Startseite
Icon Pfeil nach unten
Mindelheim
Icon Pfeil nach unten
Lokalsport
Icon Pfeil nach unten

Segeln: Der Flaute auf dem Wörishofer Stausee getrotzt

Segeln

Der Flaute auf dem Wörishofer Stausee getrotzt

    • |
    Man kann es erahnen, was auf dem Stausee in Bad Wörishofen erst bei besten Wind- und Wetterbedingungen los sein könnte. Beim ersten Rennen um den Laser-Cup kämpften nur fünf Boote um die ersten Punkte in diesem Wettbewerb.
    Man kann es erahnen, was auf dem Stausee in Bad Wörishofen erst bei besten Wind- und Wetterbedingungen los sein könnte. Beim ersten Rennen um den Laser-Cup kämpften nur fünf Boote um die ersten Punkte in diesem Wettbewerb. Foto: Ulla Gutmann

    Nein, ein Segelwettbewerb ist gar nicht so kompliziert. Wer als Erster eine durch Bojen und Fähnchen vorgegebene Strecke auf einem Gewässer hinter sich gebracht hat, hat gewonnen. Dafür notwendig ist allerdings nicht nur das Können und Taktik, sondern vor allem Wind. Und den vermissten die Teilnehmer der ersten Regatta im Rahmen des Laser-Cups in diesem Jahr auf dem Bad Wörishofer Stausee am Ende dann doch.

    Auch deshalb hatten sich nur sieben Segler aus fünf Vereinen eingefunden, um unter sich den Sieg in dieser Wettkampfklasse auszumachen. Laser, das hat natürlich nichts mit Leuchtschwertern oder Strahlen in Star-Wars- oder James-Bond-Filmen zu tun, sondern ist eine Bezeichnung für das Sportgerät: Laser sind kleine Ein-Mann-Jollen, beweglich, leicht im Gewicht und sportlich zu segeln.

    Eigentlich sind es sieben Vereine, die beim Laser-Cup gegeneinander antreten, doch nach den winterlichen Wetterbedingungen der vergangenen Tage und einer Windflaute am Wettkampftag haben sich nur insgesamt sieben Segler aus fünf verschieden Vereinen auf den Stausee gewagt. Sonst sind es zwischen 15 und 20 Segler, die sich bis Herbst auf den jeweiligen „Hausseen“ der Vereine messen. Der letzte Wettkampf findet dann, wie auch die Siegerehrung, in Dillingen statt.

    Die Regeln sind einfach

    Ob der Gesamtsieger dann Martin Kresser heißt, ist noch nicht klar. Der Segler vom Marineverein Wangen gewinnt zumindest in Bad Wörishofen. Er umrundet die Bojen und roten Fähnchen im See am schnellsten. Wobei: So richtig schnell geht es nicht. Der Wind ist schwach, nur ab zu kommen kleine Böhen, die den einen oder anderen Segler erwischen und vorantreiben, je nachdem, an welcher Position er sich gerade befindet. Das hat auch Frust bei den Seglern zur Folge, weil man dann mit Glück und nicht mit Können gewinnt. Letztlich beschließen die drei „Schiedsrichter“ Ex-Vorsitzender Hans Walter, Wolfgang Presch und Walter Ellinger, die den Wettkampf in einem Motorboot begleiten und das Renngeschehen beobachten, die Regatta wegen des mangelnden Windes nach drei Runden zu beenden.

    Sieger Martin Kresser schwärmt anschließend auch vom Gardasee: „Da ist der Wind berechenbar. Von Juni bis September weht dort der Nordwind zuverlässig über den See.“ Perfekte Bedingungen für einen fairen Wettkampf. Doch auch so hat es den Zuschauern in Bad Wörishofen gefallen: Vier Damen aus Ehingen an der Donau, die ein Urlaubswochenende in Bad Wörishofen verbrachten und beim Segelwettkampf zuschauten, verkündeten fröhlich: „Spitze! Herrliches Wetter und sehr nette Leute! Uns Reigschmeckte hat’s gefallen!“ Nach und nach segeln die Teilnehmer ans Ufer und springen, geschützt in ihren wasserdichten Anzügen, ins kalte Nass, um die Boote an Land zu bringen.

    Trockenübungen vor dem Vereinsheim

    Im Garten vor dem Vereinsheim steht bereits ein im Boden verankertes, kleines bewegliches Boot mit Segel. Sina aus Breitenthal ist viereinhalb Jahre alt. Sie segelt mit den Eltern und den Großeltern. Ihr und ihrem Bruder Piet gefällt es im Boot vor dem Vereinsheim. „Hier können die Jüngsten Trockenübungen machen, ein Gefühl für das Segel und die Steuerung entwickeln, bevor sie im Wasser weiter üben“, sagt Michael Flocken, Vorsitzender des Segelclubs Bad Wörishofen. Ab dem Alter der kleinen Sina könnten Kinder anfangen das Segeln zu erlernen, beim Opti-Training in fast viereckigen, kleinen, stabilen Booten, die nicht kippen und mit nur einem Segel leicht zu bedienen sind. Am Samstagnachmittag kommen bis zu zehn Kinder, theoretisch geschult werden sie ab acht Jahren. Der Segelclub Bad Wörishofen zählt knapp 130 Mitglieder, aber nicht alle segeln selbst. „Essen, Trinken, Hoigata“, das gehöre auch zum Vereinsleben, so Ex-Vorsitzender Hans Walter.

    Wer das Segeln ausprobieren möchte, könne zu einem Schnupperkurs bei den Wörishofer Seglern vorbeikommen, wobei das Alter keine Rolle spielt. Segelausbildung für Erwachsene gebe es natürlich auch. „Wer bei uns segeln lernt, der kann es dann auch wirklich“, verspricht Michael Flocken. Nur braucht man etwas mehr Wind.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden