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Test: Porsche Panamera: Die schnellste Art zu reisen

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Porsche Panamera: Die schnellste Art zu reisen

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    Jetzt passt der Maßanzug noch besser: Die neue Generation des Porsche Panamera hat ein stimmigeres Design.
    Jetzt passt der Maßanzug noch besser: Die neue Generation des Porsche Panamera hat ein stimmigeres Design. Foto: Porsche

    Was hat Porsche seinen Kunden nicht schon zugemutet! Einen SUV, eine Limousine und sogar einen Diesel. Der Aufschrei war jedes Mal groß, der Erfolg aber noch größer. Dass in Zuffenhausen nicht mehr nur schnittige Sportwagen gebaut werden, ist inzwischen akzeptiert, und spätestens mit der Neuauflage des Panameras, die im November kommt, ist Porsche endgültig zur Alternative im Limousinen-Segment geworden; der unkonventionell gestaltete Vorgänger war manch einem doch zu gewagt.

    Neuer Porsche Panamera macht dem 911er Konkurrenz

    Gewagt ist der Neue immer noch, aber mit der geschwungeneren Dachlinie, der stärker konturierten Motorhaube und dem markanteren Hintern wirkt er deutlich stimmiger und macht in der Heckansicht seinem kleinen Bruder 911 Konkurrenz. Für reichlich Platz ist trotz der dynamischen Karosserie gesorgt, sogar groß gewachsene Passagiere sitzen auf den beiden Fondplätzen kommod. Dahinter ist Platz für knapp 500 Liter Gepäck, und die Rückbank ist freilich umklappbar.

    In der ersten Reihe erwartet Fahrer und Co-Pilot ein komplett neues Cockpit. Vorbei die Zeit der vielen Plastikschalter auf dem Mitteltunnel. Porsche hat ausgemistet und die verbliebenen Taster wirken wie unter Glas. Das sieht hübsch aus, allerdings nur, wenn man regelmäßig die Fingerabdrücke wegwischt. Darüber sitzt das große Touchscreen-Infotainmentsystem, das mit moderner Kacheloptik zeitgemäß wirkt, aber so viele Funktionen vereint, dass man sich erst einmal einarbeiten muss, um rauszufinden, wie die Klappen der Sportabgasanlage geöffnet werden können oder wie man bei Google nach der Adresse eines Hotels suchen kann. Etwas Übung in den Daumen braucht auch der Fahrer – mit kleinen Walzen am Lenkrad bedient man die beiden Bildschirme links und rechts des analogen Drehzahlmessers, die allerhand Informationen bereit halten. Ein Head-up-Display gibt es dagegen nicht, dafür aber ein Nachtsichtgerät.

    Panamera 4S Diesel verbindet Sportlichkeit und Sparsamkeit

    Komplett neu sind die drei zu Beginn angebotenen Motoren; allesamt aufgeladen, mit Allradantrieb und Achtgang-Doppelkupplungsgetriebe. Den Einstieg bildet ein verhältnismäßig kleiner 2,9-Liter-V6-Benziner (ab 113.027 Euro), der aber trotzdem 440 PS entwickelt und den Panamera 289 km/h schnell macht. Satte 306 Sachen schafft der 40.000 Euro teurere Turbo, dessen Vierliter-V8 550 PS und 770 Newtonmeter Drehmoment entwickelt, welche die Limousine in schier unglaublichen 3,6 Sekunden auf Tempo 100 schubsen. Dass dabei nur 9,3 Liter Sprit verbrannt werden sollen, fällt allerdings in den Bereich der Fantasie. Doch es geht auch anders: Dass sich Sportlichkeit und Sparsamkeit nicht ausschließen müssen, beweisen die Zuffenhausener mit dem neuen Panamera 4S Diesel. Den ebenfalls vier Liter großen V8-Selbstzünder steuert die Konzernschwester Audi bei, dort treibt er – mit einem zusätzlichen elektrischen Verdichter – den SQ7 an. Die dritte Aufladung ist beim Panamera nicht nötig. Denn dank Vollaluminium-Karosserie wiegt er gut zwei Tonnen und damit rund 200 Kilogramm weniger als das Ingolstädter Dickschiff; seine 422 PS und 850 Newtonmeter sind mehr als ausreichend für eine porsche-gemäße Fortbewegung.

    Die maximale Kraft liegt bei äußerst niedrigen 1000 Umdrehungen komplett an und lässt die Fünf-Meter-Limousine in 4,3 Sekunden auf Tempo 100 schnellen. Zwar geht dem flüsterleisen Diesel im oberen Drehzahlbereich etwas die Puste aus und die 285 km/h Vmax brauchen etwas Anlauf, doch kurze Zwischensprints und Überholmanöver absolviert er mit Leichtigkeit.

    Porsche Panamera: LED-Licht und Navigationssystem sind an Bord

    Leistung ist also im Überfluss da, und das Fahrwerk? Das macht seinem Hersteller alle Ehre: Die Hinterachslenkung, eine neue Luftfederung mit drei Kammern, die aktive Wankstabilisierung und eine direkte Lenkung sind Garanten für jede Menge Fahrspaß – bei moderatem Verbrauch: 6,7 Liter nimmt der 4S Diesel auf dem Prüfstand, eine Acht vor dem Komma ist in der Praxis problemlos erreichbar. Nicht zuletzt, weil der Achtzylinder vier Brennkammern abschaltet, wenn nicht die volle Kraft benötigt wird.

    An der Zapfsäule zu sparen, ist ein gutes Gefühl. Es ändert aber nichts daran, dass der Porsche Panamera ein sündhaft teures Auto ist. Für den Diesel ruft der Sportwagenbauer 116.954 Euro auf. LED-Licht und Navigationssystem sind an Bord. Die Massagesitze und die High-End-Soundanlage kosten genauso extra wie das neue InnoDrive-System, das drei Kilometer nach vorne schaut und den adaptiven Tempomat so justiert, dass er nicht unnötig Gas gibt, wenn gleich eine Ortschaft kommt. Die reichhaltige Sonderausstattung treibt den Preis noch einmal locker um 50.000 Euro in die Höhe.

    Datenblatt: Porsche Panamera 4S Diesel

    Hubraum: 3956 ccm

    Leistung: 422 PS bei 3500/min

    Getriebe: Achtgang-Doppelkupplung

    Drehmoment: 850 Nm bei 1000/min

    Länge/Breite/Höhe: 5,05/1,94/1,42

    Leergewicht/Zuladung: 2050/585 kg

    Kofferraum: 495-1304 l

    0-100 km/h: 4,3 Sek.

    Top-Tempo: 285 km/h

    Normverbrauch: 6,7 l Diesel

    CO2-Ausstoß: 176 g/hm

    Energieeffizienzklasse: B

    Preis ab: 116.954 Euro

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