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Landkreis Günzburg: Pogrome: Ein November, der alles verändert

Landkreis Günzburg

Pogrome: Ein November, der alles verändert

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    Der jüdische Friedhof in Krumbach-Hürben: Begegnung mit einer Kultur, die die Region über Jahrhunderte geprägt hat. In den Novemberpogromen des Jahres 1938 zeichnete sich das grausame Ende dieser Kultur ab. 1942 wurden 14 noch in Krumbach verbliebene Juden von den Nazis nach Piaski in das von Deutschland besetzte Polen deportiert und ermordet.
    Der jüdische Friedhof in Krumbach-Hürben: Begegnung mit einer Kultur, die die Region über Jahrhunderte geprägt hat. In den Novemberpogromen des Jahres 1938 zeichnete sich das grausame Ende dieser Kultur ab. 1942 wurden 14 noch in Krumbach verbliebene Juden von den Nazis nach Piaski in das von Deutschland besetzte Polen deportiert und ermordet. Foto: Maximilian Czysz

    Vielleicht ist es gerade der Blick in dieses junge Gesicht, der das Unfassbare des Wortes „Holocaust“ bis heute spürbar werden lässt. Johanna Oettinger aus Krumbach-Hürben ist 19 Jahre alt, als sie deportiert und ermordet wird. Am 1. April 1942 werden die letzten Krumbacher Juden aus ihren Häusern geholt und zum Bahnhof gebracht. Es folgt eine Fahrt in den Tod. Die jüdischen Gemeinden Krumbach-Hürben und Ichenhausen, die Mittelschwaben über Jahrhunderte geprägt haben – ausgelöscht. Es bleiben Gedenksteine und Gedenktafeln. Wie die Tafel, die sich seit 2014 an dem Platz befindet, an dem einst die Hürbener Synagoge stand. Auf der Tafel: Fünfmal der Name Oettinger, auch „Johanna Oettinger aus Krumbach-Hürben, 19 Jahre“. Die Nazis schicken Kinder in den Tod wie den vierjährigen Josua Goldberg. Er könnte heute 80 Jahre alt sein und vielleicht auf ein erfülltes Leben zurückblicken.

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