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Rudern: Der Olympia-Traum lebt

Rudern

Der Olympia-Traum lebt

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    Rudern im April kann eine ungemütliche Angelegenheit sein. Unter anderem mit Wollmützen gegen die Kälte geschützt erreichten Max Reinelt (rechts) und Malte Jakschik in Köln den fünften Platz.
    Rudern im April kann eine ungemütliche Angelegenheit sein. Unter anderem mit Wollmützen gegen die Kälte geschützt erreichten Max Reinelt (rechts) und Malte Jakschik in Köln den fünften Platz. Foto: Hansjörg Käufer

    Zwei Regatta-Schauplätze, eine Gefühlslage: Die Resultate waren nicht schlecht, so richtig auf Betriebstemperatur sind die Ulmer Spitzenruderer allerdings noch nicht. Beim World Cup im oberitalienischen Varese belegte Kerstin Hartmann mit ihrer Partnerin Kathrin Marchand (Leverkusen) den vierten Platz. Beim nationalen Ranking der Kleinboote in Köln-Fühlingen wurde Maximilian Reinelt mit Malte Jakschik (Rauxel) Fünfter. Leichtgewicht Lena Müller verpasste den Einzug ins Finale und muss ihre Hoffnungen auf die Olympia-Teilnahme in Rio begraben.

    Hartmann und Marchand gelang ein guter Vorlauf, noch besser aufgelegt ruderte der Zweier im Halbfinale. Aber der Gegenwind, der am Finaltag gnadenlos über den Lago di Varese wehte, machte Hartmann und Marchand zu schaffen. Die jungen Frauen wirken gegenüber der mit Gardemaß ausgestatteten Konkurrenz geradezu zierlich. Aber genau bei solchen Verhältnissen braucht es einen langen, druckvollen Streckenschlag. Und so blieben auf dem mittleren Rennabschnitt die entscheidenden Meter liegen. Da half auch ein kerniger Schlussspurt nichts mehr. Hinter den Favoritinnen aus Südafrika, Italien und Spanien fehlte den Deutschen eine halbe Länge zu Bronze.

    In Köln belegte der Zweier mit Maximilian Reinelt und Malte Jakschik wie schon vor einem Jahr den fünften Platz. Damals hatte das für einen Rollsitz im Deutschlandachter gereicht. Wie sich Bundestrainer Ralf Holtmeyer nun im Olympiajahr entscheidet, wird am 28. April der Öffentlichkeit bekannt gegeben. Kurz zuvor erfahren die Ruderer, ob und in welcher Bootsklasse sie in Rio starten. Solange müssen sich Reinelt und seine Kollegen in Geduld üben. Über Vorläufe, Viertel- und Halbfinals sah der Bundestrainer jedenfalls ganz enge Auseinandersetzungen. Außerdem sah er, wie Reinelt und Jakschik über die Vorentscheidungen souverän ins Finale einzogen.

    Dort war lange Zeit der Ausgang des Rennens völlig offen. Alle sechs Boote ruderten nahezu auf gleicher Höhe. Erst auf den letzten 600 Metern konnten sich die späteren Sieger Felix Drahotta und Anton Braun (Leverkusen/Berlin) vom Feld lösen. Auf Bronze, das an Hannes Ocik und Max Munski (Schwerin/Lübeck) ging, fehlte Reinelt und Jakschik eine halbe Länge. „Wir wären schon gerne aufs Podest gerudert“, sagte der Ulmer nach dem Finale. „Da ich vergangene Woche gesundheitlich angeschlagen war, können wir mit dem fünften Platz aber schon leben.“ Rein rechnerisch würden Reinelt und Jakschik zwar mit diesem Ergebnis nicht im deutschen Flaggschiff sitzen, doch bei der Bildung eines erfolgreichen Achters zählen auch andere Kriterien. Im Fall von Reinelt stehen da sein Bestwert auf dem Ergometer sowie ein dritter Platz aus einem internen Zweier-Test vor zwei Wochen zu Buche. Der Ulmer ist verhalten optimistisch, was den Kampf um das Olympia-Ticket betrifft: „Ich denke, dass das reicht. Aber man weiß ja nie.“

    Lena Müller ließ ihre Chance auf einen Olympiastart im Halbfinale von Köln liegen. Sie wirkte bei dieser durchaus lösbaren Aufgabe kraftlos. Im Ziel fehlten zwei Längen auf den wichtigen dritten Platz. Nach ihren sehr guten Werten im Vorfeld war mit diesem Resultat kaum zu rechnen. Umso größer war die Enttäuschung bei der Sportstudentin.

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