Die Schwiegertochter von Kommerzienrat Johann Offermann urteilte treffend: „Er hatte zweifellos die Allüren eines Titanen, war kein bequemer Zeitgenosse, aber er hat es auch sich selbst nicht bequem gemacht. Seine weniger erfreulichen Eigenschaften machten nur einen kleinen Teil des Mannes aus, der Großes geschaffen hat und im Grunde sogar ein weiches Herz besaß.“ Diese Aussage machte Heidi Offermann, Gattin seines ältesten Sohnes August in einem Brief aus dem Jahre 1910, über den acht Jahre vorher vom königlich bayerischen Staatsministerium mit dem Titel „Kommerzienrat“ Ausgezeichneten. Erstmals 1880 verliehen, war diese Ehrung für eine „Elite erfolgreicher Wirtschaftsleute“ gedacht, die „ein beträchtliches Vermögen, großen Einfluss und öffentliches Ansehen hatten, aber sich auch durch eine große Spendenbereitschaft“ hervortaten. Diese Auszeichnung sollte bis ins Jahr 1929 in Bayern insgesamt 810 mal verliehen werden.
Serie (1)