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Alles made in Germany

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Alles made in Germany

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    Es ist wohl die bisher umfangreichste Ausstellung deutscher Nachkriegskunst auf internationaler Bühne. Nie zuvor hat Peking eine derart große Schau deutscher Kunst erlebt. „Deutschland 8“ bringt 320 Werke von 55 Künstlern aus sieben Jahrzehnten in die chinesische Hauptstadt. Die Kuratoren Walter Smerling von der Bonner Stiftung für Kunst und Kultur und Fan Di’an von der Hochschule der Bildenden Künste in Peking wollen mit der Ausstellung „dem Gütesiegel ,Made in Germany‘ eine neue Bedeutung geben“.

    „Es war eine unglaubliche Herausforderung, diese Ausstellung zu organisieren“, erzählt Kurator Smerling. Das mehr als drei Millionen Euro teure Projekt in sieben Museen und einem Forum für „verbalen Austausch“ zeigt, wie sich deutsche Kunst seit 1945 zu ihrer enormen Diversität entwickelt hat. Smerling ist wichtig, damit auch auf die Grundlagen für die staatlich geschützte Freiheit der Kunst in Deutschland zu verweisen, die in der Zeit des Aufbruchs nach dem Nationalsozialismus geschaffen wurden. „Kunst ist grundlegend für das Selbstverständnis einer Gesellschaft“, hebt Smerling hervor. „Als wesentlicher Ausdruck individueller Persönlichkeit ist sie – wie die Würde des Menschen – unantastbar.“ Da in China diesbezüglich einiges im Argen liegt, wirkt es wie ein Hinweis, den verstehen will, wer mag.

    Die bis 31. Oktober dauernde Ausstellung ist wie eine „deutsche Kunsthalle mit acht Abteilungen“ über Peking verteilt. Abstrakte und informelle Kunst wie von K.O. Götz, Gerhard Hoehme oder Bernhard Schultze, die den Neuanfang nach 1945 symbolisieren, sind im Red Brick Museum vertreten. In der Kunsthochschule ist die größte Präsentation mit 17 Werken von Künstlern wie Stephan Balkenhol, Isa Genzken oder Martin Kippenberger zu sehen. Fotografie mit dem Schwerpunkt auf die Düsseldorfer Becher-Schule sind im Minsheng Art Museum vertreten, Video- und Medienkunst von Harun Farocki bis Marcel Odenbach zeigt das Today Art Museum. (dpa)

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