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Aufstockung: WM-Freude lässt nach

Aufstockung

WM-Freude lässt nach

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    WM-Freude lässt nach
    WM-Freude lässt nach

    Diese Entscheidung spaltet die Fußballgemeinde: Das Teilnehmerfeld der Weltmeisterschaften von 2026 an wird von 32 auf 48 aufgestockt. Bei den kleineren Nationen freut man sich über diese Chance, Fußball-Großmächte wie Deutschland lehnen die Aufstockung ab. Auch bei den von uns befragten Experten aus der Region überwiegt die Skepsis.

    (Stürmer SSV Ulm 1846 Fußball): „Als ich von der Aufstockung gehört habe, war ich geschockt. Das ist reine Geldmacherei und ich finde es schade, dass es nur noch um den Kommerz geht. Die ersten Wochen bei diesen aufgeblähten Turnieren werden total langweilig werden. Wer will denn zum Beispiel ein Spiel zwischen Haiti und Montenegro sehen? Auch der Vorrundenmodus ist unausgegoren. Bei nur noch drei Mannschaften pro Gruppe können ja am Ende durchaus alle punkt- und torgleich sein. Wahrscheinlich setzt die FIFA dann ein Entscheidungsspiel an und verdient noch ein bisschen mehr Geld.“

    (Trainer TSV Obenhausen): „Ich sehe die Entscheidung nicht völlig negativ. Natürlich wird die Vorrunde mit nur noch drei Mannschaften pro Gruppe weniger interessant. Aber dafür gibt es ein K.o.-Spiel mehr. Die Einwände, wonach das Turnier zu lang und die Belastung zu hoch wird, konnten durch den Modus auch widerlegt werden. Und letztlich ist das natürlich eine Riesenchance für kleine Nationen, die eben auch mal bei einer WM dabei sein wollen.“

    (Trainer FV Illertissen): „Ich bin da ganz beim DFB: Das schadet der Qualität der Turniere, es tritt eine Sättigung ein und die Leute, die den Fußball lieben, werden sich abwenden. Ich bin ja Kroate und weiß deswegen aus eigener Erfahrung, dass sich immer weniger nur die Qualität durchsetzt: Früher gab es bei uns eine einzige jugoslawische Nationalmannschaft, inzwischen gibt es sieben und fast jeder Spieler darf sich Nationalspieler nennen. Anderswo auf der Welt ist das ebenso.“

    (Trainer SGM Ing-stetten/Schießen): „Ich finde diese Aufstockung schlicht und ergreifend bescheuert. Bezeichnend ist auch, dass darüber unter anderem in den sozialen Netzwerken gelästert wird. Zum Beispiel so: Die Niederlande ärgern sich, dass nur 48 Mannschaften mitmachen dürfen. Denn dann wird es für sie schwierig. Wenn so eine Entscheidung sarkastisch kommentiert wird, dann ist das ein Zeichen dafür, dass irgend etwas schief gelaufen ist.“

    (Trainer SSV Ulm 1846 Fußball): „Da haben Funktionäre entschieden und nicht Fußballer. Entsprechend ist kein sportlicher Beschluss getroffen worden, sondern ein politischer. Die Qualität der Veranstaltung wird in jedem Fall leiden. Dazu bekommen wir Dreiergruppen, in denen die merkwürdigsten Konstellationen möglich sind. Aber vielleicht hat der neue FIFA-Präsident Gianni Infantino sich das ja so zu seiner Inthronisierung gewünscht und vielleicht will er so eine WM irgendwann als sein Erbe hinterlassen.“

    (Kapitän FV Illertissen): „Für die kleinen Fußballnationen ist das sicher eine tolle Sache, aber ich finde die Aufstockung trotzdem nicht gut. Die WM wird dadurch weniger attraktiv, denn ein Spiel etwa zwischen Liechtenstein und San Marino muss man sich ja nicht wirklich geben. Außerdem sind die Profis ohnehin schon stark belastet.“

    (Abteilungsleiter FC Silheim): „Die Gefahr bei diesem Modus mit 16 Dreier-Gruppen ist ja, dass der Vierte aus der Südamerika-Qualifikation auch mal Argentinien ist und dann vielleicht – je nach Setzung – in der Vorrunde Argentinien gegen Deutschland spielt, einer von beiden rausfliegt und in einer anderen Gruppe Simbabwe weiterkommt. Da wäre dann wieder das berühmte deutsche Losglück gefragt.“

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