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Test: Jeep Wrangler Unlimited: Einfach unverwüstlich

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Jeep Wrangler Unlimited: Einfach unverwüstlich

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    Auffallen gefällig? Der Jeep Wrangler kokettiert mit seiner Militär-Historie.
    Auffallen gefällig? Der Jeep Wrangler kokettiert mit seiner Militär-Historie. Foto: FCA

    Es gibt Autos, die kann und darf man nicht am Zeitgeist messen. Wer mit einem Jeep Wrangler die Straßen einer Innenstadt bearbeitet, der pfeift vermutlich auf die Maßstäbe, die in der Branche derzeit gelten. Komfort sucht man hier vergeblich. Alles hat Ecken und Kanten, der Innenraum riecht nach Gummi und ab Tempo 130 versteht man das Radio - geschweige denn sein eigenes Wort - fast nicht mehr.

    Das klingt jetzt alles dramatisch, ist in diesem Fall aber kein K.o.-Kriterium. Denn wer sich für einen Jeep Wrangler entscheidet, weiß in der Regel, wo das Auto seine Wurzeln hat. Der erste Jeep – der legendäre Willys MB – ging im Zweiten Weltkrieg an das US-amerikanische Militär und begründete damit quasi die Gattung des leichten Geländewagens.

    Bei Jeep ist man stolz auf diese Tradition. Zum 75. Geburtstag 2016 gab es eine (inzwischen allerdings so nicht mehr bestellbare) Jubiläumsedition, der auch der Testwagen entstammte, und die mit militärgrüner Optik aufwartet.

    Doch auch ohne Sonderlackierung ist der Wrangler eine Erscheinung, die hierzulande dem ein oder anderen eventuell eine Spur zu martialisch sein dürfte. An den vielen Details erkennt man jedoch, wie bemüht der Hersteller ist, Kult- und Abenteuergeist so gut wie möglich zu erhalten. Vieles hat sich beim Wrangler, der inzwischen als Zweitürer und eben als viertürige Variante „Unlimited“ erhältlich ist, über die Jahre praktisch kaum verändert: der fast kerzengerade aufragende „7-slot“-Kühlergrill, die runden Hauptscheinwerfer, die nach vorne umklappbare Frontscheibe – alles noch da. Wer Lust hat, kann den Wrangler zudem komplett entkleiden. Die Türen, die nur von zwei außenliegenden Scharnieren und einem Band gehalten werden, sind genauso abnehmbar wie Teile der modular aufgebaute Verschalung der Fahrgastzelle.

    Jeep Wrangler Unlimited: Preis, Motor, Daten

    Rustikal wird es auch, wenn sich der Zwei-Tonner – nach einem ziemlich großzügigen Turboloch – in Bewegung setzt. Es rasselt, es rattert, es dröhnt. Das Ansprechverhalten des in Italien fabrizierten und 200 PS starken 2,8-Liter-Common-Rail-Turbodiesels ist genauso träge wie das Bremspedal. Der Verbrauch lag im Test bei durchschnittlich 10,9 Litern, was angesichts der Stromlinienförmigkeit eines Altkleidercontainers sogar noch etwas überrascht.

    Datenblatt: Jeep Wrangler Unlimited 2.8 CRD

    Hubraum: 2776 ccm

    Leistung: 200 PS bei 3600/min

    Drehmoment: 460 Nm bei 1600/min

    Länge/Breite/Höhe: 4,75/1,88/1,87 m

    Leergewicht/Zuladung: 2253/332 kg

    Anhängelast gebremst: 1000 kg

    Kofferraum: 498 – 934,5 l

    0–100 km/h: 10,7 s

    Top-Tempo: 172 km/h

    Normverbrauch: 9,1 l Diesel

    CO2-Ausstoß: 239 g/km

    Energieeffizienzklasse: E

    Preis: ab 39.900 Euro

    Das alles muss man mögen. Und Kaufargumente ergeben sich daraus – zumindest wenn man nicht regelmäßig abseits der Straße unterwegs ist – natürlich nur wenige. Zwar bemüht sich Jeep trotz allem Kults, auf Modernisierungserfolge bei Technik, Innenraumausstattung (es gibt ein Infotainment-System mit Touch-Display) und Motorisierung hinzuweisen, letztendlich steht der Wrangler aber mit zwei Reifen im Museum.

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