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Tipps vom Profi: Ein Personalchef verrät, worauf er bei Bewerbern achtet

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Tipps vom Profi: Ein Personalchef verrät, worauf er bei Bewerbern achtet

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    Rudolf Pelikan, Lehrstellenoffensive
    Rudolf Pelikan, Lehrstellenoffensive Foto: AZ

    Seit dem Gründungsjahr 1947 hat sich Wanzl von einer Metallwarenfabrik zum Weltkonzern entwickelt. Mitarbeiter in den vier deutschen Stammwerken und 15 Niederlassungen weltweit stellen Erzeugnisse vom Einkaufswagen bis zum Klinikzubehör her. In den Stammwerken Kirchheim und Leipheim werden jedes Jahr zehn bis 15 Lehrlinge zu Industriemechanikern ausgebildet.

    Da die Firma Wanzl zu den führenden Ausbildungsbetrieben im Landkreis Unterallgäu gehört, gibt es immer ausreichend Bewerber und Rudolf Pelikan weiß genau, worauf er bei Bewerbungen schaut. "Zuerst auf die Bemerkung im Zeugnis und das Foto, dann auf den Lebenslauf und zuletzt auf die Noten". Das Anschreiben sei meist am wenigsten aussagekräftig, da die allgemeinen Formulierungen aus dem Schulunterricht übernommen werden. Bei identischen Standardbewerbungen gelte daher: "Wer eine Vier in Mathe hat, hat eigentlich keine Chance." Aber es sind immer Ausnahmen möglich:

    Der Maschinenbaumechaniker-Meister ist sich durchaus bewusst, dass Noten allein nicht alles sagen, "es kann viele Gründe für den Fünfer geben". Und wenn es gute Gründe sind, sollten die in der Bewerbung erklärt werden. Schließlich bräuchte ein Betrieb nicht nur schulische Überflieger, sondern auch Praktiker. Und wichtiger als Noten sieht Pelikan "Grundtugenden" wie Fleiß, Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit, Pünktlichkeit, gute Manieren, Ordnung.

    Für sich teilt Pelikan Schulabgänger in vier Gruppen ein:

    Pelikan stellt ganz bewusst nicht nur die Klassenbesten ein, sondern eine gesunde Mischung. "Wir brauchen unterschiedliche Facharbeiter für verschiedene Aufgabengebiete." Und gute Noten seien oft trügerisch: "Zwei Drittel unserer Innungsbesten sind Hauptschüler, und nur ein Drittel Realschüler." Denn: "Wer sich am Anfang zu leicht tut, verschläft dann oft den Anschluss".

    Wer bis jetzt noch keine Lehrstelle hat, muss sich ebenfalls bemühen, dass er noch den Anschluss schafft. Rudolf Pelikan gibt Tipps:

    Die großen Betriebe, das weiß Rudolf Pelikan aus Erfahrung, haben ihre Lehrlinge bereits seit Monaten eingestellt. Schon im Oktober, November laufen die Auswahlverfahren für das kommende Jahr. Kleinere Betriebe stellen hingegen viel kurzfristiger ein, was laut Pelikan mehrere Ursachen hat. Da sich sehr viele Jugendliche bei den "Marktführern" bewerben, warten kleinere Betriebe lieber ab, bis die "Großen" eingestellt haben. Außerdem wissen kleinere Betriebe ein Jahr voraus oft noch gar nicht, ob sie überhaupt einen Lehrling brauchen. Und gerade bei solchen Firmen, bei denen es um "stelle ich heuer einen ein oder nicht" geht, habt Ihr jetzt durchaus noch Chancen. Denn so mancher Handwerksmeister entscheidet vielleicht "dann stell ich doch einen ein", wenn der Bewerber gut in die Firma passt.

    Du musst also eine freie Stelle aktiv suchen, und dann den künftigen Arbeitgeber davon überzeugen, dass du der richtige Kandidat bist. Rudolf Pelikan nennt einige Tipps, wie du deine Chancen ganz einfach steigern kannst:

    Es ist durchaus nicht ungewöhnlich, wenn du mit deiner Ausbildung nicht sofort nach der Schule beginnst, sondern erst in ein paar Monaten. Wenn du diese , kann das deine Chancen sogar verbessern. Aber nichts macht sich schlechter in einer Bewerbung als "verbummelte" Zeit.

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