schnitt 100 Euro. Fast genauso häufig ist die Pumpe defekt, die für 110 Euro repariert wird. Solange das Gerät nicht älter als vier Jahre ist, sollten Verbraucher höchstens die Hälfte des Kaufpreises investieren. Wird das Gerät älter, lohnt sich die Reparatur nur, wenn man deutlich weniger Geld ausgibt.

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