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Handball-Bayernliga: Eine Klatsche schürt die Zuversicht

Handball-Bayernliga

Eine Klatsche schürt die Zuversicht

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    Mit fünf toren treffsicherster Günzburger Werfer: Michael Jahn (hier im Heimspiel gegen Haunstetten).
    Mit fünf toren treffsicherster Günzburger Werfer: Michael Jahn (hier im Heimspiel gegen Haunstetten). Foto: Ernst Mayer

    Mit 34:18 (13:10) kamen die jungen Günzburger Handballer im Bayernliga-Spiel bei der Erstligareserve des HC Erlangen zwar ergebnismäßig gehörig unter die Räder, dabei zeigten sie im ersten Durchgang aber ihre bislang besten 30 Minuten im bayerischen Oberhaus. Die Vorstellung in der ersten Halbzeit beurteilte Trainer Stephan Hofmeister gar als „selbst geschaffenes Vorbild“ für die nähere Zukunft. Insbesondere im anstehenden Derby gegen den Nachbarn TSV Niedrraunau am kommenden Samstag soll die Leistung „auf 60 Minuten standardisiert werden“, formulierte der Chefcoach.

    Für Erlangen liefen mit Johannes Bayer, Kevin Herbst und Christoph Bissel gleich drei Spieler mit DHB-Spielberechtigung im Feld auf, die auch regelmäßig in der stärksten Liga der Welt mitwirken. Da dort jedoch die Einsatzzeiten für solche Top-Talente dünn sind, macht den Handballstudenten auch das Spielen in der vierten Liga Spaß – „leider“ aus Sicht der Günzburger, wie Hofmeister anmerkte. Die Seinen zeigten sich trotzdem gut eingestellt auf den Taktikplan der Mittelfranken. Die Aussicht, eigentlich überhaupt keine Chance zu haben, machte die Weinroten auch locker. Sie trauten sich was zu und der Wurfkraft von Michael Jahn sowie einem engagierten Abwehrverbund war es zu verdanken, dass der VfL nach einer Viertelstunde knapp 4:3 in Führung lag. Die allgemeine Torflaute war auch den besten Spielern auf dem Feld, den beiden Torhütern, geschuldet. Patrick Bieber vernagelte seine Bude, fast noch spektakulärer agierte allerdings der Erlanger Keeper Michael Haßferter. Mehrfach wollte der VfL schon jubeln, doch der mit spektakulären Reflexen ausgestattete 21-Jährige bekam im aller allerletzten Moment immer noch eine Hand oder einen Fuß dazwischen.

    Die Schützlinge von Spielertrainer Tobias Wannenmacher kamen fortan besser ins Spiel und führten 9:6. Abschütteln ließen sich die tapferen Günzburger aber nicht. Das 9:7 und 10:8 und auch das gerechte 13:10 zum Seitenwechsel dokumentieren aufopferungsvollen Kampf.

    Anschließend hielt das weinrote Abwehrbollwerk nicht mehr lange. Ein frühes Unterzahl-Verhältnis begünstigte die Erlanger Tempohatz zusätzlich. Innerhalb von drei Minuten wurden den verdutzten Schwaben fünf Buden eingeschenkt. Die Anzeigentafel in der Karl-Heinz-Hiersemann-Halle vermeldete ein 18:10. Das Bayernliga-Spiel war entscheiden.

    In so einer Situation passiert dann etwas, was laut Hofmeister keinem Handballer wirklich gut tut: „Mit kühler Verstandeskraft erkennt man, das Ding ist gelaufen, David verliert mal wieder. Keiner will das Team im Stich lassen, der letzte Biss fehlt aber plötzlich.“ Außerdem bekamen die Erlanger nun richtig Handballfreude. Der VfL war nur noch dabei und erlebte in der zweiten Halbzeit ein Desaster.

    Schön aus Sicht der Gäste war, dass Patrick Rösch im Tor an die Leistung seines Vorgängers anknüpfen konnte und Andi Konopa in seiner Universitätsstadt – er wohnt nur ein paar Häuser von der Halle entfernt und ist bei HC Erlangen Trainingsgast – drei Tore für seine Mannschaft erzielte. Zu seinem ersten Einsatz kam Sebastian Schüller und hinterließ gleich einen guten Eindruck.

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