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Handball: Endstation Innenverteidigung

Handball

Endstation Innenverteidigung

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    Die Innenverteidigung des TSV Lohr bereitete den Günzburgern (am Ball Daniel Jäger) während des ganzen Spiels Probleme: In der Schlussphase rannten sich die Gastgeber zu oft fest und mussten eine bittere Niederlage quittieren.
    Die Innenverteidigung des TSV Lohr bereitete den Günzburgern (am Ball Daniel Jäger) während des ganzen Spiels Probleme: In der Schlussphase rannten sich die Gastgeber zu oft fest und mussten eine bittere Niederlage quittieren. Foto: Ernst Mayer

    Eine bittere 23:26 (14:13)-Niederlage hat der VfL Günzburg bei seiner Heimpremiere in der Handball-Bayernliga gegen Mitaufsteiger Lohr einstecken müssen. Die Gäste aus Franken glänzten mit starken Torhütern, einer imposanten Innenverteidigung, im Angriff ragten zwei Halbspieler, ein kampflustiger Kreisläufer und ein technisch versierter Rechtsaußen heraus. Dem Rest merkte man an, dass er aus einer tieferen Klasse kommt. Dennoch genügte dies, um dem VfL Günzburg den Heimnimbus zu rauben. „Die Niederlage ist bitterer als das letztjährige Auftakt-Debakel in Krumbach, weil man im Aufstiegsjahr gegen Mannschaften auf Schlagdistanz zu Hause gewinnen muss“, analysierte VfL-Trainer Stephan Hofmeister.

    In der ersten Hälfte waren es eklatante Abwehrfehler, die es den Lohrern immer wieder ermöglichten den gefährlichsten Weg über die Spielfeldmitte zu nehmen. Im Ausbildungskonzept des VfL Günzburg ist dies ein Schulungsschwerpunkt für C-Jugendliche. Wer solche Fehler macht, braucht sich nicht zu wundern, dass nach einer 2:1-Führung der Gast schnell das Handlungszepter in die Hand nimmt. Man machte dem Gegner im besten Sinne den Weg frei. Spätestens beim 2:4 spürten das die 600 Handballfans, auch weil die Handballer vom Main ihr eigenes Abwehrsystem gut beherrschten.

    Eines konnte man der jungen Günzburger Mannschaft über die gesamten 60 Minuten allerdings nicht vorwerfen: mangelnde Kampfkraft. Beim 7:7 war der Ausgleich endlich wieder geschafft. Die erste Auswechslungsphase verschaffte durch die Hereinnahme von Linkshänder Pascal Buck, aber auch durch den Einsatz des siebten Feldspielers taktische Überraschungsmomente. Die Gästeabwehr wankte. Beim 12:11 führten die Weinroten erstmals. In die Halbzeit ging es nach einer starken Angriffsleistung mit einer 14:13-Führung.

    Nach dem Wiederanpfiff spielte der TSV plötzlich mit „schnellem Anspiel“. Dabei ließen sich die Gastgeber nun mehrfach überlaufen. Da der Angriff weiter ordentlich lief, wurde der Vorsprung bis zum 17:16 verteidigt. Nur davonziehen konnte man nicht: Auf jedes schön herausgespielte Tor, folgte der schnelle Gegentreffer. Problematisch waren die Wechsel: Aufgrund der Verletzungen von Michael Jahn und Lucas Barthel konnte nicht 1:1 gewechselt werden. Daher musste sich Trainer Hofmeister immer wieder auch taktische Umstellungen einfallen lassen. Für jedes gelöste Problem wurde so wieder ein anderes aufgerissen.

    Die Gäste kamen so wieder auf, schlugen jäh mit einer 17:19-Führung zurück. Begünstigt wurde das auch durch zwei Zeitstrafen. Besonders ärgerte Hofmeister die Strafe gegen den bis dahin gut haltenden Torwart Patrick Rösch. Wenigstens hielt sein Torwartkollege Patrick Bieber noch besser und schien das Tor geradezu zu vernageln. So ertrotzten die VfL-Spieler den 22:22-Ausgleich, dann das 23:23. Mittlerweile war jeder taktische Faden verloren, den Zuschauern wurde ein reines Kampfspiel geboten. Der VfL wurde unorganisiert, verlor sein Gegenstoßspiel komplett, suchte die Kreisläufer zu früh und verkrampfte. Die Gäste, die sich auf ihren „Handballstiefel“ 60 Minuten verlassen konnten, erzielten die letzten drei Treffer und freuten sich über einen billigen Auswärtssieg.

    Da der VfL am kommenden Wochenende spielfrei ist, bleibt Zeit zum Nachjustieren. Außerdem sollte Lucas Barthel gegen Erlangen-Bruck wieder einsatzfähig sein. (zg)

    VfL Günzburg Bieber, Rösch, Knittl (1), P. Nief (1), Konopa (2), Buck (4), Leix, Braun (1), Groß (3/2), Jensen (2), Lehr (2/1), Hermann (1), Jäger (5), J. Nief (1)

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