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Ratgeber: So können Sie Vögeln im Winter eine Freude machen

Ratgeber

So können Sie Vögeln im Winter eine Freude machen

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    Säulen wie diese sind gut geeignet zum Vögelfüttern.
    Säulen wie diese sind gut geeignet zum Vögelfüttern. Foto: stock.adobe.com (Symbol)

    Es gibt Gerüchte, die halten sich hartnäckig. Zum Beispiel jenes, mit der Vogelfütterung erst dann zu beginnen, wenn es eine geschlossene Schneedecke gibt. Wissenschaftler konnten das Gegenteil nachweisen: Je früher Singvögel ihre Lieblingsfutterstellen kennen, desto besser ist es. Hintergrund: Pro frostiger Nacht verbrennen Kohlmeise, Rotkehlchen und Co. zehn Prozent ihres Gewichts zur Wärmeproduktion.

    So halten sie ihre Körpertemperatur von 40 Grad konstant. Ein 20 Gramm leichter Piepmatz, der morgens nur noch 18 Gramm auf die Waage bringt, muss seine Energiespeicher so rasch wie möglich auffüllen, um nicht in Lebensgefahr zu geraten. Darum ist er gut beraten, schon zu wissen, wo es Futter gibt.

    Und so richten Sie das optimale Gasthaus „Zum Zwitschertreff“ ein: Der ideale Platz ist der Hausgarten, aber auch Terrassen und Balkone eignen sich. Nur die Nähe von stark befahrenen Straßen und großen Fensterscheiben, die nicht gegen Vogelflug geschützt sind, ist zu vermeiden.

    Futtersäulen im Garten oder auf dem Balkon aufhängen

    Das wichtigste Objekt einer Futterstelle ist eine Futtersäule. Dabei handelt es sich um ein durchsichtiges Kunststoffrohr mit seitlichen Löchern und Sitzstangen für die gefiederten Gäste. Hinein kommen fürs Erste Sonnenblumenkerne – eine günstige Basis für jede Vogelfütterung. Tipp: Wer seine Futtersäule auf dem Balkon aufhängt, verursacht weniger Schmutz, wenn er geschälte Sonnenblumenkerne einfüllt.

    In einem Garten ist es sinnvoll, mehrere solcher Säulen aufzuhängen, dazu ein paar Meisenknödel und fertige Variationen mit Fett. Gewiss werden schon bald die ersten Meisen und Finken auftauchen. Wer zusätzlich ein Vogelhaus aufstellt, sollte vor allem darauf achten, dass es leicht zu reinigen ist. Dazu eine Schüssel zum Sandbaden und – auch im Winter – eine großzügige Tränke. Ist die Schneedecke erst geschlossen, darf das Futter auch großzügig auf dem Boden ausgestreut werden. Manche Vögel, Bergfinken zum Beispiel, fallen dann in Scharen darüber her.

    Fettfutter ist übrigens einfach selbst herzustellen: Rindertalg beim Metzger besorgen oder alternativ Kokosfett verwenden, erwärmen, bis es flüssig ist und Weizenkleie, Sämereien und getrocknete Beeren untermischen. Abfüllen (zum Beispiel in einen Blumentopf), erkalten lassen und am nächsten Tag aufhängen. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

    Kein frisches Brot für Vögel, besser Fettfutter

    Ziel der Fütterung ist es, möglichst viele verschiedene Vogelarten in den Garten zu locken. Der Handel bietet eine Vielzahl an verschiedenen Produkten an. Achten Sie auf gute Qualität. Sonnenblumenkerne, die nicht knackig sind oder Weichfutter, das muffig riecht, haben im Menü nichts verloren. Obst und Rosinen finden dankbare Abnehmer, zum Beispiel die Schwanzmeise.

    Kleine Sämereien wie die Hanfkörner begeistern Stieglitze, Gimpel oder Rotkehlchen. Und Erdnüsse sind nicht nur für viele Vögel der absolute Renner, sondern außerdem für Eichhörnchen, die sich diebisch ins Futterhaus schleichen und die Artenvielfalt abermals bereichern.

    Was sie aber unbedingt vermeiden sollten: Frisches Brot ist ungeeignet, weil es im Bauch der Vögel quillt. Und Speckschwarten, die Großmutter noch gern auslegte, lassen zu leicht das Gefieder verkleben und machen es wasserdurchlässig. Fettfutter in Form von Knödeln oder Ringen ist hingegen perfekt geeignet. Schon einmal einen Stieglitz oder Zeisig beobachtet? Dann empfiehlt es sich, auch etwas Kanarienvogelfutter zu servieren. Ich freue mich, wenn Sie mir schreiben, welche Arten bei Ihnen zu Gast sind: info@docwarter.com

    Tanja Warter ist Tierärztin. Seit zehn Jahren verknüpft sie die Leidenschaft für die Tiermedizin mit dem Spaß am Schreiben.

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