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Sport-Porträt: Der Liebe wegen an den Lech

Sport-Porträt

Der Liebe wegen an den Lech

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    Er geht seit dieser Saison für die Landsberger Basketballer auf Korbjagd: Mateusz Bobrowski (Nummer 14).
    Er geht seit dieser Saison für die Landsberger Basketballer auf Korbjagd: Mateusz Bobrowski (Nummer 14). Foto: Thorsten Jordan

    Ohne Basketball geht gar nichts. Ohne seinen geliebten Sport wäre eine wichtige Entscheidung im Leben von Mateusz Bobrowski wohl auch nicht so einfach gewesen. Nämlich die Entscheidung, aus seinem Heimatland Polen fortzugehen um in Landsberg Fuß zu fassen. Aber: In Landsberg gibt es ja einen Verein, bei dem der 21-jährige Pole seit diesem Sommer Basketball spielen kann – bei der DJK Landsberg. Und so war es für Mateusz auch schnell klar, dass er zu seiner Freundin in die Lechstadt ziehen möchte, um sich ein gemeinsames Leben aufzubauen.

    Basketball spielt der Sportler aus Leidenschaft, seit er zehn Jahre alt ist. Damals hatte ihn ein Freund zu einem Spiel, ganz in der Nähe seines Zuhauses, mitgenommen. Den jungen Mateusz hat dieser Sport wohl von der ersten Sekunde an so gefesselt, dass er sich bis heute ein Leben ohne Basketball gar nicht mehr vorstellen kann. Dabei ist Basketball in Polen alles andere als Volkssport. „Das ist eher ein ziemlich unbekannter Sport“, sagt Bobrowski. Mit offenen Armen ist der junge Pole in der 1. Herrenmannschaft der DJK Landsberg aufgenommen worden. Nachdem Publikumsliebling „Miga“ Migala seine Basketball-Schuhe an den Nagel gehängt hat, tritt jetzt Mateusz in die Fußstapfen seines Landsmannes.

    Wie der Basketballer im Gespräch mit dem Landsberger Tagblatt erzählt, ist Miga Migala nicht nur ein Landsmann, sondern lebte in der Heimat nur wenige Kilometer von Mateuszs Wohnort entfernt. Kennengelernt haben sich die beiden dort aber nie, erinnert sich Bobrowski und weiß: „Ich habe mal gegen seinen Sohn gespielt in Polen.“ Die dritte und vierte Liga war in Polen sportliche Heimat des Neuzugangs. Auf die Frage, was den Unterschied ausmache zwischen polnischem und deutschem Basketball, meint er nur: „Hier in Deutschland ist der Boden anders. In Polen haben wir auf Holzböden gespielt, das hat mir besser gefallen.“ Was ihn aber nicht daran hindert, hier in Landsberg seine Basketball-Leidenschaft voll auszuleben. „Ich bin ehrgeizig“, meint der 21-Jährige. „Ich habe immer ein Ziel vor Augen, auf das ich hinarbeite.“ Sogar über eine Profikarriere als Basketballer denkt Mateusz Bobrowski nach und sinniert: „Warum eigentlich nicht?“

    In seiner Heimat hat der Shooting Guard des Teams HSB Landsberg ein Logistik-Studium begonnen. Das aber hat er, wegen der Liebe zur Freundin und zum Sport, vorerst an den Nagel gehängt. „Mein Deutsch ist noch viel zu schlecht“, erklärt er bescheiden. Wobei ihm das Interview überhaupt keine Schwierigkeiten bereitet. In den wenigen Monaten, die Mateusz in Landsberg lebt, arbeitet und Sport treibt, hat er sich schon eine Menge Deutschkenntnisse angeeignet. Auch beim Erlernen dieser neuen Sprache macht sich sein Ehrgeiz bemerkbar. Als Mateusz in Landsberg ankam, sprach er kein Wort Deutsch. Und wer weiß: Vielleicht sitzt Mateusz auch schon bald wieder im Hörsaal einer Universität. Momentan verdient er sich seinen Lebensunterhalt als Lagerarbeiter.

    Apropos Ehrgeiz: Mateusz Bobrowski sieht seine Mannschaft durchaus in der Lage, in die 1. Regionalliga aufzusteigen. „Wir haben viele junge und gute Spieler, die viel lernen können. Wenn wir uns anstrengen und unsere Stärken ausspielen, dann ist die 1. Liga auf jeden Fall möglich. Warum eigentlich nicht?“

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