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Karibik
19.01.2017

Jamaika: Mehr als Reggae, Rum und Rasta

Wer morgens aufwacht und diesen Ausblick genießen darf, muss sich erst mal kneifen, ob er vielleicht nicht doch noch träumt.
Foto: Claudia Stegmann

Sonne, Strand und Palmen: Deswegen kommen jährlich Millionen von Touristen nach Jamaika. Das Land will mehr von sich zeigen. Eine kurvige Rundfahrt.

Kurz nach 17 Uhr ist Eile angesagt. Und das auf Jamaika, wo man glauben könnte, dass der easy way of life hier erfunden wurde. Doch für einen Sprung ins Meer bleibt nicht mehr viel Zeit. Bereits um 17.30 Uhr geht die Sonne unter, keine halbe Stunde später ist es stockdunkel. Also schnell in den Bikini gesprungen und rein ins karibisch warme Meer. Der Mond steht schon am Himmel und die Boote schaukeln sanft im Wellengang. Was für ein Anblick!

An den Bojen, die nach gerade einmal 100 Metern den sicheren Schwimmbereich begrenzen, kehrt der Blick dann zurück zum Strand – und ernüchtert. Hinter den Palmen von Ocho Rios türmen sich die Betonbunker einer spanischen Hotelkette, in denen sich zu dieser Stunde wohl weit über 1000 Hotelgäste für den Abend fertigmachen. Und der setzt sich aus zwei täglich wiederkehrenden Programmpunkten zusammen: Ansturm auf das All-inclusive-Buffet und anschließende Bespaßung auf der Animationsbühne. So banal kann die Karibik sein!

Neuer Geheimtipp: Das Landesinnere von Jamaika

Dieses Konzept hat lange Zeit auf Jamaika funktioniert. Negril oder Ocho Rios? Zwischen diesen beiden touristischen Hotspots entschieden sich die meisten Touristen. Dort wuchsen die Hotelanlagen in den Himmel und beherbergten Millionen von sonnenhungrigen und erholungsbedürftigen Touristen, denen die Strandtage selten zu lang wurden. Dieses Publikum gibt es heute noch auf der Insel. Doch die Tourismusbehörde ist mittlerweile bemüht, ihr Land vielfältiger zu präsentieren. Insbesondere das Landesinnere mit seiner üppigen Vegetation soll Naturliebhaber und Wanderer anlocken. Und auch Kingston, die Hauptstadt Jamaikas, soll mehr Interesse als bislang wecken.

Eine Inselrundreise ist also das, was sich das Land von einem mustergültigen Touristen wünscht. Denn so würde das Geld gleichmäßig verteilt. Allerdings sollte man für dieses Abenteuer keinen sensiblen Magen haben, denn die Wege insbesondere ins Landesinnere sind eine kurvige und holprige Angelegenheit. Außerdem machen unzählige Schlaglöcher ein sorgloses Dahinfahren kaum möglich.

Unsere Reise beginnt also dort, wo sich bislang nur wenige Touristen verirren: Im Cockpit Country, einem 1300 Quadratkilometer großen Karstplateau, in dem sich Berge und Täler wie in einem Eierkarton aneinanderreihen. Hier kann man größere und kleinere Wanderungen unternehmen und sich der Natur nähern. Der kindliche Entdeckergeist erwacht spätestens bei den Mimosen, die sich bei Berührungen schlagartig schließen. „Je weiter man ins Landesinnere kommt, umso ursprünglicher und ehrlicher wird es“, sagt Hugh Dixon, der Führungen durch die wilde Lunge Jamaikas anbietet. Auch beim Essen gäbe es keine Mätzchen. Hier, in den Bergen, koche man mit Liebe, Geduld und vor allem mit Yam, einer der Kartoffel ähnlichen, einheimischen Wurzel. Als auf dem Mittagsteller neben dem Hähnchencurry aber dann doch der bei Jamaikanern verhasste importierte Reis liegt, weiß der Tourmanager auch keine so rechte Ausrede.

Nicht überall gibt es den Karibikflair

Von der Einsamkeit des Cockpit Country geht es ins turbulente Kingston, die Hauptstadt der Insel. Rund drei Millionen Einwohner hat Jamaika, ein Drittel von ihnen lebt in Kingston. Viele kamen in der Hoffnung, dort Arbeit zu finden. Doch die Realität ernüchterte: Etwa jeder Dritte ist arbeitslos, was die Armenviertel am Stadtrand und die Kriminalität wachsen lässt. Das allein ist aber nicht der Grund, warum die Touristen bislang selten länger als für einen Besuch des berühmten Bob-Marley-Museums in die Stadt kamen: Ein verheerendes Erdbeben im Jahre 1904 zerstörte den größten Teil von Downtown Kingston – und damit auch den einstigen Charme. Heute gibt es nur noch wenige Sehenswürdigkeiten, die es zu besichtigen lohnt. Eines davon ist das Davon House, der herrschaftliche Sitz eines der ersten dunkelhäutigen Millionäre Jamaikas. Imposanter als die original eingerichteten Räume sind allerdings die Eiskugeln, die auf dem Anwesen in einer kleinen, unscheinbaren Eisdiele verkauft werden. Bei 30 Grad Außentemperatur hat man einiges zu tun, wenn die Grapefruit- große Monsterkugel nicht über den Fingern zerfließen soll.

