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Sport-Porträt: Bruce Lee und Jacky Chan waren schuld

Sport-Porträt

Bruce Lee und Jacky Chan waren schuld

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    Ibrahim Karakoc will seinen Titel verteidigen.
    Ibrahim Karakoc will seinen Titel verteidigen. Foto: Foto: Hofmann

    Landsberg 1,90 Meter ist er groß und wiegt 110 Kilo. Pommes, Wiener und viel Ketchup isst er für sein Leben gern. Geboren ist er in München, jetzt ist er 30 Jahre. Als Zweijähriger kam er mit seinen Eltern, die aus der Türkei stammen, nach Landsberg: Ibrahim Karakoc, der amtierende deutsche Meister im Kickboxen. Im Juni will er den Titel im Superschwergewicht, ab 91 Kilo, verteidigen. Und eines Tages den Weltmeistertitel in seine Heimatstadt Landsberg holen.

    Seit zehn Jahren ist Kickboxen seine große Leidenschaft. Mit Kung Fu, einer ähnlichen Kampfsportart, fing alles an. Doch die Begeisterung für Kämpfe mit Boxhandschuhen, bei denen auch mit Händen und Füßen geschlagen wird, reicht weiter zurück: Es waren die Bruce-Lee- und Jacky-Chan-Filme, die Ibrahim Karakoc faszinierten: wegen der vielen Kampfsport-Szenen.

    Heute ist der junge Mann, der sich mit seiner Frau seit acht Monaten über Sohn Hamza freut, längst eine große Nummer im Kickboxen: Er ist in Deutschland an der Spitze und trägt den schwarzen Gurt: Der entspricht dem 1. Meistergrad (1. Dan). Durch weitere spezielle Prüfungen – die nächsten für den Erwerb des 2. Dan stehen bevor – können maximal bis vier Dan erkämpft werden.

    Die Trainerlizenz hat Ibrahim, der Pünktlichkeit im täglichen Leben sehr schätzt, längst in der Tasche. Trainieren, trainieren – und noch mal schwitzen: drei Mal jede Woche für sich. Und sechs Mal mit Kampfsport-Interessierten in Benny Stangls „City Gym“-Fitnesscenter, so das bewährte Übungsprogramm an der Katharinenstraße. 13 Jahre zählt der jüngste Teilnehmer, der älteste ist über 40.

    Zum Jahresende oder etwas später will Karakoc ein spezielles Training für Kinder zwischen fünf und zehn Jahren einführen: „Sie sollen das Kickboxen spielerisch erlernen, als Ausgleich und zur Stärkung des Selbstvertrauens.“ Bei ihm selbst, in den Vollkontakt-Kämpfen – „Das ist die Königsdisziplin“ – geht es hart zur Sache. Gute Kondition, Ausdauer, Flexibilität und Technik sind gefragt, vor allem aber der Verstand: „Denn ohne Strategie, nur einfach darauf losschlagen, so sollte nicht gekämpft werden“, macht der siegverwöhnte Kickboxer aufmerksam.

    Seine Bilanz ist recht gut. Deshalb wird der Amateur seit 2010 auch zu Profikämpfen eingeladen, die maximal über zwölf Runden zu je zwei Minuten gehen können. Zwei Einsätze stehen zu Buche – zwei Mal ging Karakoc als Sieger von der Matte.

    Vor den Kämpfen verschlingt der 1,90-Meter-Mann wie üblich jede Menge Kohlenhydrate und Eiweiß: in Form von Nudeln, Reis, Steaks und Fisch, und trinkt dazu eine Menge Wasser: „Um mächtig Energie zu tanken und lange fit zu bleiben“, verrät er.

    Seit zehn Jahren ist Karakoc Kickboxer. Ohne Verletzungen ist er bisher über die Runden gekommen. Dies auch aufgrund der vielen Vorschriften wie Kopfschutz, Zahnschutz, Tiefschutz und so weiter. Lediglich einige Prellungen fallen ihm ein und die eine oder andere Stauchung. Doch was ist, wenn der Gegner mit langen Zehennägeln antreten will? Das wäre ein Verstoß gegen das Reglement, erläutert Karakoc. Außerdem wäre es gefährlich. Denn bei hoher Geschwindigkeit und rasanter Drehbewegung entwickelten sich die Zehennägel im Kampf zu einer „messerscharfen Klinge“.

    Kickboxen ist aber nicht alles für Karakoc: An erster Stelle steht die Familie mit dem kleinen Sohn. Der soll jedoch, wenn er größer ist, die Boxhandschuhe nicht überstreifen, denn seine Mama will das nicht. Ibrahim hat übrigens auch ein Hobby: Er ist ein großer Tierfreund. Pferde mag er am meisten. Kein Wunder, dass er sich ab und an in den Sattel schwingt.

    Karakoc steht auch im Beruf seinen Mann: Als IT-Projektleiter in einer Software-Firma in München. Momentan stehen bei Karakoc Abschlussprüfungen vor der Tür: Er möchte den Abschluss als IT-Business-Manager vor der Industrie- und Handelskammer (IHK) schaffen.

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