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Rudern: Reinelt legt die Riemen weg

Rudern

Reinelt legt die Riemen weg

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    Reinelt legt die Riemen weg
    Reinelt legt die Riemen weg

    Max Reinelt ist nicht nur der beste Ulmer Ruderer, sondern auch insgesamt der erfolgreichste Sportler der gesamten Region. Nach Gold bei den Olympischen Spielen in London, Silber in Rio, zwei Weltmeister- und fünf Europameistertiteln, stellt er die Riemen beiseite.

    Eine außergewöhnliche Karriere geht damit nach 14 Jahren im Leistungssport zu Ende. Zahlreiche Höhepunkte prägen Reinelts Weg. Nachdem er im Frühjahr 2010 erstmals in den Deutschlandachter berufen wurde, begann eine Serie, die bis dato keiner Mannschaft auf internationaler Ebene gelungen war: Das Flaggschiff blieb den kompletten olympischen Zyklus inklusive des Finals von London ungeschlagen. Rückblickend sagt Reinelt: „Das Olympia-Gold war schon das Highlight.“

    Zumal der Achter die Königsklasse im Rudern ist. Die Rollsitze in dieser Bootsklasse holen sich nur die Besten. Persönlichkeiten, die technisches Können, Leidenschaft, Fleiß und Teamgeist auf sich vereinen. Das Casting gilt als knallhart und erfolgt Winter für Winter aufs Neue. Reinelt ist einer der wenigen deutschen Ruderer, der sich seit 2010 immer durchgesetzt hat. Christian Viedt, Ex-Trainer in Ulm und seit vielen Jahren am Stützpunkt Dortmund tätig, kennt Reinelt seit seiner Jugend: „Max ist ein absoluter Wettkampftyp. Wenn andere die Hosen voll haben, bringt er mehr als 100 Prozent.“

    Genau aus dieser Welt verabschiedet sich der Ulmer nun. Der Entschluss ist ihm schwergefallen. Ihm, dem der Rennsport im Blut liegt. Dessen größte Leidenschaft der Wettkampf auf dem allerhöchsten internationalen Niveau ist. Der angehende Arzt sagt augenzwinkernd: „Die Trainingslager und überhaupt die Arbeit in der Gruppe werden mir fehlen. Was mir nicht fehlen wird, sind die zweiten und die dritten Trainingseinheiten.“ Schließlich wurde sein Tagesablauf bisher fast ausschließlich geprägt von Training und vom Büffeln für das Medizinstudium.

    Die Ausbildung wird im Leben des 1,94 Meter großen und 98 Kilogramm schweren Modellathleten nun im Vordergrund stehen, viel mehr Zeit hat er zudem für seine Freundin Viola und die Familie. Aber langweilig wird es Reinelt sicher auch in Zukunft nicht werden. Da ist sein praktisches Jahr, das er in der Unfallchirurgie im Krankenhaus Recklinghausen absolviert. „Das geht noch bis Dezember und solange behalte ich auf jeden Fall meine Wohnung in Dortmund.“ Was danach kommt, ist völlig offen. „Ich weiß noch nicht, in welche Fachrichtung es mich zieht. Ich finde viele Gebiete interessant.“ Sicher ist hingegen, dass sich Reinelt öfters in Ulm blicken lassen wird. Außerdem wird er weiterhin Sport treiben, wenn auch ohne den Druck des Wettkampfs. Und er wird seinem großen Hobby nachgehen, dem Klavier- und Orgelspiel.

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