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Fußball: Der Türöffner aus der Defensive

Fußball

Der Türöffner aus der Defensive

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    Nach 35 Minuten war es soweit: Durch diesen Abstauber von Florian Adelwarth (links) geht der TSV Pfaffenhausen im Meisterschaftsderby der B-Klasse Allgäu 9 gegen den FC Loppenhausen in Führung. Am Ende gewannen die Pfaffenhauser sogar mit 5:0.
    Nach 35 Minuten war es soweit: Durch diesen Abstauber von Florian Adelwarth (links) geht der TSV Pfaffenhausen im Meisterschaftsderby der B-Klasse Allgäu 9 gegen den FC Loppenhausen in Führung. Am Ende gewannen die Pfaffenhauser sogar mit 5:0. Foto: Axel Schmidt

    Der TSV Pfaffenhausen verfügt über eine extrem starke Offensive. Mit Daniel Rieger und Sebastian Schwegle stehen gar zwei Spieler unter den Top-Fünf der besten Torjäger der Liga. Doch als es im entscheidenden Spiel um die Meisterschaft drauf ankommt, ist es ausgerechnet Defensivspieler Florian Adelwarth, der die Tür zur Meisterschaft öffnet.

    Es lief die 37. Minute, als der TSV Pfaffenhausen einen Freistoß zugesprochen bekam: Torentfernung etwa 18 Meter, ein Geschenk für einen Techniker wie Sebastian Schwegle. Dessen Schuss aber parierte Loppenhausens Keeper Harald Wörz reaktionsschnell in die Mitte. Dort aber stand Florian Adelwarth am Fünfmeterraum und setzte den Ball in die Maschen.

    Dass dies die Führung war, hatte Pfaffenhausen dem Lattenkreuz und seinem Torhüter Simon Schaule zu verdanken. Der nämlich hatte zuvor einen Kopfball von Loppenhausens Armin Moser gehalten, ein Schuss vom 57-Tore-Mann Oliver Rödl klatschte nach 20 Minuten an und nicht in den Winkel.

    „Anfangs waren wir ganz gut, hatten auch die besseren Chancen. Aber dann bekamen wir immer mehr Probleme“, sagte FCL-Trainer Besim Miroci. „Im Mittelfeld fehlte uns Michael Matzka.“ Und auf der Gegenseite machte Sebastian Schwegle den Unterschied. „So einer nimmt den Druck von seinen Mitspielern weg“, sagte Miroci.

    Schwegle war der Dreh- und Angelpunkt im Pfaffenhausener Spiel, das insgesamt strukturierter wirkte und dank des schnellen und feinen Kurzpassspiels schön anzusehen war. Und Pfaffenhausen wirkte gieriger. Bestes Beispiel dafür war die Szene, die zum 2:0 führte: Wie von der Leine gelassen setzten gleich drei TSV-Spieler die FCL-Defensive im Spielaufbau unter Druck. Die Folge: Manuel Nußer wollte zum Torhüter zurückspielen, legte den Ball aber direkt in den Lauf von Christian Schmid, der anschließend keine Probleme hatte, zum 2:0 einzuschieben. „Die Jungs waren perfekt eingestellt. Sie haben sich vier Wochen lang auf diese Partie vorbereitet“, sagte Rrust Miroci.

    Nach dem Seitenwechsel versuchte der FC Loppenhausen, nun auch mithilfe von Spielertrainer Besim Miroci, den Anschlusstreffer zu erzielen. Doch entweder setzte ein Spieler den Ball am Tor vorbei oder aber Schaule war zur Stelle. Als in der 60. Minute Paul Kwiatek nach einem Konter zum 3:0 vollstreckte, war das Spiel entschieden. Kurz darauf belohnte sich Schwegle für seine starke Leistung mit dem 4:0 (64.). Ein Debakel bahnte sich für den bislang ungeschlagenen Tabellenführer an. In der 82. Minute sah dann auch noch Armin Moser die Ampelkarte, wobei sein wiederholtes Foulspiel nur der Versuch eines Fouls war. Aber eben auch der ist strafbar.

    Quasi die Kopie des 3:0 war dann auch der Schlusspunkt: Ein weiter Pass auf Kwiatek, der schneller am Ball ist als FCL-Keeper Wörz, und schon stand es 5:0. „Dass es so klar werden würde, hätte ich nicht gedacht“, sagte der Doppeltorschütze. Und Pfaffenhausens Trainer konnte sich die Retourkutsche an seinen Bruder nicht verkneifen: „Ich bin wohl doch der bessere Trainer von uns beiden“, sagte er lachend und ließ sich von seiner Mannschaft als neuer Meistertrainer hochleben.

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