Das ehemalige Haus von Bob Marley in Kingston ist heute ein Museum.
Foto: Stegmann

Wer Jamaika besucht, der kommt an drei Dingen nicht vorbei: Reggae, Rum und Rastas. Will man in die Welt der Rastafaris eintauchen, die das westliche Politsystem ablehnen und für die Gleichberechtigung der schwarzen Bevölkerung kämpfen, ist man in dem Camp von Billy „Mystic“ Wilmot genau richtig. Der 57-Jährige ist Profisurfer, Herbergsvater, Rastafari und überhaupt ein cooler Typ. Seine Unterkünfte in Downtown Kingston sind einfach, auch mit kleinem Geldbeutel finanzierbar und locken vor allem Surfer an, die den Kontakt zu Gleichgesinnten und vor allem zu Billy Mystic suchen. „Ich garantiere dir, dass du schon am ersten Tag wenigstens einmal auf dem Brett stehen wirst“, versichert er Surfanfängern. Ansonsten sei Surfen ein Sport, für den man viel Geduld brauche, schließlich ließen sich die Wellen nicht regulieren.

Bei Billy „Mystic“ Wilmot gibt es den jamaikanischen Lebensstil zum Anfassen.
Foto: Stegmann

Der krasse Gegenentwurf zu Billy Mystics Oase ist das Strawberry Hill mitten in den Blue Mountains, einer Bergregion, die sich östlich von Kingston erhebt. Dieses noble Boutique-Hotel war in den 1990er Jahren der Treffpunkt für Musiker, Schauspieler und Künstler. Heute kann jeder auf einer der vielen Terrassen des Anwesens sitzen. Der Rum-Punch ist ausgezeichnet und der Ausblick auf Kingston bei klarem Wetter sensationell. Zu empfehlen ist sonntags der Brunch. Den gibt es für rund 40 Euro pro Person.

Wir lassen Kingston hinter uns und fahren weiter Richtung Osten. Hier ist der Tourismus schon wieder versiegt, denn einst war Port Antonio Treffpunkt für die Schönen und Reichen. Doch die goldenen Zeiten sind längst vorbei. Heute liegt der Ort in einem Dornröschenschlaf – worüber sich all jene freuen, die das authentische Jamaika aus dem Bilderbuch suchen. Fisherman’s Cove etwa ist so ein Postkartenmotiv. Die Strandbucht ist so kitschig schön, dass sie schon für so manchen Film herhalten musste.

James-Bond-Bücher enstanden auf Jamaika

Aus dem Häuschen ob der Schönheit der Insel war auch Ian Fleming, als er Anfang der 1940er Jahre zum ersten Mal nach Jamaika kam. Der britische Schriftsteller verliebte sich sofort, kaufte ein Strandgrundstück nahe Ocho Rios und ließ ein Haus darauf bauen, das er „Goldeneye“ nannte – in Anlehnung an die „Operation Goldeneye“, die er während des Zweiten Weltkriegs als Geheimagent bei der US-Marine leitete. Dieses Haus wurde nicht nur zu seinem zweiten Domizil, in dem er mehrere Monate im Jahr verbrachte, sondern auch zur Geburtsstätte seiner James-Bond-Bücher. Seit 2011 können 007-Fans das Anwesen mit Gästehaus, Pool und privatem Strandabschnitt mieten – vorausgesetzt, man ist in der Lage, dafür 8000 Euro am Tag hinzublättern. Wer sich – wie wir – eine Übernachtung auf Goldeneye nicht leisten kann, trotzdem aber einen mondänen Tag in dem Resort verbringen möchte, kann zum Preis von etwa 70 Euro einen Tagespass erwerben. Damit darf man dann am Strand liegen, schnorcheln, paddeln, Glasboot fahren – und den Promis, von denen es dort viele gibt, ganz nahe sein.

Wo Ian Fleming einst seine James-Bond-Bücher schrieb, können Gutbetuchte heute Urlaub machen.
Foto: Stegmann

Kurz vor 17 Uhr sollte man sich dann einen Rum-Punch bestellen, einen typisch jamaikanischen Rum-Cocktail. Denn bereits um 17.30 Uhr geht die Sonne unter, keine halbe Stunde später ist es stockdunkel. Der Mond steht schon am Himmel und in den Holzhütten unter den Palmen gehen die gedämpften Lichter an. Das Meer rauscht, die warme Luft hüllt einen wie in eine Decke ein, und die untergehende Sonne taucht die Umgebung in eine magische Silhouette. So wundervoll kann die Karibik sein!

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