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Weltmeisterschaft: Ein Ausrutscher am Pool beendet den Traum vorzeitig

Weltmeisterschaft

Ein Ausrutscher am Pool beendet den Traum vorzeitig

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    Bei seinem sechsten Start auf Hawaii musste Ironman Peter Stallknecht das Rennen vorzeitig abbrechen.
    Bei seinem sechsten Start auf Hawaii musste Ironman Peter Stallknecht das Rennen vorzeitig abbrechen. Foto: Thorsten Jordan (Archiv)

    Am Ende war es eine Entscheidung für die Gesundheit. Peter Stallknecht entschied sich nach den 180 Radkilometern, als er wieder in der Wechselzone angekommen war, das Rennen vorzeitig zu beenden. Zu stark waren die Rückenschmerzen. Der 70-jährige Triathlet aus Landsberg stieg bei der Ironman-Weltmeisterschaft auf Hawaii aus und sah das Ziel diesmal nicht. Und alles nur wegen eines Ausrutschers am Pool.

    Monatelang hatte sich Peter Stallknecht auf seine inzwischen sechste Teilnahme an der Ironman-Weltmeisterschaft auf Hawaii vorbereitet. Gemeinsam mit Ehefrau und „Managerin“ Christl war der Triathlet bereits Anfang September nach Big Island gereist, um sich im Rahmen eines verlängerten Urlaubs perfekt zu akklimatisieren und die letzten Einheiten vor dem Wettkampf vor Ort absolvieren zu können. Alles lief bestens – bis wenige Tage vor dem Start. „Eine Woche vor dem Race bin ich am Abend mit den Badeschlappen noch nach dem Schwimmen im leichten Laufschritt gestolpert und habe mir beim Sturz zwei Wirbel aufeinander geschoben“, berichtet Peter Stallknecht. Die helfenden Hände eines Therapeuten vor Ort sorgten für Linderung und bis zum großen Tag am vergangenen Samstag lief alles gut.

    Der Wettkampf begann vielversprechend für Stallknecht: Nach 1:23:42 Stunde hatte er die 3,86 Schwimmkilometer im Pazifik zurückgelegt und lag zu diesem Zeitpunkt auf Platz drei in seiner Altersklasse. Zu Beginn des Radfahrens war zunächst auch noch alles in Ordnung und Stallknecht war gut im Rennen – bis kurz vorm Wendepunkt bei Hawi, ehe dann auch die Rückenschmerzen wiederkehrten.

    „Auf der 180 Kilometer langen und windigen Radstrecke mussten wir dann bei starken Regenschauern die Berge zum Umkehrpunkt hinauf, wo dann beim Schalten auf das große Kettenblatt das Rad blockierte“, berichtet Stallknecht. Die Fahrradkette war total verklemmt. Ohne Werkzeug verlor der Landsberger ungefähr 20 Minuten, um das Zeitfahrrad wieder flott zu bekommen. „Ich bin dann jedoch brutal hart weiter die Berge hochgefahren, um die verlorene Zeit wieder reinzuholen, was meinem Rücken extreme Schmerzen bereitete und anschließend noch Krämpfe in den Beinen auf den letzten 100 Kilometern auslöste.“

    Aber der 70-jährige, mehrfache Ironman-Finisher gab nicht auf. Nach 7:22:48 Stunden erreichte er mit der zehntschnellsten Radzeit der Starter in seiner Altersklasse die Wechselzone in Kailua Kona. Doch auf dem Weg dorthin hatte er sich viele Gedanken über das Rennen und seine Gesundheit gemacht. „Ich musste die die Entscheidung treffen: Halte ich auch im nachfolgenden Marathon über 42 Kilometer bei 30 bis 40 Grad und 100 Prozent Luftfeuchtigkeit mit meinen Rückenschmerzen durch und kann auch noch das nötige Tempo laufen, um auch noch die Altersklasse 70 bis 74 zu gewinnen?“, beschreibt Stallknecht seine Gedanken und kam zu dem Entschluss: „Nein – es macht keinen Sinn, meine Gesundheit geht vor.“ Für den leidenschaftlichen Triathleten ging die Welt nach dem vorzeitigen Ende des Rennens aber nicht unter. „Schade, aber nach den fünfmaligen Starts in Hawaii bei den für mich immer erfolgreichen Ironman-Weltmeisterschaften verkrafte ich es beim sechsten Mal, nicht auf dem geliebten Podium bei der Siegerehrung zu erscheinen.“

    Vor allem am Nachmittag waren die Bedingungen für die fast 2500 Starter extrem. Mehr als zehn Prozent beendeten das Rennen nicht. Auch Titelverteidiger Sebastian Kienle musste beim Marathon einstecken und wurde Achter. Dafür wurde mit Jan Frodeno in diesem Jahr ein anderer Deutscher Ironman-Weltmeister.

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