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Handball: Zwei Punkte, bitte!

Handball

Zwei Punkte, bitte!

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    Für Günzburgs Stefan Knittl ist das Derby gegen den TSV Friedberg ein besonderes Spiel. Schließlich spielte er in der Jugend und auch im Herrenteam viele Jahre lang beim kommenden Gegner.
    Für Günzburgs Stefan Knittl ist das Derby gegen den TSV Friedberg ein besonderes Spiel. Schließlich spielte er in der Jugend und auch im Herrenteam viele Jahre lang beim kommenden Gegner. Foto: Ernst Mayer

    Günzburg – TSV Friedberg (Samstag, 20 Uhr): Den Fans des VfL Günzburg steht zum Saisonabschluss ein fulminantes Handball-Wochenende bevor. Neben den Spielen um das deutsche Viertelfinale der B-Jugend und der kleinen Bayernliga-Aufstiegschance für die Damen, steht für die Herren das Bayernliga-Derby gegen den TSV Friedberg an. Noch vor drei Jahren hatte man gegen die dritte Mannschaft der Friedberger verloren, jetzt steht man mit der seit Jahren besten Mannschaft des Bezirkes auf Augenhöhe in Bayerns höchster Liga.

    Der Weg war steinig und machte bange Blicke bis nach Leipzig und Coburg notwendig. Doch der VfL traute den Spielern, denen er den Höhenflug zu verdanken hatte, auch in der Bayernliga die Bewährung zu. Kraftpakete, hohe Abwehrmauern, eigene Unerfahrenheit, jugendlicher Leichtsinn, manchmal auch Pleiten, Pech und Pannen standen dem Erfolg arg im Weg. Doch jetzt ist es geschafft. Das schürt Vorfreude und Optimismus auf die neue Spielzeit.

    Bevor nach dem Spiel ordentlich auf der Saisonabschlussparty gefeiert wird, kommt mit dem Tabellenfünften noch einmal ein ordentlicher Kracher. Als ein Top-Meisterschaftsfavorit waren die Herzogstädter aus Friedberg gestartet. Schnell musste man aber auch dort anerkennen, dass gegen den HC Erlangen II nun gar kein südbayrisches Kraut gewachsen war. Mit welcher Mannschaft die Friedberger genau kommen, da durfte man schon immer gespannt sein. Das Bayernligateam verändert sich ständig, was manchen Punktverlust erklärt. Beim TSV herrscht nämlich verschworener Korpsgeist und da in der Landesliga fast gleichzeitig das Nichtabstiegsduell gegen den Lieblingsrivalen Haunstetten II ansteht, muss mal wieder „ausgeholfen“ werden. Beliebt macht man sich im Bezirk dadurch nicht immer, Friedberg ist aber halt Friedberg und der Erfolg gibt ihnen recht. Es liegt an unsinnigen Möglichkeiten der Spielordnung, nicht am Turn- und Sportverein.

    Für drei Spieler ist es eine besondere Begegnung. Patrick Bieber war beim vormaligen Drittligisten Teil eines überaus erfolgreichen Torwarttrios und darf am Samstag gegen seinen Torwartfreund Benjamin von Petersdorff ran. Und in Günzburger Reihen steht mit Stefan Knittl ein echtes Friedberger Handballkind, das alle Mannschaften von den Minis bis zur Dritten Liga durchlief. Zurückbekommen sie ihn trotz aller Sportfreundschaft so schnell aber nicht mehr, stellt Cheftrainer Hofmeister schon vor der Begegnung unmissverständlich klar.

    Schließlich kommt mit Manuel Scholz noch ein Ex-Niederraunauer im Friedberger Trikot, der die Landkreis-Derbys in der vergangenen Saison stark prägte. Auch wenn das Trainingspensum in dieser Woche schon deutlich reduziert wurde, wollen sich die Jungs um Daniel Jäger von ihren Fans mit einer starken Leistung verabschieden. (zg)

    Haunstetten – TSV Niederraunau (Samstag, 20 Uhr): In seinem vorerst letzten Spiel als Coach der Raunauer ist Markus Waldmann mit seinem Team in Haunstetten zu Gast. „Es waren vier tolle Jahre. Auch wenn ich mich auf die Pause freue, werde ich die Jungs vermissen“, sagt der Trainer vor dem Saisonabschluss. Waldmann hat die Mannschaft nach langer Abstinenz in der vergangenen Saison wieder in die Bayernliga geführt.

    Allerdings war schon vor der Saison klar, dass es eine sehr schwere Aufgabe sein wird, in dieser Liga zu bestehen. Den ersten großen Schock gab es schon im ersten Spiel, als sich Christoph Schäfer schwer verletzte und operiert werden musste. Das Raunauer „Kraftpaket“ fehlte die ganze Saison über schmerzlich, sowohl hinten als auch vorne, auch wenn er durch Neuzugang Stefan Jordan sehr gut ersetzt wurde.

    In der Hinrunde wurden vor allem zuhause einige Spiele ärgerlich und knapp verloren. Besonders die Leistungen der Raunauer gegen Topteams wie Bayreuth und Landshut ließen noch einmal Hoffnung aufkeimen. Zu Beginn der Rückrunde verletzte sich mit Maxi Deisenhofer allerdings der nächste „Leader“ des Aufstiegs-Teams. Von diesem Schock erholte sich die Mannschaft nur sehr schwer. Mit den einzigen beiden Siegen gegen die HC Sulzbach-Rosenberg konnte zumindest der vorletzte Platz in der Abschluss-Tabelle erreicht werden.

    Der TSV Haunstetten dagegen spielt nach einem schlechten Start eine überragende Bayernliga-Saison und will den persönlichen Punkterekord in dieser Liga einstellen. Kaum ein Team schaffte es in den letzten Monaten, die Schwaben zu besiegen. Sogar Liga-Primus Erlangen musste hart kämpfen, um gegen sie zu bestehen.

    Das Hinspiel, in dem die Raunauer einen schwachen Tag erwischten, war eine klare Angelegenheit. Das Ziel für dieses letzte Spiel wird das Gleiche sein, wie in der Vorwoche gegen Erlangen: sich bestmöglich zu verkaufen und sich erhobenen Hauptes aus der Bayernliga zu verabschieden.

    Für Tobias Hartmann wird es vorerst das letzte Spiel im Raunauer Trikot sein. Er wird sich beruflich weiterbilden und hat deshalb nicht die nötige Zeit, konstant zu trainieren. „Mir hat es hier Riesenspaß gemacht mit dem Team. Wenn ich, wie die meisten hier, fünf Minuten bis zur Halle hätte, wäre ich sehr gerne geblieben.“

    Neben Maxi Deisenhofer, der im letzten Heimspiel noch mal mit der Mannschaft eingelaufen ist, wird auch Julian Waldmann aus beruflichen und familiären Gründen eine Pause einlegen. „Wir hoffen dennoch, dass wir die Jungs bald wieder im blau-weißen Trikot sehen“, sagt Kapitän Michael Thalhofer. (zg)

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