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Test: Rückenprotektoren im Test: Nur zwei Modelle schützen sehr gut

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Rückenprotektoren im Test: Nur zwei Modelle schützen sehr gut

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    Rückenprotektoren sollen im Wintersport zusätzlich Schutz bieten - doch nicht viele Modelle überzeugen im Test.
    Rückenprotektoren sollen im Wintersport zusätzlich Schutz bieten - doch nicht viele Modelle überzeugen im Test. Foto: Alessandro Della Bella (dpa)

    Mehr Schutz und Sicherheit sollen Rückenprotektoren beim Ski- und Snowboardfahren bieten, aber helfen sie wirklich? Der österrei­chische Verein für Konsumenten­organisation (VKI) hat das getestet - das Ergebnis: Von 20 Modellen bieten nur zwei sehr guten Schutz und keines absolute Bewegungs­freiheit.

    Zwei Protektoren erhalten im Test die Note "sehr gut". Das günstigste Produkt wird "durchschnittlich" bewertet und ausgerechnet das teuerste Modell fällt durch.

    Mehr verletzte Wintersportler - Schützen Rückenprotektoren?

    Die Zahl der verletzten Wintersportler stieg im vergangenen Winter auf über 40.000. Aus dem Bericht der Stiftung Sicherheit geht hervor, dass viele Skifahrer und Snowboarder wegen Zusammenstößen stationär behandelt werden mussten. Rückenprotektoren können solche Stöße abdämpfen - vorausgesetzt sie sitzen richtig und decken die gesamte Wirbelsäule und die Schulterblätter ab.

    Der VKI hat neben Hartschalen- und Softprotektoren auch 17 Modelle, die direkt in Westen eingearbeitet sind, getestet. Von Hart­schalen­protektoren rät der Verein danach generell ab. Denn: Grundsätzlich verteilen die Schaum­stoff­materialien in den Softprotektoren die Aufprall­energie groß­flächiger als die Kunst­stoff­platten der harten Rücken­panzer, die Stöße schlechter dämpfen.

    Die Westen mit integrierten Protektoren überzeugten im Test. Sie sind wie eine zusätzliche Kleidungs­schicht, die besonders für verfrorene Winter­sportler angenehm ist, so die Experten. Weiterer Plus­punkt: Die Weste lässt sich schnell an- und ausziehen und verrutscht nicht so stark wie ein Protektorschild. Durch den straffen Sitz vermittelt sie zudem Sicherheit bei der Abfahrt. Für noch mehr Stabilität sorgte bei fast allen Protektoren im Test ein Nierengurt.

    Rückenprotektoren im Test: Überraschende Ergebnisse

    Die Prüfer untersuchten nicht nur, wie viel Aufprall­energie die Protektoren abdämpfen, wenn beispielsweise ein Skistock mit knapp 20 Stundenkilometern auf die Schilder trifft. Auch die Bedienungsanleitungen wurden auf Verständlichkeit und Vollständigkeit überprüft - denn optimaler Schutz kann nur gewährleistet werden, wenn der Protektor sachgemäß angelegt wird und richtig sitzt.

    Überraschend: Ausgerechnet der teuerste Protektor im Test, eine Weste für 230 Euro (Spine VPD 2.0 Vest), hielt dem Aufprall nicht stand. Gebrochen sind auch die Protektor­einsätze von Salomon Flexell (140 Euro) und Icetools Evo Shield (150 Euro) – sowohl die Modelle für Damen, als auch die für Herren. Außerdem liegen die Modelle dieser Hersteller unangenehm an und rutschen beim Hinsetzen hoch, wie der Test ergab.

    Die Weste des sehr guten Testsiegers Flexagon Waistcoat von Dainese mag zwar unter den Armen etwas eng sitzen und im Nackenbereich leicht verrutschen. Dennoch bietet sie den Experten zufolge sehr guten Schutz vor dem Aufprall (Herren- wie Damen-Variante kosten 169 Euro).

    Guten Schutz und Bewegungs­freiheit in den Armen bietet die Pro Vest von Komperdell für 160 Euro. Nur der Nierengurt ist bei den Modellen für Frauen und Männer etwas steif und störend. Gut geschützt beim Aufprall sind Ski- und Snowboard­fahrer auch mit der Air Vest Men von Komperdell (160 Euro), und mit dem Live Shield Vest Men von Atomic (140 Euro). Aber auch dieser Protektor fühlt sich den Testern zufolge „hart wie ein Brett“ an.

    Protektoren schützen eher bei flachem Aufprall

    Wer auf Nummer sicher gehen möchte, der muss also weniger Bewegungs­freiheit in Kauf nehmen. Das billigste Produkt im Test bekommt von den VKI-Testern aber nur die Note „durch­schnitt­lich“.

    Fazit des VKI: Protektoren schützen generell eher bei einem flachen Aufprall und nicht so sehr vor Skistöcken oder spitzen Ästen. lur

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