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Musik: Rückkehr des Vinyls: In der Retro-Rille

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Rückkehr des Vinyls: In der Retro-Rille

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    Bei Vinyl schlägt das Sammlerherz höher. Schallplatten sind  hoch im Kurs und begeistern immer mehr Menschen.
    Bei Vinyl schlägt das Sammlerherz höher. Schallplatten sind hoch im Kurs und begeistern immer mehr Menschen. Foto: Peter Klaunzer (dpa)

    Der schönste Erklärungsversuch bleibt der: In Zeiten, in denen alles immer virtueller wird, Beziehungen wie Werte, in denen Musik, Filme und Texte als digitalisierte Daten grenzenlos verfügbar wirken – da entwickelt sich auch wieder eine Sehnsucht zum Material, zum sinnlich Gegenwärtigen. Also auch das neue Ed-Sheeran-Hit-Album: lieber in Schwarz glänzendem Polyvinylchlorid, zwölf Zoll, mit Rillen, Tonabnehmer drauf, Knistern – wahrhaftig Schallplatten!

    Ed Sheeran und die Toten Hosen auf Vinyl

    Tatsächlich werden inzwischen nicht mehr nur Klassiker wie die Beatles oder neue Nischenfreuden wie aktuell Father John Misty in Vinyl veröffentlicht. Sondern eben auch Sheeran, demnächst die Toten Hosen. Vor 30 Jahren wirkte die LP durch die Verbreitung der CD wie ein zum Tode verurteiltes Medium, 1989 besiegt, als erstmals mehr Silber- als Schwarzscheiben in Deutschland verkauft wurden. Nun aber, da im Internetzeitalter immer weniger CDs verkauft werden, werden schon im zehnten Jahr mit dem internationalen „Record Store Day“ am kommenden Samstag die Rückkehr des Vinyls und das Überleben der Plattenläden beschworen.

    Schallplatten-Verkauf steigt weiter an

    Tatsächlich gingen – Trommelwirbel! – 2016 rund 40 Prozent mehr Alben im klassischen Format über die Ladentische als noch 2015. Dass es mit – Tusch? – 3,1 Millionen Exemplaren noch immer nur ein marginaler Branchenanteil ist? Nun ja, immerhin verspricht er Bestand. Ja, es gibt eine Treue zur Retro-Rille. Nein, ein Medium stirbt eben nicht durch das Aufkommen eines moderneren. In den Achtzigern verkündete auch das erste Video im Musikfernsehen den Tod des Musikradios: „Video Killed The Radio Star“. Das Neue, vielleicht erinnert sich jemand, hieß damals MTV.

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