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Urbanes Leben: Die Pflugfabrik kommt noch einmal zurück

Urbanes Leben

Die Pflugfabrik kommt noch einmal zurück

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    Wer möchte, kann am Bauzaun des Urbanen Lebens am Papierbach noch einmal Bilder aus den Räumen der alten Pflugfabrik Pöttinger anschauen, die Wolfgang Hauck (auf der Leiter) dort gestern aufgehängt hat.
    Wer möchte, kann am Bauzaun des Urbanen Lebens am Papierbach noch einmal Bilder aus den Räumen der alten Pflugfabrik Pöttinger anschauen, die Wolfgang Hauck (auf der Leiter) dort gestern aufgehängt hat. Foto: Julian Leitenstorfer

    Wer noch einmal in Erinnerungen schwelgen möchte, wer wissen möchte, wie es in den Fabrikhallen der alten Pflugfabrik Pöttinger ausgesehen hat oder wer gar von seinem alten Arbeitsplatz noch einmal Abschied nehmen möchte, sollte in die Von-Kühlmann-Straße gehen. Der Landsberger Künstler Wolfgang Hauck hat gestern metergroße Szenen an den Bauzaun montiert, die das frühere Leben in den heute nicht mehr existieren Fabrikhallen fotografisch festgehalten hat. Es ist, als bewegt man sich noch einmal durch die alten Hallen der ehemaligen Pflugfabrik, die in den vergangenen Monaten dem Erdboden gleichgemacht wurden. Sie mussten Platz machen für ein neues, modernes Wohnquartier, das urbanes Leben mit vielen Möglichkeiten der Nutzung entstehen lässt. Nur der inzwischen monumental wirkende Karl-Schrem-Bau erhebt sich noch hinter dem Bauzaun und gibt der kleinen Outdoor-Ausstellung einen ganz speziellen Charakter. Wolfgang Hauck hatte selbst in dem Schrem-Bau sein Theaterlager, kannte also in der Pflugfabrik eigentlich jeden Winkel, jede Ecke. Vor Jahren, so erzählt Hauck, habe er dann mitbekommen, dass sich auf dem Gelände etwas bewegt: „Dann ging es sehr, sehr schnell.“ Was und wo es möglich war, hielt er mit seiner Kamera fest: den alten Waschraum der Arbeiter im Keller des Schrem-Baus, die alten Maschinenhallen, die Schreibtische der Schichtführer und vieles mehr. Nur eines fehlt auf den Bildern: die Arbeiter. „Die haben damals alles Stehen und liegen lassen und kamen damals 2011 nicht mehr, als die Produktion eingestellt wurde.“ Den Beweis dafür liefern die zwei Mal sechs Meter großen Aufnahmen, die in regelmäßigen Abständen am Bauzaun montiert sind: Alles Werkzeug blieb liegen, wo es zuletzt gebraucht wurde, Kaffeetassen stehen auf den Tischen, die Aschenbecher sind voller Zigaretten. Nichts sei mitgenommen worden. „Teilweise 75 Jahre alte Maschinen“, bedauert Hauck, der sich eine tonnenschwere Kleindienst-Aufzugssteuerung sicherte. Die Jugendgruppe des THW hat ihm mit ihren Spezialwerkzeugen über vier Stunden geholfen, die Steuerung zu demontieren und woanders einzulagern.

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