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Schlaganfall: TIA kann bleibende Schäden zur Folge haben: Notarzt rufen Pflicht!

Schlaganfall

TIA kann bleibende Schäden zur Folge haben: Notarzt rufen Pflicht!

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    Nicht nur bei einem Schlaganfall zählt jede Minute. Auch bei einer transitorischen ischämischen Attacke (TIA) ist schnelles Handeln gefragt.
    Nicht nur bei einem Schlaganfall zählt jede Minute. Auch bei einer transitorischen ischämischen Attacke (TIA) ist schnelles Handeln gefragt. Foto: Symbolbild: Marcel Kusch (dpa)

    Eine transitorische ischämische Attacke (TIA) ist eine Durchblutungsstörung im Gehirn. Sie ruft neurologische Ausfallerscheinungen hervor, die sich innerhalb von 24 Stunden vollständig zurückbilden können. Doch nicht immer bildet sich die Symptomatik zurück - es kann zum ischämischen Schlaganfall kommen. Deshalb sei eine TIA nicht zu unterschätzen, warnt Dr. Othmar Gotzler, Hausarzt und Facharzt für Innere Medizin aus Grafing, im Patientenmagazin des Deutschen Hausärzteverbands "HausArzt".

    Schlaganfall und Behinderungen können auf TIA folgen

    Auch wenn sich die Symptome - plötzlich auftretende halbseitige Schwäche oder Lähmung, Schwindel, Sprech- oder Sehstörungen - bei einer TIA rasch zurückbildeten, sei sie äußerst ernst zu nehmen. Betroffene sollten sofort den Notarzt verständigen, ohne zuvor den Hausarzt aufzusuchen, da sonst kostbare Zeit verloren gehe. Denn bei einer TIA droht ein Schlaganfall als Folge. Abwarten kann das Risiko von bleibenden Behinderungen nur erhöhen.

    Hintergrund: Schlaganfall

    Neben Krebs- und Herzerkrankungen gehört der Schlaganfall zu den häufigsten Todesursachen.

    Ein Schlaganfall entsteht, wenn das Gehirn durch verstopfte oder geplatzte Blutgefäße nicht mehr oder nicht mehr genügend mit Blut und Sauerstoff versorgt wird.

    Im Jahr erleiden knapp 270.000 Deutsche einen Schlaganfall.

    Rund 200.000 davon haben nach Angaben der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe erstmalig einen solchen Hirninfarkt.

    20 Prozent der Betroffenen sterben innerhalb von vier Wochen, 37 Prozent innerhalb eines Jahres.

    Fast eine Million Menschen leiden in Deutschland an den Folgen der Erkrankung - einseitige Lähmungen und Gefühlsstörungen der Arme und Beine sowie Sprach-, Schluck-, Seh- und Gleichgewichtsstörungen.

    Viele Schlaganfälle entstehen durch die Verengung von Blutgefäßen im Gehirn oder durch Gerinnsel, die aus anderen Teilen des Körpers kommen und Hirngefäße verstopfen.

    Symptome eines Schlaganfalls können sein: plötzliche halbseitige Lähmung des Körpers, Seh- und Sprechstörungen, Schwindel, Bewusstlosigkeit, schlagartig auftretende, starke Kopfschmerzen.

    Opfer eines Schlaganfalls müssen so schnell wie möglich ärztlich versorgt werden, es kommt auf jede Minute an.

    "Zudem können nur die Kollegen in der Klinik die Notfall-Diagnostik und Therapie einleiten", betont Gotzler. Das Risiko, nach einer TIA einen Schlaganfall mit bleibenden Behinderungen zu erleiden, sei sehr hoch, warnt der Mediziner. "Bei  mehr als zehn Prozent der Patienten kommt es schon innerhalb von 30 Tagen zu einem weiteren Schlaganfall, bei der Hälfte davon sogar innerhalb von 48 Stunden." Die möglichen Folgen einer TIA sollten nicht unterschätzt werden.

    Verdacht auf Schlaganfall nach TIA: Was tun?

    Um innerhalb weniger Sekunden zu erkennen, ob ein Mensch einen Schlaganfall erlitten hat, gibt es auch für Laien eine einfache Möglichkeit. Der sogenannte FAST-Test. Die Abkürzung F – A – S – T steht dabei für Face (Gesicht), Arms (Arme), Speech (Sprache) und Time (Zeit). Im Verdachtsfall bitten Sie zunächst die betroffene Person zu lächeln (Face). Stellen Sie dabei fest, dass das Gesicht halbseitig verzogen ist, deutet dies auf eine Halbseitenlähmung hin. Als nächstes fordern Sie die Person auf, ihre Arme (Arms) nach vorne zu strecken und die Handfächen dabei nach oben zu drehen. Wenn sie das nicht kann, ist das ein weiterer Verdachtsmoment.

    Sollte der Betroffene darüber hinaus nicht in der Lage sein einen einfachen Satz einwandfrei nachzusprechen (Speech), liegt vermutlich eine Sprachstörung vor. Jetzt kommt es auf die Zeit (Time) an - rufen Sie sofort die 112 und schildern Sie die Symptome.

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