„Zwei glorreiche Halunken“. Der Titel klingt zugegebenermaßen etwas provokant. Denn in der Reportage aus dem Feuilleton der Tageszeitung Die Welt geht es immerhin um die renommierten Schriftsteller Bertold Brecht und Walter Benjamin. Ein Lächeln huscht über das Gesicht von Künstler und Galerist Sigurd Rakel, als er einen Blick auf die Überschrift wirft. Irgendwie steht damit die durchaus provokante Frage im Raum: Muss man als erfolgreicher Schriftsteller oder Künstler gar in gewisser Weise ein „Halunke“ sein? Im Wort „Halunke“ stecke ja auch Provokanz, sagt Rakel. Altes in Frage stellen, Neues wagen: Das sei ja das Wesentliche der Kunst. Der Begriff „Halunke“ könne demnach durchaus ein Kompliment sein und für den Mut zur Idee abseits gängiger Klischees stehen.
Krumbach