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Basketball: Immer im Mittelpunkt

Basketball

Immer im Mittelpunkt

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    Die Braunschweiger halten Kriegsrat mit ihrem Leitwolf: Isaiah Swann (Zweiter von links) mit Immanuel McElroy, Achmadschah Zazai und Harding Nana (von rechts) bei der Rückkehr in die Arena.
    Die Braunschweiger halten Kriegsrat mit ihrem Leitwolf: Isaiah Swann (Zweiter von links) mit Immanuel McElroy, Achmadschah Zazai und Harding Nana (von rechts) bei der Rückkehr in die Arena.

    Vor dem Spiel rauschender Beifall von den Ulmer Fans, kurze Umarmungen mit Per Günther und Trainer Thorsten Leibenath. Hinterher schlenderte Isaiah Swann durch die Katakomben der Ratiopharm-Arena und plauderte bestens gelaunt mit Steve Esterkamp. Dabei hatte sein Ex-Verein Ulm gerade gegen den aktuellen Arbeitgeber Braunschweig mit 81:79 gewonnen. Treffender formuliert: Braunschweig hat dieses Spiel verloren.

    McElroy vergibt von der Linie die Riesenchance zum Sieg

    Genau zwei Sekunden standen noch auf der Uhr, als Immanuel McElroy, begleitet von einem gellenden Pfeifkonzert von der Galerie, bei einer Ulmer 80:79-Führung an die Linie ging. Der 34-jährige Braunschweiger Haudegen vergab beide Freiwürfe, Will Clyburn verwandelte auf der Gegenseite noch einen und der schmeichelhafte Zittersieg war unter Dach und Fach. Ein zumindest halbwegs versöhnliches Ende eines Spiels also, in dem Daniel Theis wegen einer noch nicht genau diagnostizierten Knieverletzung passen musste. Für viel bedeutsamer hielten die Ulmer indes ganz offensichtlich die Tatsache, dass bei Braunschweig wegen Rückenbeschwerden der etatmäßige Aufbauspieler James Florence fehlte.

    Jedenfalls lieferten sie eine uninspirierte und lustlos wirkende Vorstellung ab, die den gegnerischen Trainer Raoul Korner zu der Schlussfolgerung verleitete: „Die Ulmer haben uns auf die leichte Schulter genommen.“ Was der Kollege Leibenath ausdrücklich so stehen ließ.

    Keinerlei Vorwürfe gab es übrigens von Korner an die Adresse von McElroy. Im Fall von Swann hielt sich der Österreicher in Braunschweiger Diensten bedeckter. Der bärtige Amerikaner wandelte am Samstag vor allem im dritten Viertel wie schon zu Ulmer Zeiten beständig auf dem schmalen Grat zwischen Genie und Wahnsinn. Zunächst schenkte Swann den Ulmern in wenigen Minuten neun seiner insgesamt 25 Punkte ein und dann nahm er sich innerhalb von 19 Sekunden durch ein Offensivfoul gegen Matt Howard und ein technisches Foul für lange Zeit selber aus dem Spiel. „Das hat uns sicher nicht geholfen“, räumte Swann hinterher ein und beteuerte, dass er vor dem technischen Foul lediglich „oh mein Gott“ gesagt habe. Seine Lehren aus dem Vorfall: „Im nächsten Spiel sage ich garantiert kein Wort mehr.“

    Clyburn verwandelte jedenfalls nach dieser Szene alle vier Freiwürfe und Matt Howard legte mit einem Dunking nach zum 52:54. Zum Ende des dritten Viertels hieß es 63:63, dann kam Swann nach einer langen Pause auf der Bank zurück und verhalf seiner Mannschaft mit fünf Punkten zu einer 79:73-Führung knapp zweieinhalb Minuten vor dem Ende. Es folgte der Ulmer Endspurt und trotzdem hätte McElroy seine Braunschweiger noch zum Sieg werfen können. Doch ihm versagten im infernalischen Lärm von den Rängen die Nerven und die Stimmung in der Arena beeindruckte knapp zwei Jahre nach seinem Abschied aus Ulm auch Isaiah Swann.

    Eindeutig fällt vor allem der Vergleich zwischen den Ulmer Fans und dem als eher unterkühlt geltenden Braunschweiger Publikum aus. „Das ist wie Tag und Nacht“, sagte Swann, der sich durchaus eine Rückkehr in die Stadt vorstellen kann, in der er seine größten Erfolge in Deutschland gefeiert hat: „Ich würde liebend gerne wieder für Ulm spielen.“

    Bei uns im Internet

    Eine Bildergalerie vom Spiel finden Sie unter

    illertisser-zeitung.de/bilder

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