Dabei wurde deutlich, welch breites Aufgabenspektrum das Ehrenamt bietet. Nicht nur der "klassische" Vorstand oder Abteilungsleiter wurden vom BFV ausgezeichnet. Diesmal standen auch Personen wie Magdalena Steber vom BSC Heretsried im Mittelpunkt, die seit 40 Jahren die Trikots der anfänglich zwei und mittlerweile neun im Spielbetrieb befindlichen Mannschaften wäscht und notfalls flickt. Eine Arbeit, um die sich nicht viele reißen, doch die für den Verein enorme Bedeutung hat.
"Es ist unglaublich, was sich die Menschen alles einfallen lassen, um den Fußball durch ihr Engagement nach vorne zu bringen", erklärte denn auch Hermann Güller, Ehrenamtsreferent des BFV und einer der Gründungsväter der Ehrenamtsbewegung, die von Bayern aus längst alle deutschen Fußballverbände erobert hat. Die zuständige Kommission innerhalb des BFV tue alles, die Vereinsmitarbeiter beratend zu unterstützen. Um die vielfältigen Aufgaben in Zukunft auf breitere Schultern zu verteilen, schlägt Güller vor, noch mehr Frauen, Jugendliche, Berufsausscheider oder Mitbürger mit Migrationshintergrund einzubinden.
Sein Sohn Harald, Geschäftsführer der SPD-Landtagsfraktion, betonte, dass der Staat die Ehrenamtlichen nicht allein lassen dürfe. Was auch Dillingens Landrat Leo Schrell in seinem Plädoyer für die freiwillige Arbeit unterstrich, nachdem er zuvor provozierend gefragt hatte: "Brauchen wir das Ehrenamt überhaupt?"
Schwabens Bezirkstagspräsident Jürgen Reichert stieß in seiner Festrede ins gleiche Horn und betonte, "dass die Ehrenamtlichen hier nicht missbraucht werden, um sie weiter bei der Stange zu halten. Vielmehr wollen wir sie als wichtige Bausteine der Gesellschaft würdigen, ohne die Demokratie nicht funktionieren würde."
"Kostenlos, aber nicht umsonst"
Während Höchstädts Bürgermeisterin Hildegard Wanner betonte, dass der Rittersaal samt der Umrahmung durch den Musikverein "Donauklang" Höchstädt-Blindheim das perfekte Ambiente für diesen Anlass biete, dankte Ehrenamtsbeauftragter Schott den Sponsoren sowie der gastgebenden SSV Höchstädt für die Unterstützung bei der Ausrichtung des Festaktes - und stellte in Richtung aller Ehrenamtlicher klar: "Ihre Arbeit ist zwar kostenlos, aber nicht umsonst." Was nicht nur bei den aus dem Landkreis Günzburg stammenden Geehrten Herbert Atzkern (SV Münsterhausen) und Ulrike Welser (VfR Jettingen) gut ankam.